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Pflegeausbildung nur noch für Abiturienten?

Geschrieben am 18-08-2011

Berlin (ots) - Die Europäische Kommission arbeitet derzeit
intensiv an der Neuauflage der europäischen
Berufsanerkennungsrichtlinie 2005/36/EG, die beispielsweise auch die
Zugangsvoraussetzungen für den Krankenpflegeberuf umfasst und mit der
eine folgenschwere Änderung droht: Betrieben wird eine Heraufsetzung
der Zugangsvoraussetzungen für die Krankenpflegeausbildung von zehn
auf zwölf Schuljahre! In dessen Folge befürchtet der Bundesverband
privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) auch eine Übertragung
auf die Altenpflege.

Dazu Bernd Meurer, Präsident des bpa: "Das würde bedeuten, dass
hierzulande nur noch Abiturienten eine Ausbildung in der Pflege
beginnen könnten. Geeignete Real- und Hauptschulabsolventen wären
erst mal außen vor. Das wäre ein fataler Rückschritt! Erst vor
wenigen Jahren konnten wir in Deutschland die Öffnung der
Altenpflegeausbildung als großen politischen Erfolg erreichen. Eine
europäische Kehrtwende wäre, gerade in Zeiten eines dramatischen
Fachkräftemangels, das grundlegend falsche Signal."

Der bpa begrüßt, dass Deutschland sich gegen eine Erhöhung der
Zugangsvoraussetzungen ausspricht, wie das
Bundesgesundheitsministerium jüngst dem Gesundheitsausschuss des
Bundestages mitgeteilt hat. Auch die Gesundheitsminister der Länder
lehnen das Vorhaben der EU-Kommission ab. Laut Beschluss der letzten
Gesundheitsministerkonferenz der Länder soll sich das
Bundesgesund-heitsministerium "auf EU-Ebene weiterhin dafür
einsetzen, dass bei der Änderung der Berufsanerkennungsrichtlinie
(...) aufgrund des Fachkräftemangels die Zugangsvoraussetzungen für
die Ausbildung im Bereich der Krankenpflege bei 10 Schuljahren
belassen oder zumindest für die spezifische deutsche Ausbildung eine
Sonderregelung geschaffen wird".

Der bpa hatte sich bereits auf nationaler Ebene erfolgreich dafür
eingesetzt, den Ausbildungszugang für junge Menschen nicht nur im
Bereich der Krankenpflege, sondern insbesondere auch im Bereich der
Altenpflege weiter zu öffnen. Schließlich haben Pflegeeinrichtungen
nicht erst seit heute ein großes personelles Problem, das sich
angesichts der demographischen Entwicklung weiter verstärkt: den
Mangel an Fachkräften. Bernd Meurer: "Wir können es uns daher nicht
leisten, auf junge, motivierte Menschen zu verzichten, die mit
ernsthaftem Interesse an diesen Zukunftsberuf herangehen. Eine
erfolgreich abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung muss
daher als Voraussetzung für die Kran-kenpflegeausbildung und ebenso
für die Altenpflegeausbildung gesetzlich garantiert bleiben - in
Deutschland und in Europa."



Pressekontakt:
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, Tel.:+49 (30) 30 87 88
6-0.


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