(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Monatelange Proteste Sexualstraftäter verlassen Altmark-Dorf Insel

Geschrieben am 05-10-2011

Halle (ots) - Die Straße hat gesiegt: Nach wochenlangen
Demonstrationen gegen zwei aus der Sicherungsverwahrung entlassene
Sexualstraftäter wollen die beiden Männer nun offenbar doch aus der
Altmark-Gemeinde Insel fortziehen. Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). "Die
Betroffenen haben schriftlich erklärt, dass sie Insel verlassenn
werden", sagte Superintendent Michael Kleemann. Vorausgegangen sei
ein Gespräch zwischen ihm, Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) und
den 56 und 64 Jahre alten Männern. Die Erklärung sei mit der Bitte um
Hilfe bei der Suche nach einer neuen Wohnung und materieller
Unterstützung verbunden, so Kleemann. "Es zieht wieder Frieden in
Insel ein", sagte der Superintendent, der seit mehreren Tagen
versucht hatte, im Ort zu vermitteln. Innenminister Stahlknecht sagte
nach dem Gespräch, er fahre mit einem guten Gefühl nach Hause. Auf
die Frage, wie er den Sieg der Straße gegenüber dem
Resozialisierungsgedanken bewerte, erklärte Stahlknecht: "Es ging
hier nicht mehr um Sieg oder Niederlage, sondern um menschliche
Vernunft." Die Entscheidung der Männer schaffe die erforderliche
Ruhe, um eine menschenwürdige Lösung für die Betroffenen zu finden.
Justizministerin Angela Kolb (SPD) erklärte hingegen: "Ich habe
Sorge, dass das als Sieg derjenigen gefeiert wird, die demonstriert
haben." Die beiden Männer waren im Sommer aus Baden-Württemberg nach
Sachsen-Anhalt gezogen. Zuvor hatten sie langjährige Haftstrafe wegen
verschiedener Sexualdelikte verbüßt und waren zu anschließender
Sicherungsverwahrung verurteilt worden. Nach einem Urteil des
Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte kamen sie frei. Auf
Vermittlung eines Tierarztes aus Freiburg zogen sie in dessen
Elternhaus in Insel.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

356226

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan Osnabrück (ots) - Ein bitteres Datum Nein, dieser Krieg war kein Fehler, sondern ein Akt der Verteidigung. Ohne den Afghanistan-Einsatz hätte das weltweite Terrornetzwerk Al-Kaida wohl kaum bekämpft werden können. Dass sich Terroranschläge vom Ausmaß des 11. September 2001 nicht wiederholt haben, ist vor allem dem Einsatz der internationalen Truppen zu verdanken, auch den deutschen Soldaten, die ihr Leben für Frieden und Sicherheit riskieren. Dass die Frauen und Männer dafür kaum öffentliche Anerkennung erfahren, ist ungerecht. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Berlin / Parteien / Koalition Osnabrück (ots) - Riskanter Schwenk In der SPD werden sie die Faust in der Tasche ballen. Ausgerechnet der vermeintliche Parteilinke Klaus Wowereit dämpft die rot-grüne Euphorie, die sich angesichts einer siechen schwarz-gelben Bundesregierung breitmachte. Mögen sie es im Willy-Brandt-Haus auch bestreiten: Die Chancen für einen Machtwechsel im Bund sind durch Wowereits Volte gesunken. Vielen erschien Rot-Grün zuletzt als harmonischer Gegenentwurf zu einer tief gespaltenen bürgerlichen Koalition. Dieses Bild hat Kratzer mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Syrien / Konflikte Osnabrück (ots) - Auf Kosten der Syrer Dass China und Russland eine gemeinsame Haltung des UN-Sicherheitsrates zu Syrien torpediert haben, ist vor allem tragisch, weil es voll auf Kosten der syrischen Opposition geht, weitere Tote inbegriffen. Es zeigt aber auch: Nicht alle Mitglieder dieses machtvollen Gremiums wissen mit ihrer Macht umzugehen. Das ist, losgelöst von den fatalen Folgen für die syrische Demokratiebewegung, ein grundsätzliches weltpolitisches Problem. Es könnte den Sicherheitsrat als die zentrale Institution mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu CSU / Parteitag / Ramsauer Osnabrück (ots) - Auf der Maut-Spur Früher hatten die Bayern König Ludwig II., den prunksüchtigen Träumer, später Franz Josef Strauß, den streitsüchtigen Haudrauf. Heute haben sie Parteirebellen, die die weiß-blaue Welt aufmischen. Derzeit macht Anti-Europäer und Strauß-Freund Peter Gauweiler die Wahl des CSU-Stellvertreters zu einem solchen Spektakel, dass es auch besonnene Politiker wie den amtierenden Parteivize Peter Ramsauer in Aufruhr stürzt. Was verspricht sich der Doktor der Betriebswirtschaft eigentlich von einer mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Alte Denkmuster - Kommentar Leutkirch (ots) - Wenn es um strategische Interessen geht, bleiben der Einsatz für Menschenrechte und um Gerechtigkeit leider häufig auf der Strecke. Anders als im Falle Libyens ist im Weltsicherheitsrat eine scharfe Syrien-Resolution gescheitert, weil China und Russland ein Veto einlegten. Wer generell gegen die Anwendung von Gewalt ist, mag mit der Blockade leben können. Das wichtigste UN-Gremium misst aber mit zweierlei Maß, weil es den Sturz Gaddafis erst ermöglicht hat, den syrischen Machthaber Assad aber schont. Dabei führt auch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht