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Lausitzer Rundschau: Zum WM-Aus der deutschen Frauen bei der WM / Es bleibt eine Randsportart

Geschrieben am 10-07-2011

Cottbus (ots) - "Ein Team - ein Traum" - so lautete das Motto für
die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft. Was am Samstag in
Wolfsburg passierte, erinnerte eher an einen bösen Albtraum. Mit dem
0:1 gegen Japan wurde die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid abrupt
und unerwartet schon im Viertelfinale aus dem Turnier geworfen.
Nüchtern betrachtet war das Ausscheiden keine Überraschung. Im Spiel
des zweimaligen Weltmeisters gab es trotz der drei Siege in der
Vorrunde zu viele Schwachpunkte - vor allem in der Abwehr, aber auch
in Mittelfeld und Angriff. Ständige Umstellungen der Mannschaft durch
Neid führten zu zusätzlicher Unsicherheit. Zudem sorgten die
Diskussionen um Birgit Prinz und Fatmire Bajramaj für Dissonanzen.
Prinz war dem Druck bei der Heim-WM nicht gewachsen und mutierte von
der Welt-Fußballerin zur tragischen Bankdrückerin. Bajramaj, mediales
Aushängeschild der Mannschaft, sorgte vor allem abseits des Platzes
in Werbespots für Schlagzeilen. Über die Rolle des Edel-Jokers kam
die Ex-Potsdamerin indes nicht hinaus. In der Summe sind das zu viele
Ausfälle und Schwachpunkte in einer auch im Frauen-Fußball enger
gewordenen Weltspitze. Ob Deutschland nach dem verordneten
Sommermärchen jetzt kollektiv in WM-Depressionen verfällt, ist
dagegen fraglich. Zwar wurde mit dem vierten Deutschland-Spiel bei
dieser Heim-WM einmal mehr der Quotenrekord nach oben geschraubt -
fast 17 Millionen Fernsehzuschauer verfolgten das Spiel im ZDF. Aber
jenseits der heimischen Sofas und der WM-Spielorte herrschte
auffällig wenig WM-Euphorie. Kaum ein Deutschlandtrikot war am
sonnig-warmen Viertelfinal-Samstag zu sehen - auch nicht in Cottbus
auf dem Altmarkt. Die Kneipen und Biergärten, die Public Viewing
anboten, waren zwar gut besucht, aber kaum überfüllt. Frauenfußball
ist, trotz aller großen Sympathiewerte der deutschen Spielerinnen,
eine Randsportart. Daran ändert auch eine Heim-Weltmeisterschaft
nichts. Und daran hätte auch ein besseres Abschneiden der deutschen
Frauen kaum etwas geändert. Das wird spätestens das Fan-Interesse im
Fußball-Alltag der Frauen-Bundesliga wieder zeigen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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