(Registrieren)

Gemeinsame Presseerklärung Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und Verband Deutscher Lokalzeitungen / Zeitungsverleger erwarten Novellierung der Pressefusionskontrolle

Geschrieben am 11-10-2011

Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
und der Verband Deutscher Lokalzeitungen (VDL) erwarten, dass die
Bundesregierung - im Zuge der unmittelbar bevorstehenden Änderung des
Wettbewerbsrechts - die Pressefusionskontrolle novelliert. Der
Konsens innerhalb der Zeitungsbranche sei gegeben, erklärten
BDZV-Hauptgeschäftsführer Dietmar Wolff und VDL-Geschäftsführer
Martin Wieske heute in Berlin. Die Eckpunkte für eine maßvolle
Anpassung der Pressefusionskontrolle an die veränderten Bedingungen
im Medienmarkt seien der Bundesregierung übermittelt worden.

Die für Presseunternehmen geltende Aufgreifschwelle sollte nach
Vorstellung der Verleger vom Faktor 20 auf den Faktor acht reduziert
werden. Damit würden Verlage mit einem gemeinsamen Umsatz von bis zu
62,5 Millionen Euro künftig keiner Zusammenschlusskontrolle
unterliegen. Derzeit liegt die Grenze bei 25 Millionen Euro.
Ebenfalls ausgenommen von den Kontrollvorschriften sollten solche
betroffenen Pressemärkte sein, auf denen weniger als 1,9 Millionen
Euro umgesetzt werden (Bagatellmarkt). Bisher liegt diese Grenze bei
750.000 Euro. Ferner sollte die für alle anderen Branchen bereits
geltende Bagatellanschlussklausel (Umsatzerlös eines beteiligten
Unternehmens) auch für Presseunternehmen eingeführt werden. Hier
sollte ebenfalls der Faktor 8, das heißt acht Mal strengere
Umsatzregeln als in anderen Branchen, gelten. Damit läge diese
Schwelle bei 1,25 Millionen Euro.

Die Pressefusionskontrolle als Sonderregelung für Zeitungen und
Zeitschriften solle auch künftig dem Erhalt der Pressevielfalt
dienen. Deshalb sei es richtig und konsequent, bei der Berechnung der
Schwellenwerte einzig die Anzeigen- und Vertriebserlöse von Zeitungen
und Zeitschriften anzuwenden. Umsätze aus Bereichen wie
Akzidenzdruck, Briefzustelldienste oder Anzeigenblätter sollten bei
der Pressefusionskontrolle unberücksichtigt bleiben.

Im Zusammenhang mit notwendigen Sanierungsfusionen stellten die
Vertreter der Verlegerverbände fest, dass es für den Erhalt der
Wettbewerbsstruktur im betroffenen Markt nicht zielführend sei, wenn
für den Nachweis einer notwendigen Sanierung der bevorstehende
Marktaustritt eines Verlages abgewartet werden müsse. Die
Sanierungsfusion solle bereits zugelassen werden, wenn nachweislich
auf Dauer negative Betriebsergebnisse zu erwarten seien.

Änderungen sollten sich auch bei der Behandlung der Frage des
potenziellen Wettbewerbs ergeben. Für die Annahme eines potenziellen
Wettbewerbs zwischen Nachbarverlagen genüge nach Ansicht der Verbände
nicht die rein theoretische Möglichkeit, dass es zwischen den
Beteiligten zu einem Wettbewerb kommen würde. Vielmehr müssten
konkrete Tatsachen eine entsprechende Annahme stützen.

BDZV und VDL machten deutlich, dass sich die Bedingungen auf den
Leser- und Anzeigenmärkten mit dem Fortschreiten der digitalen
Mediennutzung stark wandeln würden. Sowohl Leser als auch Werbekunden
hätten heute eine Vielzahl von Alternativen zur gedruckten Zeitung.
Im Internet stünden mittlerweile die Betreiber von Suchmaschinen,
verlagsferne Anbieter von Rubrikenmärkten und
Social-Media-Plattformen in einem immer härter werdenden Wettbewerb
mit den Zeitungsverlagen, der bis in die lokalen und sublokalen Räume
reiche.



