(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Eine politische Lektion Klage für umfassendes Nachtflugverbot in Schönefeld gescheitert

Geschrieben am 13-10-2011

Cottbus (ots) - Rechtlich wie wirtschaftlich liegen jetzt dem
neuen Großflughafen in Schönefeld keine Steine mehr im Weg. Er wird
mit seiner Regelung zu den Nachtflügen annähernd konkurrenzfähig zu
anderen großen deutschen Airports. Angesichts der
Milliarden-Investitionen und der mit seinem Betrieb verbundenen
Hoffnungen insbesondere für den Süden Brandenburgs ist dies eine gute
Botschaft. Für die politische Kultur des Landes wurde der jahrelange
Streit um das, was den Flughafen-Anwohnern zumutbar ist, allerdings
zu einer schweren Belastung. Er ist ein Paradebeispiel für den
undurchsichtigen, verwirrenden Umgang mit Bürgerinteressen, der fast
zwangsläufig das Misstrauen schürt. Dies ist umso bedauerlicher, als
allen Beteiligten von Anfang an klar war, wie umstritten die
Entscheidung sein musste, ein solches Projekt mitten in einer relativ
dicht besiedelten Gegend zu verwirklichen. Aber anstatt dann
wenigstens in aller Offenheit den Planungsprozess voranzutreiben,
wurden ausgerechnet bei der Flugroutenplanung viel zu spät und viel
zu wenig koordiniert die Fakten auf den Tisch gelegt. Der neue
Flughafen, der den Namen des großen Demokraten Willy Brandt trägt,
wird deswegen zu einer politischen Belastung für seine
sozialdemokratischen Enkel, die in Potsdam und Berlin regieren. Denn
so geht man nicht um mit Menschen, die ihren ganz individuellen Preis
zu zahlen haben für umstrittene Entscheidungen der Politik. Leider
lassen die bisherigen Reaktionen aus der Politik auch wenig Hoffnung
aufkommen, dass aus diesen Fehlern gelernt wurde. Spätestens jetzt
aber ist es an der Zeit, in aller Offenheit über Alternativen
nachzudenken. Dies gilt nicht nur für das weitere Vorgehen in
Schönefeld, wo tatsächlich schon in wenigen Jahren ein weiterer
Ausbau auf der Tagesordnung stehen könnte. Dies gilt für alle
Projekte, die mit hohen Belastungen für einen Teil der Bevölkerung
verbunden sind. Die politische Lektion aus dem Leipziger Urteil ist
nicht etwa ein "Weiter so", sondern vielmehr ein "Nie wieder
genauso". Die Politik hat sich zu sehr daran gewöhnt, selbst dann
Entscheidungen als unumstößlich zu verkaufen, wenn diese nur
Annäherung an das Bestmögliche sind.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

357758

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Piratenpartei: Bund soll Bahnnetz übernehmen und für bezahlbare Fahrkarten sorgen Düsseldorf (ots) - Die Piratenpartei kritisiert die von der Deutschen Bahn angekündigte Preiserhöhung um 3,9 Prozent und stellt das Eigentum der Bahn am Schienennetz infrage. Der stellvertretende Vorsitzende der Partei, Bernd Schlömer, sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitag-Ausgabe), die Piraten forderten im Fall einer Preiserhöhung, das "Verkehrsnetz - in diesem Fall die Schiene - in die staatliche Fürsorge zurückzuführen und durch Förderung des Wettbewerbs bezahlbare Bahnverbindungen zu gewährleisten". mehr...

  • Rheinische Post: Piraten warnen vor Linksterrorismus-Debatte Düsseldorf (ots) - Die Piratenpartei hat die Politik dazu aufgerufen, im Zusammenhang mit der Serie von Brandanschlägen auf Bahnstrecken in Berlin einen "kühleren Kopf" zu bewahren und nicht über einen beginnenden Linksterrorismus zu diskutieren. "Ich würde da eher von einer neuen Dimension von Brandstiftung reden", sagte der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Sebastian Nerz, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) . Die Taten seien zwar unentschuldbar und dürften nicht verharmlost werden. Aber ein ideologischer mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Bundesregierung favorisiert "Hebel" für Rettungsschirm - Zusätzliches Geld durch Garantie für Staatsanleihen Köln (ots) - Die schwarz-gelbe Koalition stellt sich darauf ein, die reale Wirkung des Euro-Rettungsschirms EFSF in Höhe von 440 Milliarden Euro durch einen sogenannten Hebel zu erweitern. Das verlautet nach einem Bericht des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitagausgabe) aus Regierungskreisen. Dabei wird eine Versicherungslösung favorisiert. Das heißt: Der EFSF würde Besitzern von Staatsanleihen im Falle der Zahlungsunfähigkeit des betreffenden Euro-Staates bis zu einem Viertel der Verluste ersetzen. Damit sollen Investoren zum Kauf von mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Bahn-Anschläge Linken-Politikerin Jelpke sympathisiert mit Bahn-Attentätern Halle (ots) - Die innenpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Ulla Jelpke, hat sich mit den Zielen der Urheber der jüngsten Brandsätze an Bahnanlagen solidarisiert. Das berichtet die in Halle erscheinende "Mitteldeutsche Zeitung" (Online-Ausgabe). "Die im Bekennerschreiben genannten Ziele der Gruppe sind durchaus richtig", heißt es in einer Mitteilung auf Jelpkes Homepage. "Sie protestiert gegen Kriege von deutschem Boden aus und Waffenlieferungen in alle Welt; sie protestiert gegen die Ausplünderung anderer Kontinente mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Innere Sicherheit Test der Körperscanner kostete 1,1 Millionen Euro Halle (ots) - Der Test von Körperscannern am Flughafen Hamburg hat rund 1,1 Millionen Euro gekostet; davon entfallen jeweils die Hälfte auf Beschaffung und Unterhaltung der Geräte sowie auf das Kontrollpersonal. Das ergibt sich nach einem Bericht der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe) aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage des Linkspartei-Abgeordneten Jan Korte. Trotz des Versagens der Technik will das Ministerium aber keine Rückerstattung der Kosten seitens der Firma L-3 mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht