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Lausitzer Rundschau: Unser Mondprogramm Zur Energiewende in Deutschland

Geschrieben am 06-06-2011

Cottbus (ots) - Amerikanern und Russen ist die Natur eher eine
auszubeutende Ressource, und die Japaner betrachten sie als
technologische Herausforderung. Wir Deutschen wollen zwar ebenfalls,
dass die Schornsteine rauchen, doch träumten wir als erste
Industrienation vom blauen Himmel über der Ruhr und ruhten nicht, bis
wir ihn hatten. Wir trennen rührend unseren Müll und schlagen Brücken
für Wildschweine über unsere Autobahnen. Vielleicht steckt noch die
Romantik in uns, Hermann Löns und Caspar David Friedrich; vielleicht
haben wir auch zu viele Heidi-Filme gesehen. Jedenfalls wollen wir
beides, Wohlstand und intakte Umwelt gleichzeitig. Es ist eine
Eigenschaft, die unseren Wohlstand gefährden wird, fürchten nun
viele, die Angst vor einem Blackout oder steigenden Preisen haben,
wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Am Montag, als die
Energiewende im Kabinett beschlossen wurde, konnte man diese
Begleitmusik wieder hören. Welch ein Kleinmut. Umgekehrt wird ein
Schuh draus: Unsere Umweltromantik kann, in die richtigen Bahnen
geleitet, die gleiche Triebkraft haben, wie der
Technologiewunderglaube anderer Nationen. Vor allen Dingen, wenn sie
sich mit deutschem Tüftlergeist verbindet. Intelligente Netze, Smart
Metering, Off-Shore Windparks, Repowering, Speichertechnologien,
E-Mobilität, vernetzte Verkehrssysteme, Effizienzrevolution,
Geothermie, Solarmodule, Energieplus-Haus - all das ist schon länger
weit mehr mit diesem Land verbunden als mit irgendeinem anderen. Und
all das könnte mit der Energiewende jetzt einen richtigen Schub
bekommen, sofern die vorgelegten Gesetze in den nun anstehenden
Bundestags- und Bundesratsberatungen noch etwas mutiger gestaltet
werden, als von der immer Regierung vorgelegt. John F. Kennedy setzte
den Amerikanern 1961 das Ziel, noch im Laufe des Jahrzehnts einen
Menschen auf den Mond zu bringen. Er weckte Träume, aus denen bald
Taten wurden, die die Welt bewegten. Astronaut wollten die Kinder
damals werden. Die Energiewende könnte unser deutsches Mondprogramm
werden, wenn der Traum von einem grünen Wachstum die Angst und die
Miesepetrigkeit ablöst. Wenn die Kinder Windmüller, Strombauer,
Netzingenieur oder Energieberater werden wollen. Dann entsteht
Dynamik. Und zwar nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch. Der
Versuch, bis 2050 rund 80 Prozent des Energiebedarfs durch
regenerierbare Quellen sowie durch Effizienzsteigerungen zu decken,
die fast komplette Abkopplung vom Öl, das ist eine fantastische
Vision. Aber sie muss keine Fantasie bleiben. Das blieb die
Mondlandung ja auch nicht.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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