KfW/ZEW CO2-Barometer: Deutsche Unternehmen ungenügend auf Neuerungen im EU-Emissionshandel ab 2013 vorbereitet
Geschrieben am 07-09-2011 |   
 
 Frankfurt (ots) -  
 
   - Viele Investitionen zur Vermeidung von Treibhausgasemissionen  
     erst in 15 Jahren zu erwarten 
   - Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen zunehmend  
     wichtigeres Investitionsmotiv 
   - Kleine und mittlere Unternehmen durch hohe Kosten für  
     Emissionsmessung und komplexes Berichtswesen belastet 
 
   Deutsche Unternehmen sind ungenügend auf die dritte Handelsperiode 
des EU-Emissionshandelssystems (EU EHS) ab 2013 vorbereitet. Dies  
zeigt das heute zum dritten Mal veröffentlichte KfW/ZEW  
CO2-Barometer. Noch zu wenige deutsche Unternehmen haben bisher  
Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in Angriff  
genommen. Bisher haben nur 40% der befragten Unternehmen die dafür zu 
erwartenden Kosten bewertet. 
 
   "Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass viele Investitionen,  
die erhebliche Emissionsreduktionen mit sich bringen würden, kurz-  
und sogar mittelfristig nicht zu erwarten sind. Sie kommen für die  
Energiewende zu spät", sagt Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW  
Bankengruppe. "Dies hängt mit der langen Restlebensdauer von im  
Schnitt 15 Jahren der im Emissionshandelssystem erfassten Anlagen  
zusammen." Der Anteil der Unternehmen, die ab 2013 Investitionen  
planen, steigt. Insbesondere stehen Investitionen in  
Energieeffizienztechnologien an. "Erfreulich ist, dass die  
CO2-Minderung zunehmend zum Hauptmotiv von Investitionen wird und  
nicht mehr nur einen willkommenen Nebeneffekt darstellt", sagt Prof.  
Dr. Andreas Löschel (ZEW), Leiter des Forschungsbereichs Umwelt- und  
Ressourcenökonomik, Umweltmanagement am Mannheimer Zentrum für  
Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). 
 
   Hintergrund für das gesteigerte Interesse der Unternehmen an der  
CO2-Minderung ist die Tatsache, dass eine deutlich sinkende  
kostenlose Zuteilung von Emissionsrechten ab dem Jahr 2013 die  
Unternehmen vor erhebliche Zusatzbelastungen stellt. Gegenwärtig  
müssen nur 27% der Unternehmen Emissionsrechte zukaufen. Ab 2013 wird 
dieser Anteil auf 63% steigen, so das Ergebnis des aktuellen  
CO2-Barometers. Die daraus entstehenden zusätzlichen Kosten  
unterscheiden sich stark zwischen den einzelnen am Emissionshandel  
beteiligten Unternehmen. Für Unternehmen, die einen hohen CO2-Ausstoß 
haben, werden die Kosten in Millionenhöhe liegen. Da die tatsächliche 
Zuteilungsmenge erst im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2012  
feststehen wird, bleibt den befragten Unternehmen eine zu kurze  
Vorbereitungszeit. Diese schätzen, dass eine optimale Vorbereitung  
eine Zeitspanne von mehr als 20 Monaten bedarf. 
 
   Die Ergebnisse des diesjährigen KfW/ZEW CO2-Barometers  
verdeutlichen, dass sich die Unternehmen noch besser auf die  
Herausforderungen des EU-EHS einstellen müssen. Gerade im Hinblick  
auf ein effizientes "Carbon Management" besteht hoher Nachholbedarf.  
Die meisten (70%) der vom Emissionshandel betroffenen Unternehmen  
bieten ihren Mitarbeitern z. B. keinerlei Anreize zur Auffindung von  
CO2-Minderungspotenzialen. Eine volle Anreizwirkung durch den  
Emissionshandel entfaltet sich in der Mehrzahl der Unternehmen nach  
Meinung der Autoren Irsch und Löschel nicht. 
 
   Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: 61% der Unternehmen  
mit mehreren Anlagen gleichen eine Über- oder Unterdeckung bestimmter 
Anlagen mit Emissionsrechten unternehmensintern aus. Deshalb gelangen 
die Emissionsrechte nicht in den freien Handel, worunter die  
Effizienz des Instruments Emissionshandel leidet. Die Effizienz des  
Emissionshandels kann auch beeinträchtigt werden, wenn  
Handelstä-tigkeiten aufgrund von Transaktionskosten erschwert werden. 
So muss nach dem KfW/ZEW CO2-Barometer ein Unternehmen mit geringen  
Emissionen noch einen Aufschlag auf den Zertifikatepreis von etwa 4 % 
insbesondere für die Emissionsmessung und die erforderliche  
Berichterstattung kalkulieren, während ein Unternehmen mit hohem  
CO2-Ausstoß im Schnitt lediglich 0,5 % ansetzen muss. 
 
   Kontakt: 
 
   Dr. Charis Pöthig, Stellv. Pressesprecherin KfW Bankengruppe,  
   Tel.: 069/7431-4683, E-Mail: charis.poethig@kfw.de 
 
   Prof. Dr. Andreas Löschel, ZEW, 
   Tel.: 0621/1235-200, E-Mail: loeschel@zew.de 
 
   Hintergrundinformationen: Das KfW/ZEW CO2-Barometer ist eine  
jährliche Befragung aller emissionshandelspflichtigen deutschen  
Unternehmen und internationaler Experten für das EU  
Emissionshandelssystem (EU EHS). Das EU EHS stellt das zentrale  
Instrument zur Erreichung der Klimaziele der EU dar, da es rund 40 %  
der Treibhausgasemissionen der EU abdeckt. Der Schwerpunkt des  
diesjährigen KfW/ZEW CO2-Barometers liegt auf der Untersuchung des  
Stands der Vorbereitungen der Unternehmen auf die dritte  
Handelsperiode. Außerdem werden die Auswirkungen von  
Transaktionskosten auf den Emissionshandel sowie Anreizstrukturen in  
Unternehmen analysiert.  
 
   Das KfW/ZEW CO2-Barometer 2011 ist im Internet verfügbar unter  
www.kfw.de im Bereich Research. Für weitere Informationen zum  
EU-Emissionshandel empfehlen wir:  
http://de.wikipedia.org/wiki/EU-Emissionshandel 
 
 
 
Pressekontakt: 
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt 
Kommunikation (KOM) 
Tel.: 069 7431-4863, Fax: 069 7431-3266,  
E-Mail: charis.poethig@kfw.de, Internet: www.kfw.de/medien
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