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Flucht und Migration: Lasten gerechter verteilen, Chancen besser nutzen - Caritas international stellt Jahresbericht vor: Spendenaufkommen deutlich gesteigert - Kritik an Abschottungspolitik der EU

Geschrieben am 29-06-2011

Berlin/Freiburg (ots) - Caritas international, das Hilfswerk des
Deutschen Caritasverbandes, spricht sich dafür aus, langfristigen
Strukturaufbau in Entwicklungsländern und legale Wege der Zuwanderung
nach Europa stärker miteinander zu verknüpfen. "Ließe Europa mehr
Zuwanderung zu, müssten weniger Menschen ihr Leben auf gefährlichen
Überfahrten riskieren. Es wäre aber auch ein wichtiger Beitrag zur
Entwicklung der Heimatländer der Migranten", sagte der Präsident des
Deutschen Caritasverbandes, Prälat Dr. Peter Neher, anlässlich der
Vorstellung des Jahresberichtes von Caritas international in Berlin.
Zuwanderung könne durch die Rücküberweisungen der Migranten, die sich
im vergangenen Jahr auf 325 Milliarden Dollar beliefen, zu mehr
Entwicklung in den Heimatländern führen, so Neher.

Kritisch äußerte sich der Caritas-Präsident zur
Abschottungspolitik der Europäischen Union: "Besorgt sollten wir
nicht sein, weil Menschen zu uns kommen wollen. Besorgt sollten wir
sein, weil Menschen im Mittelmeer sterben. Wir sollten uns immer vor
Augen halten, dass nicht wir in Europa den Großteil der Flüchtlinge
und Migranten aufnehmen, sondern bettelarme Staaten in Afrika." Hier
sei eine gerechtere Verteilung der Lasten notwendig; 80 Prozent aller
Flüchtlinge weltweit werden von Entwicklungsländern aufgenommen.

Ein stärkeres Engagement für vergessene Katastrophen mahnte der
Leiter von Caritas international, Dr. Oliver Müller, an. Die
internationale Aufmerksamkeit konzentriere sich immer stärker auf
einige wenige, spektakuläre Naturkatastrophen. Darüber gerieten
jedoch strukturelle Krisen wie die Hungerkatastrophe in Niger und
selbst die größte Naturkatastrophe des vergangenen Jahres, die Flut
in China, in Vergessenheit. Beide Katastrophen zählten zu den fünf
schwersten humanitären Krisen des vergangenen Jahres, fanden aber
kaum internationale Aufmerksamkeit.

Für Hilfsprojekte wurden Caritas international 86,69 Millionen
Euro im Jahr 2010 anvertraut; 43,46 Millionen Euro mehr als im Jahr
zuvor. 49,5 Millionen Euro der Gesamtsumme stammen von privaten
Spendern, 32,91 Millionen Euro von öffentlichen und kirchlichen
Geldgebern. Die Spendeneinnahmen konnten um 38,32 Millionen Euro
gesteigert werden. Die Verwaltungskosten lagen im Jahr 2010 bei 7,7
Prozent. Es wurden 802 Hilfsprojekte in 83 Ländern gefördert.

Caritas international ist das Hilfswerk der deutschen Caritas und
gehört zum weltweiten Netzwerk der Caritas mit 165 nationalen
Mitgliedsverbänden.



Pressekontakt:
Herausgeber: Deutscher Caritasverband, Caritas international,
Öffentlichkeitsarbeit, Karlstraße 40, 79104 Freiburg. Telefon
0761/200-0. Michael Brücker (Durchwahl -293, verantwortlich),
Achim Reinke (Durchwahl -515). www.caritas-international.de


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