(Registrieren)

WAZ: Mehr Offenheit. Kommentar von Martin Tochtrop

Geschrieben am 11-08-2011

Essen (ots) - Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als
15 000 Kinder sexuell misshandelt, die Dunkelziffer schätzt das
Bundeskriminalamt auf zehnmal so hoch. Da erscheint die Zahl von 560
Opfern, die im Laufe von Jahrzehnten von Mitgliedern der katholischen
Kirche missbraucht und jetzt entschädigt wurden, eher gering. War das
Ganze also nur ein Medien-Hype, eine willkürliche Hetzjagd auf Männer
im Talar?

Wohl kaum. Denn wer sein Kind in die Obhut der Kirche gibt, setzt
besonders hohes Vertrauen in deren Mitarbeiter. Ein Geistlicher ist
nicht einfach nur: auch ein Mensch. Ein Pfarrer ist mehr, zumindest
in den Köpfen vieler Gläubiger. Er schwebt quasi über den Dingen, als
Mittler zwischen Himmel und Erde. Wer diese ganz besondere
Verantwortung im doppelten Sinne des Wortes missbraucht, muss sich
nicht wundern, wenn die Scheinwerferlichter der Medienzunft besonders
grell auf ihn gerichtet werden. Das verlorene Vertrauen
zurückzugewinnen, wird lange Zeit in Anspruch nehmen. Dazu muss die
katholische Kirche viel mehr Transparenz walten lassen als bisher.
Aber Offenheit gehört nicht unbedingt zu ihren stärksten Seiten.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

346863

weitere Artikel:
  • WAZ: Schnüffeln für die GEZ. Kommentar von Angelika Wölke Essen (ots) - Versprochen war etwas ganz anderes: Mit der Haushaltspauschale wollte die Politik die in der Vergangenheit häufig kritisierte Datensammelwut der GEZ eindämmen. Sie wollte Kosten senken, die Gebühreneintreiber abschaffen, die dem Image der öffentlich-rechtlichen Sender eher schaden. Frei nach dem Motto "Was schert mich mein Gerede von gestern" wird jetzt eine dreifache Rolle rückwärts praktiziert. In der Umstellungszeit brauche die GEZ statt weniger mehr Personal, verkündete jüngst ihr Chef Horst Buchholz im Landtag. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Computerspiele Osnabrück (ots) - Es bleibt kompliziert Wie kommt das Böse in die Welt? Um diese Frage dreht sich alles. Wann immer Akte unbegreiflicher Gewalt die Schlagzeilen beherrschen, wird früher oder später das Killerspiel-Verbot gefordert. Und es wäre ja auch so schön: Die sinnlose Aggression eines Amoklaufs ist im Ego-Shooter doch schon vorhanden - da muss sich doch das eine aus dem anderen ableiten! Das Bedürfnis nach eindeutigen Antworten ist viel älter als die Konsole: Vor dem Ballerspiel standen Horror-Videos unter dem Verdacht mehr...

  • WAZ: Medienschützer verlangt Kennzeichnung von Werbung in Games Essen (ots) - Medienschützer Jürgen Brautmeier verlangt von Games-Herstellern die Kennzeichnung von Werbung in Computerspielen. Im Gespräch mit den Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe) sagte der Direktor der nordrhein-westfälischen Landesmedienanstalt (LfM) in Düsseldorf: "Wir fordern von der Branche: Ein Spieler muss wissen, ob und wo es Werbebotschaften in Spielen gibt." Brautmeier verwies darauf, dass Werbung in Fernsehen und Hörfunk für das Publikum erkennbar sein muss. Bei Computerspielen sei das jedoch mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Kinderbücher Osnabrück (ots) - Gegen die Retusche Rassismus im Kinderbuch? Das schockiert. Vor allem dann, wenn es um die Klassiker des Genres geht. Manche Verlage fackeln dann nicht lange. Sie greifen in den Text ein, korrigieren, was aus heutiger Sicht unzumutbar erscheint. Und machen damit genau das Falsche. "Südsee-König" statt "Neger-König": Das ist eine solche Textretusche, die eine Peinlichkeit aus einem Pippi-Langstrumpf-Buch aus der Welt schaffen soll. Doch der Eingriff in den Text bleibt eben doch ein Eingriff. Er kann nicht mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Film / Festivals / Locarno Osnabrück (ots) - Elegante Notlösung Zum zweiten Mal hat der Franzose Olivier Père jetzt das Filmfest von Locarno organisiert. Über die Cinémathèque française war er als Sektionsleiter zu den Festspielen von Cannes gekommen - und seine Mission in der Schweiz scheint klar: Locarno soll endlich gleichziehen mit den großen drei - Cannes, Venedig und Berlin. Auch Pères Strategie ist inzwischen zu erkennen: Er nutzt seine Kontakte, holt Arthouse-Prominenz wie Gérard Depardieu und Isabelle Huppert auf den roten Teppich, bietet mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht