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Neue OZ: Kommentar zu russische Justiz

Geschrieben am 24-08-2011

Osnabrück (ots) - Kein gutes Licht

Zufall oder Berechnung? Wenige Wochen vor dem fünften Jahrestag
des Mordes an Anna Politkowskaja nimmt die russische Justiz - wie
schon öfter in diesem Fall - Druck aus dem Kessel, indem sie einen
Fahndungserfolg meldet. Nun wird der Öffentlichkeit der mutmaßliche
Organisator der Bluttat präsentiert. Sogar Hinweise auf den
Auftraggeber wollen die Ermittler haben.

Dennoch bleibt die Angelegenheit mysteriös: Der nun festgenommene
Ex-Oberstleutnant der Kriminalpolizei ist ausgerechnet jener anonyme
Zeuge der Staatsanwaltschaft aus dem ersten Prozess 2008, der mit
Freisprüchen für die mutmaßlichen Mittäter endete. Erst vor Kurzem
wurde mit Rustam Machmudow ein Tschetschene gefasst, der der
Todesschütze sein soll.

Auch wenn die Spur nach Grosny noch als die plausibelste gilt -
der Fall Politkowskaja wirft kein gutes Licht auf Polizei und Justiz
in Russland. Dabei ist Präsident Dmitri Medwedew 2008 mit dem hehren
Vorsatz angetreten, diesen Augiasstall auszumisten. Tragisch ist das
vor allem für die Angehörigen der mutigen Reporterin, ernüchternd
aber auch für alle anderen kritischen Journalisten im Land.

Bleibt die Hoffnung, dass in einem neuen Prozess endlich die
Wahrheit ans Licht kommt und die Schuldigen ihre Strafe erhalten. Das
muss schließlich auch im Interesse des Kremls sein, dem nach wie vor
eine Verwicklung in den Mord nachgesagt wird.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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