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20 Jahre Unabhängigkeit: Kein Grund zum Feiern in Usbekistan / ROG und "Uzbekistan Press Freedom Group" fordern Amnestie für elf Journalisten in Haft

Geschrieben am 30-08-2011

Berlin (ots) - 30.8.2011 - Usbekistan feiert am 1. September das
zwanzigjährige Jubiläum seiner Unabhängigkeit. Seit dem Ende der
Sowjetunion und der Eigenständigkeit der früheren Sowjetrepublik
regiert Präsident Islam Karimow das Land und unterdrückt unabhängige
Journalisten und Medien.

Reporter ohne Grenzen (ROG) und dessen Partnerorganisation
"Uzbekistan Press Freedom Group" fordern zum 20. Unabhängigkeitstag
eine Amnestie für die elf inhaftierten Journalisten in Usbekistan.
Einer von ihnen ist der Korrespondent der unabhängigen
Nachrichtenseite www.uznews.net, Salijon Abdurakhmanov. Er wurde im
Jahr 2008 verhaftet und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Seither sitzt
der 61-Jährige wegen seiner kritischen Berichterstattung im
berüchtigten Arbeitslager von Karshi im Süden des Landes ein.

Auch die anderen Journalisten Jusuf Ruzimuradov (seit 1999 in
Haft), Muhammad Bekjanov (seit 1999), Khayrullo Khamidov (seit 2010),
Dilmurod Sayid (seit 2009), Davron Kabilov (seit 2009), Ravshanbek
Vafoev (seit 2009), Botyrbek Eshkuziev (seit 2009), Abdulaziz
Dadakhonov (seit 2009), Bakhrom Ibragimov (seit 2009) und Djamchid
Karimov (seit 2006) verbüßen langjährige Gefängnisstrafen. Auf dem
Gebiet der früheren Sowjetunion führt Usbekistan damit einen
traurigen Rekord an inhaftierten Journalisten. "Das Karimow-Regime
hat die Journalisten ins Gefängnis gesteckt oder ins Exil getrieben,
um unbequeme Kritiker mundtot zu machen", sagt Michael Rediske,
Vorstandssprecher von ROG. "Da gibt es wenig Grund zum Feiern."

ROG und die "Uzbekistan Press Freedom Group" sind zudem besorgt,
weil die usbekische Regierung die Internetzensur in den vergangenen
Wochen merklich verstärkt hat. Präsident Karimow hat am 5. August
2011 - offenbar in Reaktion auf den "Arabischen Frühling" - eine neue
"Experten-Kommission" eingesetzt, die die Medien in dem
zentralasiatischen Land noch gezielter überwachen soll. Die
Kommission soll sich auf die Kontrolle des Internets sowie von
Satelliten-TV-Sendern konzentrieren. Damit nimmt die Regierung unter
anderem ausländische Fernsehsender ins Visier, die bisher über
Satellitenschüsseln in Usbekistan empfangen werden konnten.

Die usbekische Führung versucht schon lange, unabhängige
Nachrichtenseiten wie "Uznews.net" zu blockieren. Dank des Einsatzes
von Proxies erreicht das Exilmedium im Internet dennoch seine
usbekische Leserschaft und gehört zu den wenigen unabhängigen
Informationsquellen in dem weitgehend isolierten Land. Erst Anfang
August hatte die Karimow-Regierung damit begonnen, auch
internationale Nachrichtenseiten wie BBC, "Deutsche Welle", "Radio
Free Europe/Radio Liberty", "Voice of America" oder der "Financial
Times" vorübergehend zu blockieren. ROG und die "Uzbekistan Press
Freedom Group" werten dies als Testlauf für eine umfassende
Informationsblockade im Internet und gleichzeitig als Drohgebärde der
Machthaber: Das Regime will offenbar demonstrieren, dass es dazu in
der Lage ist, die Zensurmaßnahmen im Internet weiter zu verschärfen.

Der Verein "Uzbekistan Press Freedom Group" mit Sitz in Berlin ist
Kooperationspartner von ROG und ermöglicht die Herausgabe der
unabhängigen Nachrichtenseite www.uznews.net über Usbekistan. Aus dem
Exil heraus nutzt die Chefredakteurin Galima Bukharbaeva die Chancen
des Internets, um eine unabhängige Berichterstattung über Ereignisse
in dem zentralasiatischen Land aufrechtzuerhalten.

Bei Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an:



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


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