(Registrieren)

Kommunen und VKU zur Bundestagsanhörung zum Kreislaufwirtschaftsgesetz / Erfolgreichen Umwelt- und Ressourcenschutz nicht aufs Spiel setzen - bürgerfreundliche Abfallwirtschaft nur mit Kommunen

Geschrieben am 19-09-2011

Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen Anhörung im Bundestag haben
die kommunalen Spitzenverbände und der Verband kommunaler Unternehmen
(VKU) deutlich gemacht, dass eine nachhaltige und bürgerfreundliche
Kreislaufwirtschaft nur mit den Kommunen möglich ist. "Die
Recyclingquoten in Deutschland sind mit 64 Prozent dank der starken
Rolle der Kommunen die höchsten in Europa. Dieser Erfolg beim Umwelt-
und Ressourcenschutz darf nicht aufs Spiel gesetzt werden, nur um die
Abfallwirtschaft in Deutschland weiter zu liberalisieren", betonten
die Präsidenten des Deutschen Städtetages, des Deutschen
Landkreistages und des Deutschen Städte- und Gemeindebundes,
Oberbürgermeister Christian Ude (München), Landrat Hans Jörg Duppré
(Landkreis Südwestpfalz), Bürgermeister Roland Schäfer (Bergkamen)
sowie des VKU, Oberbürgermeister Stephan Weil (Hannover). Die von der
Bundesregierung geplanten Änderungen würden nicht für einen fairen
Wettbewerb zwischen privaten und kommunalen Entsorgern sorgen, wie
insbesondere Verbände der privaten Entsorgungswirtschaft behaupten.
Dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zufolge können private
Entsorger in Zukunft ohne Vergabe durch die Kommunen erlösbringende
Wertstoffe einsammeln, wenn sie es wollen. "Die Kommunen müssen
dagegen den Rest sammeln, der keine Erlöse bringt. So sieht kein
fairer und gleichberechtigter Wettbewerb aus", so die Präsidenten.
Die Leidtragenden des Regierungsentwurfs wären aber nicht nur die
kommunalen Betriebe, sondern alle Gebührenzahler. "Wenn Private die
Rosinen herauspicken dürfen, um privaten Gewinn zu machen, bleiben
den kommunalen Betrieben die defizitären Aufgaben, deren Kosten mit
den Gebühren bezahlt werden müssen."

Nach geltendem Recht sind alle Abfälle aus Haushalten
überlassungspflichtig an die Kommunen. Die Regierung begründet die
geplanten Änderungen mit europarechtlichen Vorgaben. Und dies, obwohl
die Richter des Bundesverwaltungsgerichts und die Mehrheit des
Bundesrats die kommunalen Überlassungspflichten mit dem Europarecht
für vereinbar halten. "Die falsche Behauptung, das Europarecht zwinge
zu mehr Liberalisierung, wird durch regelmäßige Wiederholung nicht
richtig. Die Bundesregierung möchte unter diesem Vorwand etwas
durchsetzen, das die Steuerungsverantwortung der Kommunen im Bereich
der Abfallwirtschaft untergräbt und von den meisten Landes- und
Kommunalpolitikern abgelehnt wird", erklärten die Präsidenten. Sollte
der Gesetzentwurf in der jetzigen Form umgesetzt werden, drohen in
vielen Kommunen nicht nur Gebührenerhöhungen, sondern auch
Investitionshemmnisse in Umwelttechnologien sowie der Verlust von
Arbeitsplätzen, so die kommunalen Spitzenverbände und der VKU.



Pressekontakt:
Deutscher Städtetag:
Volker Bästlein
Pressesprecher
Tel.: 030 37711-130

Deutscher Landkreistag:
Dr. Markus Mempel
Pressesprecher
Tel.: 030 590097-312

Deutscher Städte- und Gemeindebund:
Franz Reinhard Habbel
Pressesprecher
Tel.: 030 77307-225

Verband kommunaler Unternehmen:
Carsten Wagner
Pressesprecher
Tel.: 030 58580-220


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

353048

weitere Artikel:
  • Themen in "Report Mainz" / Dienstag, 20. September 2011, 21.45 Uhr im Ersten / Moderation: Fritz Frey Mainz (ots) - "Report Mainz" bringt am Dienstag, den 20.09.2011, um 21.45 Uhr voraussichtlich folgende Beiträge: - Gefährliches Geflügel: Wieso die Politik nichts gegen multiresistente Keime auf Hühnerfleisch unternimmt - Reich im Pleitestaat: Die griechische High-Society spürt keine Krise - Der Papst und die pädophilen Priester: Hält Benedikt sein Versprechen? - Lisas Welt: Die großen Denker der FDP Moderation: Fritz Frey Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351. mehr...

  • LVZ: Grünen-Fraktionschef Ratzmann: rot-grüne Mehrheit wäre stabil / A 110-Streit: "Wir sind bereit, über das zu reden, was wir im Wahlkampf gesagt haben" Leipzig (ots) - Berlins Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann geht von einer "stabilen Regierungsfähigkeit" von SPD und Grünen trotz nur knapper Mehrheit im Berliner Abgeordnetenhaus aus. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte er: "Was SPD und Linkspartei bisher gekonnt haben, können wir schon lange." Schließlich spiele es in einer Koalition auch keine ausschlaggebende Rolle, "ob man sich persönlich mag", wichtig sei, dass "es politisch stimmt". Mit Blick auf die als eigentlich unverhandelbar geltende mehr...

  • Streit um Pflegefinanzierung: Paritätischer fordert Ende der Koalitions-Kakophonie und ermahnt Koalition zum Handeln Berlin (ots) - Ein sofortiges Ende der Koalitions-Kakophonie zur Reform der Pflegefinanzierung fordert der Paritätische Wohlfahrtsverband. Die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, bis auf weiteres kein eigenes Konzept zur Pflegereform vorzulegen, sei ein Offenbarungseid. Zwingend erforderlich sei die umgehende Einleitung konkreter Reformschritte. Aus Sicht des Verbandes stellt das CSU-Modell eines Bundespflegeleistungsgesetzes in Kombination mit der Einführung einer Bürgerversicherung einen geeigneten Weg dar, um die Pflegefinanzierung mehr...

  • Aktionsbündnis gegen AIDS begrüßt Abschlussbericht des Globalen Fonds / Der Fonds soll nachhaltiger werden - Deutschland muss seinen Beitrag dazu leisten Berlin (ots) - Heute hat eine unabhängige hochrangige Expertenkommission zur Überprüfung der Finanzaufsichts- und Kontrollmechanismen des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria ihren Abschlussbericht veröffentlicht. Kernaussage des Berichts ist die Anpassung der Arbeitsweise des Globalen Fonds von schneller Nothilfe in Richtung auf mehr Nachhaltigkeit und verstärkte Kontrollmechanismen. Der Abschlussbericht bestätigt die zentrale Rolle des Globalen Fonds für die Rettung von Millionen Menschenleben: "Ein mehr...

  • Mehr Recycling. Mehr Sekundärrohstoffe. Mehr Wettbewerb. Bonn (ots) - Ziel muss sein, alle Sekundärrohstoffreserven die uns noch in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen zur Verfügung stehen, vollständig auszuschöpfen. Das sagte heute Burkhard Landers, Präsident des bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in der Sachverständigenanhörung zur Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes vor dem Bundestagsumweltausschuss. Kreislaufwirtschaft ohne Monopolstrukturen In Deutschland hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Vielzahl gewerblicher Wertstoffsammlungen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht