| | | Geschrieben am 23-06-2011 Börsen-Zeitung: Neues Netzwerk, Kommentar von Andreas Heitker zu den Stromnetz-Verkaufsabsichten von RWE
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 Frankfurt (ots) - Die Bedeutung des Stromnetzes für die
 Versorgungssicherheit ist in der öffentlichen Wahrnehmung in
 Deutschland lange unterschätzt worden. Warnungen, dass das Netz
 bereits an seiner Kapazitätsgrenze arbeite, gibt es schon lange. Nur
 wurden diese in der Vor-Fukushima-Zeit geflissentlich ignoriert. Kein
 Wunder, traten doch bislang auch nur wenig Probleme zutage. Nirgendwo
 in Europa gibt es schließlich so wenig Stromausfälle wie hierzulande.
 
 Nur vereinzelt rückten die Leitungen und das Netzmanagement in den
 Blickpunkt: Dies war Ende 2005 der Fall, als nach einem
 Wintereinbruch die RWE-Strommasten im Münsterland wie Streichhölzer
 umknickten. Und als ein knappes Jahr später Eon mit der Abschaltung
 einer Höchstspannungsleitung über der Ems bei zehn Millionen Menschen
 in ganz Europa das Licht ausknipste, war ebenfalls die öffentliche
 Aufregung groß - aber auch da nur für kurze Zeit.
 
 Die großen Versorger haben aber nicht erst seit der Diskussion um
 die Energiewende erkannt, was für gewaltige Investitionen fließen
 müssen, um das deutsche Stromnetz für die zukünftigen
 Herausforderungen aufzurüsten. Und da das regulierte Netzgeschäft auf
 der anderen Seite nur begrenzte Gewinnmöglichkeiten bietet, ist es
 wenig überraschend, dass im Zuge der Marktkonsolidierung europaweit
 in den vergangenen Jahren Stromleitungen und Gaspipelines zum Verkauf
 gestellt wurden. Bei Finanzinvestoren, die an einer im Vergleich
 vielleicht überschaubaren, aber dafür langfristig planbaren und
 stabilen Rendite interessiert sind, fanden die Energiekonzerne auch
 dankbare Abnehmer.
 
 Sollte der von RWE nun geplante Verkauf gelingen, wären bereits
 drei der vier Höchstspannungsnetze in Deutschland unter den Hammer
 gekommen. Und auch wenn dies bei Wettbewerbspolitikern in Brüssel
 vielleicht anders gesehen wird: Es waren rein wirtschaftliche Gründe,
 die dazu geführt haben. RWE hat sich lange geziert mit dem Verkauf
 ihrer Netztochter Amprion. Am Ende war der finanzielle Druck aber zu
 groß. Schuldenabbau hat in der Essener Konzernzentrale heute
 Priorität.
 
 Die Versorgungssicherheit muss darunter nicht leiden, dass die
 Besitzer der Hoch- und Höchstspannungsleitungen nicht mehr Eon, RWE
 oder Vattenfall Europe heißen, sondern aus den Niederlanden kommen
 oder aus Belgien oder Pensionskassen von Versicherungen sind. An den
 notwendigen Investitionen werden auch die neuen Netzwerker nicht
 vorbeikommen. Dafür wird der Regulierer schon sorgen.
 
 (Börsen-Zeitung, 24.6.2011)
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
 Redaktion
 
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