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Greenpeace-Chefin: Jeder Tag Atomkraft ist einer zu viel! Umweltschützer bewerten Atomausstieg

Geschrieben am 30-06-2011

Hamburg (ots) - 30. 6. 2011 - Greenpeace Aktivisten haben heute
Morgen vor dem Kanzleramt mit einem Banner (Jeder Tag Atomkraft ist
einer zu viel!) die heutige Entscheidung des Atomausstiegs im
Bundestag sowohl positiv als auch negativ bewertet. Aus Sicht der
unabhängigen Umweltschutzorganisation sei der stufenweise
Atomausstieg mit dem sofortigen Abschalten der gefährlichsten acht
AKW ein Schritt in die richtige Richtung. Greenpeace kritisiert aber,
dass Deutschland erst 2022 endgültig aussteigt. Die andauernde
Tragödie von Fukushima und der notwendige Schutz der Menschen vor
einem GAU in Deutschland verlangen einen schnelleren Ausstieg bis
2015. Dieser wäre realistisch und ohne große Schwierigkeiten
umsetzbar.

"Greenpeace betrachtet den Atomausstieg mit einem lachenden und
einem weinenden Auge", sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin der
Umweltorganisation. "Angela Merkel hat nach Fukushima nicht die
Gewinninteressen der Atomkonzerne bedient, sondern die
Sicherheitsforderungen der Bevölkerung und Wähler. Das war gut!
Leider nimmt sie aber billigend weitere 11 Jahre Risiko für die
deutsche Bevölkerung und die deutsche Wirtschaft in Kauf. Das ist
schlecht!"

Aus Sicht der Umweltschutzorganisation ist das sofortige
Abschalten der sieben ältesten AKW und des Pannenmeilers Krümmel
sowie der schrittweise Ausstieg der verbliebenen neun Reaktoren
längst überfällig. Als positiv bewertet Greenpeace die Entscheidung
gegen eine Revisionsklausel und für ein endgültiges Ausstiegsdatum.
Der besiegelte Ausstieg aus der Atomkraft und der beschleunigte
Einstieg in Energieeffizienz und Erneuerbare Energien schafft
Planungssicherheit und gibt ein klares Signal an Investoren. "Wenn
Teile der Wirtschaft jetzt in neue, klimaschädliche Kohlekraftwerke
investieren wollten, werden sie ebenso wenig auf gesellschaftliche
Akzeptanz stoßen," so Behrens.

"Ein Ausstieg in 2015 ist möglich und sollte im Grundgesetz
verankert werden", so Behrens. "Die Ethik-Kommission hat
festgestellt, dass der Ausstieg aus der Atomkraft innerhalb eines
Jahrzehnts gelingen kann. Sie hat nicht gesagt, dass man den
spätesten Zeitpunkt für den Ausstieg wählen muss. Die Empfehlung der
Ethikkommission, vor 2022 auszusteigen, ignoriert die schwarz-gelbe
Bundesregierung bewusst aus politischem Kalkül, nur um ihre eigenen
Parteien bei ihrer Kehrtwende mitnehmen zu können," so Behrens
weiter.

Die längeren Laufzeiten der AKWs bedeuten nach Berechnungen von
Greenpeace 2.200 Tonnen zusätzlichen hochradioaktiven Atommüll. Das
sind 230 Castor-Behälter. "Mit den heutigen Beschlüssen verpasst Frau
Merkel eine historische Chance, die Suche nach einem atomaren
Endlager schon jetzt gesetzlich endgültig neu zu regeln," sagt
Behrens. "Hoffentlich hält sich die Kanzlerin an ihr Versprechen, bis
Ende des Jahres ein Endlagersuchgesetz vorzulegen. Solange es keine
grundlegend neue, gesellschaftliche getragene Endlagerkonzeption
geben wird, die das geplante, unsichere Gorleben aus dem Rennen
nimmt, wird es keine Auflösung im Konflikt um die Atomkraft geben."

"Jeder Tag Atomkraft ist einer zu viel!" sagt die
Greenpeace-Chefin. Für das europäische Ausland und viele andere
Industrienationen und Schwellenländer hat der heutige Beschluss große
Signalwirkung. Nicht die sogenannte German Angst, sondern vielmehr
ein German Weitblick war und ist treibende Kraft für die Ablehnung
der Atomkraft in Deutschland."

Achtung Redaktionen: Die Energie-Experten Tobias Münchmeyer (Tel.
+49 (0) 151- 145 33 073) und Frau Hisayo Takada (+ 49 (0) 176 181 881
01) aus Japan stehen für Interviews zur Verfügung. Frau Takada
spricht Japanisch und Englisch. Pressesprecher Daniel Eckold
erreichen Sie unter Tel. +49 (0) 176-181 88 104. Fotos erhalten Sie
unter Tel. + 49 - 40 30618-376/-377. TV-Material unter Tel. + 49 (0)
172- 32 43 719.


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