(Registrieren)

Mit Vollgas in die Kostenfalle / Kommunaler Güterkraftverkehr: vernachlässigte Weiterbildung erhöht Kostenrisiko

Geschrieben am 14-10-2011

Stuttgart (ots) - Zahlreiche Kommunen haben ihre
Weiterbildungsverpflichtungen nach dem neuen
Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz bisher ignoriert. Dieses
Fazit zieht die DEKRA Akademie nach einer umfassenden
Informationskampagne im kommunalen Sektor. Den Grund dafür sieht der
Weiterbildungsanbieter in fehlenden Informationen zu den noch neuen
gesetzlichen Rahmenbedingungen und warnt ausdrücklich vor möglichen
Kostenrisiken. Damit steht die DEKRA Akademie nicht allein: So haben
beispielsweise die Regierung von Oberbayern und auch den
Bundesverkehrsminister bereits vor Jahresfrist darauf verwiesen, dass
es für Kommunen keine pauschalen Ausnahmen von der
Weiterbildungspflicht geben kann und entsprechende Budgets
bereitgestellt werden müssten. Doch in Zeiten knapper Kassen ist die
unfrohe Botschaft in vielen Amtsstuben bisher ungehört verhallt.

Das Berufskraftfahrer-Qualifikations-Gesetz stellt Fahrer und
Logistik-Unternehmer vor besondere Herausforderungen: Von 2014 an
müssen Lkw-Fahrer erstmalig 35 Stunden Weiterbildung nachweisen, wenn
sie ihre Fahrerlaubnis verlängern wollen. Für Busfahrer ist dies von
2013 an vorgeschrieben. Die Materie ist komplex, Aufklärung wichtig.
Aus diesem Grund betreibt die DEKRA Akademie unter der Adresse
www.dekra-berufskraftfahrer.eu ein eigenes Web-Portal mit aktuellen
Informationen rund um das Thema. Klar ist: Nur, wer rechtzeitig
schult, vermeidet später ärgerliche Engpässe und hohe Bußgelder. Für
viele Unternehmen und auch die Kommunen wird es dabei langsam eng: So
rechnet das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) spätestens ab 2012 mit
einem Schulungsstau.

Für vermeintliche Entspannung sorgte bisher bei vielen Kommunen
die Meinung, dass die Weiterbildungsverpflichtung laut Gesetz nur für
Unternehmen des gewerblichen Güterverkehrs gelte und man insofern
nicht betroffen sei. Demgegenüber hat jedoch das Bundesministerium
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung bereits im April 2010 in
Auslegung der entsprechenden EU-Richtlinie noch einmal deutlich
gemacht, dass bereits eine Fahrt zu "nicht privaten Zwecken" eine
Weiterbildungsverpflichtung nach sich ziehen kann. Und bei "Fahrten
von Fahrern, die von juristischen Personen des öffentlichen Rechts
eingesetzt werden", lägen keine privaten Zwecke im Sinne der
EU-Richtlinie vor, so Verkehrsminister Peter Ramsauer in einem
offiziellen Schreiben an einen Abgeordnetenkollegen. Im Gegenteil,
"gerade vor dem Hintergrund der Vorbildwirkung der öffentlichen
Hand", so der Minister, sei eine "pauschale Freistellung nicht
vorzunehmen".

Entwarnung für die kostengeplagten Kommunen gibt es lediglich in
Fällen, in denen die sogenannte "Handwerkerregelung" greift:
Befördert ein Kraftfahrer Material oder Ausrüstungen zur Ausübung des
Berufes, soweit es sich bei dem Transport nicht um die
Haupttätigkeit des Fahrers, handelt, muss er keine Weiterbildung
nachweisen. So ist insbesondere für die öffentliche Grünanlagenpflege
unstreitig, dass hier nicht die Beförderung von Transportgut im
Vordergrund steht und daher auch keine Weiterbildungsverpflichtung
für die Fahrer besteht. Doch grundsätzlich gilt: Besser alle in Frage
kommenden Fahrer schulen lassen. Die Alternative ist ein zusätzliches
Budget, um später den Mehraufwand für Personalmangel in der
Disposition und Bußgelder tragen zu können, denn der beträgt dann
ganz schnell ein Vielfaches des eigentlichen Schulungsaufwands.