Pressekontakt:
BDZV
Dietmar Wolff
Hauptgeschäftsführer
Telefon: 030/726298-200
e-Mail: wolff@bdzv.de

VDL
Martin Wieske
Geschäftsführer
Telefon: 030/39805167
e-Mail: info@lokalpresse.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

357135

weitere Artikel:
  • "Report Mainz", heute, 11. Oktober 2011, 21.45 Uhr im Ersten Massive Kritik an der Umsetzung des Infektionsschutzgesetzes Mainz (ots) - Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) kritisiert die Ausbildung von "Krankenhaushygienikern" in Hessen massiv. Am Universitätsklinikum Gießen sollen Ärzte die Zusatzbezeichnung "Krankenhaushygiene" erhalten, wenn sie unter anderem an einem 200-stündigen Theorie-Kurs teilnehmen. Im Gespräch mit dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" sagte DGKH-Sprecher Klaus-Dieter Zastrow: "Das hessische Modell ist natürlich kein gutes Modell, weil die 200 Stunden viel zu wenig sind." Es handele sich hier um "Fragmente mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Dena-Geschäftsführer Kohler rechnet mit weiterem Anstieg der EEG-Umlage in den kommenden Jahren - Bis zu fünf Cent netto je Kilowattstunde möglich Berlin / Saarbrücken. (ots) - Der Geschäftsführer der Deutschen Energieagentur, Stephan Kohler, rechnet mit einem weiteren Anstieg der Umlage für Erneuerbare Energien (EEG-Umlage) von derzeit 3,5 Cent je Kilowattstunde auf bis zu 5,0 Cent (netto) je Kilowattstunde im Jahr 2020. Hinzu komme bis 2020 eine Erhöhung um 0,5 Cent je Kilowattstunde für den Ausbau des Hochspannungsnetzes, sagte Kohler der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe). Wie viele Experten erwarte auch er bereits für 2012 eine Anhebung von 3,5 auf 3,8 Cent. Eine mehr...

  • Straubinger: Erhebliche Verbesserungen am Arbeitsmarkt Berlin (ots) - Heute hat das Statistische Bundesamt den neuen Sozialbericht für Deutschland vorgestellt. Dazu erklärt der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger: "Die Daten aus dem Sozialbericht zeigen, dass es in den vergangenen Jahren gerade in Ostdeutschland zu erheblichen Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt gekommen ist. Insbesondere die Zahl der Selbständigen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und hat mittlerweile den gleichen Anteil wie in Westdeutschland mehr...

  • "Report Mainz", heute, 11. Oktober 2011, 21.45 Uhr im Ersten Grüne Bundestagsfraktion will Verbot halbautomatischer kriegswaffenähnlicher Gewehre für Sportschützen und Jäger Mainz (ots) - Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen will so genannte halbautomatische kriegswaffenähnliche Schusswaffen für Sportschützen und Jäger verbieten. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor, der dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" des Südwestrundfunks exklusiv vorliegt. Hintergrund ist demnach unter anderem der Massenmord auf der Insel Utoya in Norwegen im Sommer 2011, bei dem der Attentäter Anders Breivik eine solche Waffe benutzt hat. In dem Entwurf, der noch in diesem Herbst in den Bundestag eingebracht werden mehr...

  • Der Tagesspiegel: Berliner Verfassungsschutz: Brandanschläge sind Tat einer isolierten Einzelgruppe Berlin (ots) - Der Berliner Verfassungsschutz geht davon aus, dass hinter den Brandanschlägen auf den Hauptbahnhof eine isolierte Einzelgruppe steckt. "Derartige Angriffe auf Infrastruktur, mit dem Ziel maximalen Schaden zu verursachen, sind auch für die gewaltbereite Szene in Berlin eine Besonderheit", sagte Verfassungsschutzchefin Claudia Schmid dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe). Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-29021 14013 E-Mail: cvd@tagesspiegel.de mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht