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WAZ: Das Ende eines Revolutionärs - Kommentar von Ulrich Reitz

Geschrieben am 22-08-2011

Essen (ots) - Ein mutiger, anerkannter Richter, ein Rechtsanwalt,
der politische Gefangene in der Diktatur verteidigte, zwei in USA
ausgebildete bzw. lehrende Ökonomen: Gewiss, wir wissen nicht so
genau, wer die Rebellen sind, die Gaddafi nach 42 Jahren aus dem
Palast werfen; aber die Führungsleute des Aufstandes, die jetzt den
Übergang organisieren, sehen eher viel versprechend aus. Besser
jedenfalls als die Bundesregierung. Sie bleibt sich treu im Streit.
Der Verteidigungsminister von der CDU will die Bundeswehr zum
Wiederaufbau nach Libyen schicken, der Außenminister von der FDP
nicht. Für eine Regierung ist es die übelste Erfahrung, nicht von der
Opposition, sondern gleich gar von der Geschichte widerlegt zu
werden. Berlin droht diese Blamage in Libyen zum zweiten Mal. Auch
wenn sich schwer abschätzen lässt, wer da siegt, überzeugte
Demokraten oder Stammesführer, und ob es einen (unerwünschten)
Einfluss El Kaidas gibt: In Libyen erleben wir Tage der Freude. Mit
Hilfe der Nato befreit sich ein Volk von einem der übelsten Despoten.
Entsteht hier gerade eine neue Aufgabe für das westliche
Verteidigungsbündnis, dem sein Ende schon lustvoll vorhergesagt
worden war? Wir sollten uns mit unseren Nachbarn jenseits des
Mittelmeers freuen. Und traurig über die Toten sein. Das Ende dieses
Revolutionärs ist ein Blutbad.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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