(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Autobahn 33:

Geschrieben am 16-06-2011

Bielefeld (ots) - Es ist ein für die Region historischer Moment,
auf den Generationen von Planern und Politikern hingearbeitet haben.
Rechtzeitig zum Goldenen A 33-Jubiläum ist der
Planfeststellungsbeschluss für die Restlücke zwischen Halle und
Borgholzhausen ergangen. Tatsächlich ist es nun 50 (!) Jahre her,
dass im Haller Raum die ersten Pläne für eine Autobahn als Entlastung
der B 68 diskutiert wurden. Und bereits 1968 lag die Linie fest, auf
der die A 33 gebaut werden sollte. Dass sie dann trotzdem über mehr
als vier Jahrzehnte auf der Kriechspur war, ist ein warnendes
Beispiel dafür, was geschehen kann, wenn sich eine Region in
wichtigen Fragen nicht einig ist. Die Beschlüsse in den 60er Jahren
zur A 33 erfolgten noch politisch geräuschlos. Das änderte sich in
den 70er Jahren, als die Verkehrsverhältnisse auf der B 68 immer
unerträglicher wurden. Jetzt sorgte sich die eine Seite, von der A 33
und der erhofften Entlastung abgehängt zu werden. Auf der anderen
Seite artikulierte eine immer größer werdende Gruppe Widerstand gegen
eine Trasse durch den Tatenhauser Wald. Die 80er Jahre brachten die
Zuspitzung durch den NRW-Verkehrsminister Christoph Zöpel (SPD), der
plötzlich gar keine A 33 mehr bauen wollte, unterstützt von
rot-grünen Mehrheiten in einzelnen Räten. In den 90er Jahren
schließlich kam das europäische FFH-Recht, dessen Auswirkungen die
Planer anfangs unterschätzten. Folge: Der erste Erörterungstermin in
2003 scheiterte, weil Umweltbehörden die Planung nicht mittragen
wollten. Mit großem Tusch wurde 2004 schließlich die »Konsenstrasse«
präsentiert, die zunächst auch bei den Umweltverbänden Gnade fand.
Doch das hielt nicht lange. 2008 wollten die Verbände von einem
Konsens nichts mehr wissen und verließen aus Protest den zweiten A
33-Erörterungstermin. Derweil lernte der Bürger, dass das Wohl und
Wehe einer Bechstein-Fledermaus von entscheidender Bedeutung für die
Rechtssicherheit einer Autobahnplanung ist. Und wenn wie in 2010
plötzlich 30 neue Fledermäuse entdeckt werden, muss eben eine weitere
Planungsschleife eingelegt werden. So hat sich Jahr an Jahr gereiht.
Dass es auch anders gehen kann, zeigt ein Blick ins gar nicht so
ferne Emsland. Die Politiker zwischen Lingen und Papenburg wollten
unbedingt den Lückenschluss der A 31, um der strukturschwachen Region
einen Wachstumsschub zu verschaffen. Dazu wurde von Bürgern und
regionalen Unternehmen sogar privates Geld gesammelt. Mit Erfolg:
Trotz eines viel späteren Starts hat das Emsland OWL im
Lückenschluss-Rennen lange abgehängt. Solche Entschlossenheit und
politische Einigkeit hat es in 50 Jahren A 33-Geschichte nicht
gegeben. Und während hier die Lücke wohl erst 2019 geschlossen ist,
punkten andere Regionen im Wettbewerb um Industrieansiedlungen und
Arbeitskräfte, frei nach dem Motto: Wächst Du schon oder planst Du
noch?



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

337983

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Politiker von SPD und Grünen kritisieren den Beschluss, die militärische Evakuierungsaktion in Libyen als "als gesicherte Abholung" herabzustufen Düsseldorf (ots) - Die beiden Verteidigungsexperten Omid Nouripour (Grüne) und Michael Groschek (SPD) haben die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert, den militärischen Einsatz zur Evakuierung von 132 Personen aus dem umkämpften Libyen auf eine "gesicherte Abholung" herabzustufen und damit eine Beteiligung des Bundestages zu umgehen. "Die Evakuierung war richtig. Aber die Bundesregierung hat wohl Angst vor der eigenen Courage bekommen", sagte Nouripour der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). In der mehr...

  • Rheinische Post: Konsequenz aus EHEC: Minister Bahr will Meldesystem verbessern Düsseldorf (ots) - Als Konsequenz aus der EHEC-Epidemie will Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) das Meldesystem deutlich verbessern. "Wir müssen das Meldeverfahren an die modernen Kommunikationsmöglichkeiten anpassen, damit die Informationen darüber, wie sich die Zahlen der Erkrankten entwickeln, schneller verfügbar sind", sagte Bahr der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Es sei wirklich nicht verständlich, warum in einer solchen Situation wichtige Meldungen sogar per Post verschickt worden mehr...

  • Rheinische Post: Gesundheitsminister Bahr lehnt Beitragssenkung bei Krankenkassen ab Düsseldorf (ots) - Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hat trotz steigender Einnahmen im Krankenkassensystem eine Beitragssatzsenkung abgelehnt. "Wir sind in dieser Legislaturperiode mit einem Milliarden-Defizit gestartet. Ich bin froh, dass wir bei etwa 180 Milliarden Euro Gesamtausgaben nun einen kleinen Puffer haben", sagte Bahr der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Der FDP-Minister fügte hinzu: "Was bringt es da, den Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung allenfalls minimal zu mehr...

  • Rheinische Post: Grüne wollen Atomgesetz zustimmen Düsseldorf (ots) - Die Führung der Grünen wirbt offenbar in dem Leitantrag zum Sonderparteitag für eine Zustimmung zum schwarz-gelben Atomausstieg. Darauf haben sich nach Informationen der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Parteikreise die Grünen-Fraktionschefs Renate Künast und Jürgen Trittin sowie die Parteivorsitzenden Cem Özdemir und Claudia Roth in einer Telefonschaltkonferenz am Mittwoch geeinigt. Demnach sei das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrer schwarz-gelben mehr...

  • Rheinische Post: 156 000 Menschen wollen Papst zuhören Düsseldorf (ots) - Das Interesse an den öffentlichen Gottesdiensten von Papst Benedikt XVI. während seiner Deutschland-Reise im September wächst. Bis Donnerstagabend waren 156 000 Anmeldungen für die öffentlichen Messen des Pontifex in Berlin, Freiburg, Erfurt und Etzelsbach eingegangen, sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Alleine in Berlin haben sich 50 000 Menschen für den Gottesdienst am 22. September im Olympiastadion angemeldet, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht