(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Wartezeiten für Patienten Polemik PETER STUCKHARD

Geschrieben am 05-09-2011

Bielefeld (ots) - Die Bezahlung der Kassenärzte in Deutschland ist
kompliziert geregelt. So kompliziert, dass sie sich für die
Beitragszahler völlig intransparent darstellt, dazu höchst ungerecht
ist und geradezu absurde Folgen haben kann. Solch ein System, das
sich nicht in drei Sätzen beschreiben lässt, eignet sich hervorragend
für grobschlächtige Polemik zum Zwecke der eigenen Profilschärfung.
Das hat Jürgen Graalmann, künftiger Chef des AOK-Bundesverbands,
erkannt und genutzt. "Seht her, was für ein scharfer Typ ich bin, wie
schneidig ich mich mit den Ärzten anlege", mag er sich gedacht haben,
als er den Haus- und Fachärzten pauschal Faulheit und zu geringe
Arbeitsstunden vorwarf. Seine Datenbasis: die Befragung von 322 von
rund 132.000 Ärzten. Selbst wenn die Daten solide wären, könnten die
Krankenkassen den Ärzten keinen Vorwurf machen. Die müssen nämlich
nur mindestens 20 Sprechstunden pro Woche für Kassenpatienten da
sein. So steht es in den Verträgen, die auch die Kassen
unterschrieben haben. Es gibt aber mittlerweile Ärztinnen und Ärzte,
die lieber mit dem Fahrrad an den Strand als mit dem BMW in die
Praxis fahren, deshalb kürzere, aber vertragsgerechte Sprechzeiten
anbieten und weniger Patienten behandeln. Natürlich gibt es auch
Ärzte, die ihre Arbeitszeit lieber den lukrativeren Privatpatienten
widmen - wenn sie die denn haben. Auch wenn wir Kassenpatienten uns
oft darüber ärgern: Auch diese Ärzte verhalten sich vertragsgerecht.
Das Doktor-Bashing übersieht die vielfältigen Ursachen der
Wartezeiten bei Terminen. Die liegen auch in der ungleichen
geographischen Verteilung der Arztpraxen wie in der steigenden
Krankheitslast durch eine älter werdende Bevölkerung begründet. Eines
steht nach wie vor fest: Nirgends in der Welt bekommt ein Patient so
schnell wie in Deutschland einen Termin bei einem Spezialisten.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

350599

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu UN / Ostafrika / Hunger Osnabrück (ots) - Luftbrücke für Afrika Es ist eine Katastrophe biblischen Ausmaßes: Millionen von Menschen droht in der Region am Horn von Afrika der Hungertod. Vor allem große Teile des Bürgerkriegslandes Somalia leiden unter den Folgen der Dürre. Allein in den Flüchtlingslagern im Nachbarland Kenia kampieren bereits mehr als 400 000 Somalis unter Zeltdächern, weit mehr, als Bochum oder Bonn Einwohner zählen. Und täglich strömen Tausende weitere in die Notunterkünfte. Die Vereinten Nationen schlagen deshalb Alarm: Die bislang mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / CDU Osnabrück (ots) - Merkels Agenda Was für Gerhard Schröder die Agenda 2010 war, für Helmut Schmidt der NATO-Doppelbeschluss und für Konrad Adenauer die Wiederbewaffnung, ist für Angela Merkel die Schuldenkrise im Euroraum. Will die Kanzlerin verantwortungsbewusst Politik gestalten, muss sie in dieser zentralen Frage handeln und Stärke zeigen, so wie ihre Vorgänger es bei umstrittenen Großprojekten zu ihren Zeiten getan haben. Langfristig, das zeigt sich immer wieder, kann eine solche Reform- und Krisenpolitik in Popularität mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: ACHTUNG SPERRFRIST Dienstagmorgen 01.00 Uhr Mißfelder erschüttert über CDU-Wahlniederlage - Union muss "besser erklären" Köln (ots) - Der Vorsitzende der Jungen Union und außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder, ist erschüttert über den Wahlausgang in Meck-lenburg-Vorpommern. "Das ist ein schlechtes Ergebnis", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Doch ich habe nicht damit gerechnet, dass es so schlecht wird. Das ist für die Union eine schwierige Zeit." Mißfelder mahnte, sie müsse ihr "Verhalten in der Euro-Krise und unsere Politik in Berlin besser erklären". Denn: "Wir sind eine erfolgreiche Regierung. mehr...

  • LVZ: Altmaier: Kanzlerin führt "sehr entschlossen" / Euro-Abstimmung werde "große Geschlossenheit" der Koalition zeigen Leipzig (ots) - Peter Altmaier, erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, hat Zweifel an der Führungsfähigkeit der vorsitzenden und Bundeskanzlerin vor dem Hintergrund der jüngsten Wahlergebnisse und der Euro-Debatte zurück gewiesen. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Altmaier: "Die Kanzlerin führt in diesen Wochen sehr entschlossen bei der Diskussion über die Schuldenkrise in Europa." Das werde sich ganz sicher schon bei den nächsten Wahlen positiv für die Union auswirken. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Libyen Ex-BND-Chef Wieck: Zusammenarbeit der Geheimdienste mit libyschem Diktator Gaddafi war normal Halle (ots) - Der frühere Präsident des Bundesnachrichtendienstes, Hans-Georg Wieck, hat die jüngsten kritischen Berichte über die Kooperation westlicher Geheimdienste mit dem Regime des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi als normal zurückgewiesen. "Kooperation auf dem Gebiet der Informationsgewinnung ist eine Normalität", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Der BND beschaffe Informationen, die deutsche Sicherheitsinteressen berührten. Dabei gehe es um Terrorismus, organisierte Kriminalität mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht