| | | Geschrieben am 20-06-2011 Börsen-Zeitung: Spiel mit dem Euro, Kommentar von Detlef Fechtner zur Vertagung der Griechenland-Rettung
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 Frankfurt (ots) - Alle müssen sich noch einmal gedulden - die
 Investoren ebenso wie die Steuerzahler. Denn erneut ist es den
 Finanzministern nicht gelungen, sich auf eine Lösung für das
 Finanzierungsproblem Griechenlands zu verständigen - obwohl unter
 anderem EU-Kommissar Olli Rehn diese Hoffnung genährt hat.
 
 Nun also, so versprechen die Finanzminister, soll es bis zum 3.
 Juli klappen, Einvernehmen über die entscheidenden Eckwerte zu
 erzielen. Na, schaun mer ma. Der 3. Juli ist nämlich recht nah und
 die Lösung noch recht weit weg. So ist bislang nicht erkennbar, wie
 die Privatgläubiger einerseits in keiner Weise gezwungen werden
 dürfen, sich zu beteiligen - andererseits ihr Beitrag aber eine
 verlässliche Größe sein muss, die den Internationalen Währungsfonds
 (IWF) überzeugen soll.
 
 Der IWF verlangt eine Antwort auf die Frage, was passiert, wenn
 sich Banken und Fonds nicht ausreichend stark engagieren - oder wenn
 sie Zusagen machen, sich aber später nicht daran halten. Im Grunde
 müsste dann eine Garantie vorliegen, dass die Steuerzahler
 einspringen. Genau diese Sicherheit werden aber weder die deutsche
 noch niederländische oder finnische Regierung abgeben können. Die
 Situation ist daher richtig vertrackt - und daran hat sich gestern
 nichts geändert. Die Rettung Griechenlands vor der Pleite bleibt ein
 Hoffnungswert.
 
 Ironischerweise ergibt sich gerade aus der Zuspitzung der Lage
 eine Chance, dass Europa doch noch zu einer Verständigung kommt. Denn
 die immer lauter werdenden Demonstranten in Athen und die immer
 allergischeren Reaktionen in den Zahlerstaaten machen sichtbar, dass
 es nicht um den üblichen Verhandlungspoker geht, sondern um eine
 Kontroverse mit gewaltiger Sprengkraft. Auch wer kein Freund von
 Dramatisierungen ist, muss einräumen, dass sich das Thema zum Spiel
 mit dem Euro entwickelt hat.
 
 Damit steigt die Verantwortung jedes Beteiligten - der
 Europäischen Zentralbank, des IWF und der privaten Gläubiger. Sie
 können sich schlicht nicht mehr darauf verlassen, dass Europas
 Staaten die Griechen auch dann auffangen, wenn die Privaten jede
 Beteiligung ablehnen. Daher müssen sie - erstmals in der Finanzkrise
 - befürchten, demnächst auch portugiesische Anleihen oder
 zypriotische Kredite abzuschreiben und mit der Rückkehr des großen
 Misstrauens am Geldmarkt zu leben, sofern sie sich der Beteiligung
 verweigern. Schäuble will ihnen keine speziellen Anreize bieten,
 sondern setzt auf "die Kraft der Vernunft". Am 3. Juli wird sich
 zeigen, ob das vernünftig gewesen ist.
 
 (Börsen-Zeitung, 21.6.2011)
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
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