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Die EU-Kommission stellt die Weichen für ein nachhaltiges europäisches Transportsystem / Die Preise für Nahrungsmittel könnten in der Folge deutlich steigen

Geschrieben am 14-06-2011

Bonn (ots) - Am 28. März 2011 legte die Europäische Kommission mit
dem "Weißbuch Verkehr" ihr verkehrspolitisches Gesamtkonzept vor.
Rund 40 Einzelmaßnahmen enthält das Papier, mit dem die Kommission
nahezu alle Bereiche des modernen Verkehrswesens auf den Prüfstand
stellen will.

Ein besonderer Fokus liegt dabei naturgemäß auf dem Güterverkehr,
bei dem die ungleichgewichtige Verteilung auf die drei
Binnenverkehrsträger traditionell das Kernproblem darstellt. Seit den
1960er Jahren nimmt der Marktanteil der Straße stetig zu. Bis 2030
soll fast ein Drittel, bis 2050 die Hälfte des Straßengüterverkehrs
über 300 km auf die Schiene verlagert werden. Dazu setzt Brüssel
einerseits auf Investitionen in die Infrastruktur, andererseits auf
Maßnahmen zur stärken Internalisierung der externen Kosten (wie
CO2-Emissionen). Diese betreffen in Form von Straßennutzungsentgelten
und geänderten Besteuerungsgrundlagen vor allem den Lkw-Verkehr. Für
die Agrar- und Ernährungswirtschaft könnten die Pläne bedeutende
Folgen haben. Der Großteil ihrer Transporte - nämlich 90 % - entfällt
auf den Lkw.

Die stärkere und vor allem einheitliche Berücksichtigung der
Umwelt- und Lärmkosten würde die Transportpreise deutlich nach oben
treiben. Durch die auf Europaebene zurzeit diskutierte Richtlinie zur
Eurovignette würden die Kosten nach Experteneinschätzungen
durchschnittlich 3 bis 5 Cent zusätzlich pro Kilometer betragen.

Der absehbaren Kritik begegnet die Kommission mitn dem Hinweis,
dass die Verlagerung von der Straße auf die Schiene nur den
Güterfernverkehr über Distanzen von mehr als 300 km betreffen soll.
Mehr als drei Viertel aller Lkw-Güter werde aber, so die Brüsseler
Behörde unter Berufung auf Daten des EUROSTAT, im Nahbereich, d. h.
über Entfernungen bis 150 km, befördert.

Leider entfallen jedoch beim Transport von Erzeugnissen der
Ernährungsbranche nur 35 % der Tonnenkilometer auf den Nahbereich,
mehr als 64 % hingegen auf Entfernungen ab 300 km.

Einerseits müssen die betroffenen Unternehmen die Anforderungen
ihrer Kunden nach einer möglichst klimaschonenden Transportkette
berücksichtigen. Zum anderen wird für sie der besonders im
umweltpolitischen Fadenkreuz stehende Lkw auf absehbare Zeit der
dominierende Verkehrsträger bleiben, auch wenn dies mit steigenden
Kostenbelastungen verbunden ist.



Pressekontakt:
AFC Management Consulting AG
Dr. Volker Ebert
Dottendorfer Str. 82
53129 Bonn
www.afc.net
Tel.: +49 (0)228/98579-45


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