Über die DEKRA Akademie

Die DEKRA Akademie ist eines der größten privaten
Bildungsunternehmen in Deutschland und seit über 30 Jahren als
branchenübergreifender Bildungspartner der Wirtschaft und der
öffentlichen Hand etabliert.



Pressekontakt:

DEKRA Akademie GmbH
Wolfgang Reichelt
(02166) 621 98 19
(02166) 621 98 20
wolfgang.reichelt@dekra.com
www.dekra-akademie.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

357785

weitere Artikel:
  • EU-Agrarreform ab 2014: Bioland fordert mehr Mut und Nachbesserungen / Höhere Kofinanzierungssätze in der 2. Säule für effiziente Maßnahmen im Umweltschutz gefordert Mainz (ots) - "Die Vorschläge der EU-Kommission zur Reform der EU-Agrarpolitik bedürfen erheblicher Nachbesserungen, um die großen Herausforderungen beim Schutz von Klima, Wasser und Böden zu bewältigen und den fortschreitenden Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten," kommentiert Jan Plagge, Präsident von Bioland die Legislativ-Vorschläge der EU-Kommission. Der Ansatz der EU-Kommission, die Direktzahlungen an gewisse Umweltvorgaben im Bereich Fruchtfolge, Verbot des Grünlandumbruchs und Einrichtung von ökologischen Vorrangflächen mehr...

  • Bundesrat muss unsoziale Arbeitsmarktreform stoppen Berlin (ots) - Zur heutigen Beratung der Arbeitsmarktreform im Bundesrat erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer: Der Gesetzentwurf muss heute im Bundesrat gestoppt werden, denn er führt zu einer massiven Verschlechterung der Eingliederungschancen für ältere und schwerbehinderte Menschen. Um die Beschäftigungschancen dieser auf dem Arbeitsmarkt besonders benachteiligten Gruppe zu verbessern, müssten in Wahrheit sowohl die Beratung als auch die Vermittlung in den Arbeitsagenturen verstärkt werden. Davon kann angesichts der durch die mehr...

  • Flosbach: Wir begrüßen Ländervorschläge zur Steuervereinfachung Berlin (ots) - Die Länder Hessen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Bremen haben zehn Vorschläge zur Steuervereinfachung erarbeitet, Hierzu erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Klaus-Peter Flosbach: "Das Thema Steuervereinfachung ist ein Dauerprojekt. Aus Sicht der christlich-liberalen Koalition ist der konstruktive Beitrag der vier Länder hierzu zu begrüßen. Der Vorschlagskatalog ist umso achtbarer, als er unter der Federführung von Hessen parteiübergreifend erarbeitet wurde. Die mehr...

  • LVZ: Steuergewerkschaft rechnet mit Entdeckung zahlreicher Steuerhinterzieher nach jüngstem CD-Ankauf / Kavalleriemethode besser als Alpenschutzreservat Leipzig (ots) - Der Ankauf jüngster Steuersünder-Daten durch staatliche Stellen zeigt, nach Ansicht der deutschen Steuergewerkschaft, "dass der Ankauf solcher Daten durch Behörden das wirksamste Mittel bei der Bekämpfung der Steuerhinterziehung im Ausland ist und bleibt". Gewerkschaftschef Thomas Eigenthaler sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe), es sei "von einer hohen Wertigkeiten der Steuerdaten auszugehen", da die Fachleute unter Einschluss juristischer Experten monatelang geprüft hätten. Er rechne mit einer mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Kauder will FDP überzeugen: Finanztransaktionssteuer muss kommen Leutkirch (ots) - Für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer macht sich Unions-Fraktionschef Volker Kauder stark. "Die Finanzmärkte müssen für die Folgen ihres Handelns mehr geradestehen", sagt er in einem Interview der Schwäbischen Zeitung (Samstag-Ausgabe). Wenn sich Großbritannien dagegen sperre, solle man diese Steuer wenigstens in der Euro-Zone einführen, fordert Kauder. "Davon muss ich aber noch meinen Koalitionspartner überzeugen." Bisher ist die FDP gegen die Einführung einer solchen Steuer, solange Großbritannien mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht