(Registrieren)

Rheinische Post: Englands Warnung

Geschrieben am 10-08-2011

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Matthias Beermann:

Noch rauchen die Trümmer in den brandgeschatzten Straßen der
englischen Städte, da ist der Streit über die Deutung der schlimmen
Krawalle schon voll entbrannt. Der Vergleich mit der Rebellion der
Jugend in den arabischen Ländern verbietet sich. Den britischen
Randalierern geht es nicht um Freiheit und politische Mitsprache, sie
veranstalten im Schatten einer Zerstörungsorgie regelrechte Raubzüge.
Es gibt keine politischen Forderungen, nur Hassparolen gegen die
Polizei. Vieles davon erinnert an die Krawalle, die 2005 die
französischen Vorstädte erschütterten. Damals sorgte derselbe
Cocktail aus sozialer Verwahrlosung, Bandenkriminalität und
polizeilicher Hilflosigkeit für eine Eruption der Gewalt. Die
Verhältnisse in Großbritannien oder Frankreich sind nicht mit denen
hierzulande zu vergleichen, gottlob. Trotzdem sollten wir uns nicht
in allzu großer Sicherheit wiegen. Ansätze zu sozialer Ab- und
Ausgrenzung gibt es auch in Deutschland. Auch hier gibt es
Jugendliche, die mit ihrem Leben nichts anzufangen wissen und
deswegen ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle machen. Dass die
Polizei sich darauf einstellen muss, ist sicherlich die eine Lektion,
die wir aus den Ereignissen in England zu lernen haben. Es darf aber
nicht die einzige sein.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

346639

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Radikalkur bei Eon Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Antje Höning: Der überstürzte Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie hat die Energiebranche auf den Kopf gestellt. Jahrelang hatten die großen Konzerne den deutschen Markt unter sich aufgeteilt und hohe Gewinne eingefahren. Mit der Liberalisierung der Branche vor 13 Jahren änderte sich das etwas, doch die Atomkraftwerke lieferten weiter verlässlich Gewinne ab. Das ist Geschichte. Die Energiewende trifft vor allem Eon, den größten Atomkraft-Betreiber Deutschlands, bis ins Mark. Hinzu kommen mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Kommentar zu den Umfrageergebnissen vor der Wahl Berlin (ots) - Noch gut fünf Wochen, dann können die Berliner entscheiden, von wem sie in den nächsten fünf Jahren regiert werden wollen. Nach der neuesten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap wird der nächste Regierende Bürgermeister wieder der alte sein: Klaus Wowereit kommt mit der SPD derzeit auf 31 Prozent der Stimmen - einen Wert, den die Berliner Sozialdemokraten bei der letzten Abgeordnetenhauswahl 2006 erzielten, aber in Umfragen seit langem nicht mehr erreicht haben. Die Grünen, die vor einigen Monaten mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zur FDP Ulm (ots) - Vom FDP-Generalsekretär Christian Lindner hätte man mehr Klugheit und politischen Instinkt erwartet. Denn schließlich stand am Anfang des steilen Niedergangs seiner Partei das Schwadronieren des früheren Parteichefs Guido Westerwelle über "römische Dekadenz" unter Hartz-IV-Beziehern. Jeder Freidemokrat hätte aus den Folgen den Schluss ziehen müssen, dass man sich dieses Themas sensibel anzunehmen hat als (gut bezahlter) Politiker. Doch Lindner widmet sich im Sommerloch ausgerechnet denen, die nach dreißig und mehr Berufsjahren mehr...

  • WAZ: Lehren aus London. Kommentar von Achim Beer Essen (ots) - Sie und ich und der Nachbar auch: Jeder Mensch, das sagen Sozialpsychologen, kann zum Gewalttäter werden. Begünstigt wird das durch einen äußeren Rahmen, in dem Gewalt legitim oder erwünscht erscheint und wahrscheinlich nicht geahndet wird. Das gibt es (kontrolliert) im Boxring, bei der Jagd und im Krieg, es kann aber auch völlig unkontrolliert in den Straßen der Städte entstehen. Normalerweise herrscht hier das Gewaltmonopol des Staates. In Tottenham muss es schon länger ziemlich ausgehöhlt gewesen sein. Man hört, mehr...

  • WAZ: CDU-Weltschmerz. Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Die CDU leidet an sich selbst. Dafür gibt es genug Belege, Äußerungen dieses Sommers. Und doch trägt Forsa keine Eulen nach Athen. Die aktuelle Umfrage ist aufschlussreich. Wenn man Themen abfragt, zeigt sich, wie zerrissen die Christdemokraten sind. 52 Prozent finden die Energiepolitik richtig, 45 Prozent halten sie für falsch. 49 Prozent sind für die Abschaffung der Wehrpflicht, 46 Prozent sind dagegen. Ähnlich ist das Bild bei Euro-Hilfen. Entweder hat es CDU-Chefin Merkel versäumt, ihre Partei mitzunehmen. Dann mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht