| | | Geschrieben am 13-06-2011 Börsen-Zeitung: Stunde der Semantiker, Kommentar zu Griechenland von Claus Döring
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 Frankfurt (ots) - Die Stunde der Semantiker hat geschlagen, wenn
 sich heute Eurolands Finanzminister treffen, um wieder einmal die
 Rettung Griechenlands vor der drohenden Insolvenz zu beraten. Ohne
 Umschuldung, diese Erkenntnis setzt sich allmählich nicht nur bei den
 Ratingagenturen durch, wird Griechenland auf keinen grünen Zweig
 kommen, die Staatsschuldenkrise in Euroland zum Dauerthema werden.
 Nur benennen darf man die faktische Staatspleite nicht als das, was
 sie ist, denn sonst müssten die Ratingagenturen dies als
 Zahlungsausfall werten. Also werfen Regierungen und Notenbanker seit
 Wochen Nebelkerzen und versuchen, mit Begriffen wie "weicher",
 "freiwilliger" und "rein freiwilliger" Umschuldung für die
 Einbeziehung der privaten Gläubiger einen Kompromiss zu finden, der
 ein "Kreditereignis" vermeidet und Weiterwursteln erlaubt.
 
 Längst geht es nicht mehr nur um viele Milliarden Euro, die
 Europas Steuerzahler zur Stabilisierung von Griechenland, Irland und
 Portugal bereitstellen mussten und wohl noch müssen. Es geht um die
 Glaubwürdigkeit der europäischen Institutionen, allen voran der
 Europäischen Zentralbank. Deren Präsident Jean-Claude Trichet hat sie
 vor Jahresfrist aufs Spiel gesetzt, und nun wird er die Geister nicht
 mehr los, die er einst rief. Mit dem Aufkauf griechischer Anleihen
 ist die EZB Partei geworden. Wie schwer die Währungshüter sich damit
 tun, einerseits nicht als verlängerter Arm der Finanzminister zu
 erscheinen, andererseits durch Verweigerung einer
 Laufzeitverlängerung der Griechen-Anleihen eventuell zum Scheitern
 Eurolands beizutragen, ist soeben wieder deutlich geworden. Selbst
 der Vizepräsident der EZB, Vitor Constancio, hat Mühe, den verbalen
 Verrenkungen seines Präsidenten Jean-Claude Trichet und deren
 korrekter Interpretation immer zu folgen (vgl. Bericht S. 6).
 
 Eine reguläre Umschuldung Griechenlands unter Beteiligung der
 privaten Gläubiger werde das Vertrauen der Märkte in Euroland und
 seine Währung erschüttern, warnen Notenbanker wie EZB-Chefvolkswirt
 Jürgen Stark und Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, aber auch
 Geschäftsbanker wie Martin Blessing. Doch ein Default, der aufgrund
 eines politischen Kuhhandels zwischen Regierungen und Ratingagenturen
 nicht so genannt werden darf und damit die Absicherung über die
 Märkte (wie CDS) aushebelt, wird erst recht einen Vertrauensverlust
 auslösen. Und vor allem: Eine solche weiche Umschuldung löst nicht
 das Problem, sondern vertagt es nur.
 
 
 
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