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WAZ: Die Reichen und die Steuern - Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 26-08-2011

Essen (ots) - Deutschland ist, Ludwig Erhard sei Dank, als
liberales Land zu seinem Wohlstand gekommen. Ein protestantisch
grundierter Leistungsbegriff war dabei die Leitlinie, kurz gesagt:
gute Leistung, anständiger Lohn. Wenn dabei Menschen mehr erreichen
konnten als Wohlstand, also reich werden, geht das in Ordnung. Neid
ist eine Untugend. Ex-SPD-Chef Müntefering erinnerte daran, dass die
obersten zehn Prozent der Einkommensteuerzahler die Hälfte der
Steuern zahlen. Etwas anderes ist die Besteuerung von Vermögen. Im
internationalen Vergleich ist Deutschland ein Niedrigsteuerland. Nur
hat, wegen des Bundesverfassungsgerichts, bisher jede Regierung vor
der Wiedereinführung der Vermögensteuer, die es unter Kohl gab,
kapituliert. Sicher kann man die Steuern auf Immobilienbesitz
erhöhen. Dann zahlen aber Mieter auch höhere Mieten. Der wohl einzige
wirksame Weg wäre eine Erhöhung der Erbschaftsteuer. Hier sind die
USA Vorbild. Ein liberales Land, das nach dem Grundsatz verfährt:
Jeder ist seines Glückes Schmied. Die Erbschaften werden hoch
besteuert, damit niemand sich auf den Lorbeeren der Eltern ausruhen
kann. Dazu gehört aber auch, dass die Einkommen niedriger besteuert
werden. Dennoch hat die Diskussion ihr Gutes. Es wird Zeit, ernsthaft
darüber zu reden, was unsere Gesellschaft zusammenhält und welchen
Beitrag jeder dazu leistet.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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