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Ärztetag fordert Korrekturen am Versorgungsstrukturgesetz / Delegierte für stärkere Einbeziehung der Ärztekammern in die Bedarfsplanung

Geschrieben am 01-06-2011

Berlin (ots) - Kiel, 01.06.2011 - Der 114. Deutsche Ärztetag in
Kiel hat schnelle gesetzliche Regelungen gefordert, um den
fortschreitenden Ärztemangel in Deutschland zu bekämpfen. Wegen der
zunehmenden Engpässe in der Versorgung müsse die Politik unverzüglich
Maßnahmen zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung ergreifen.
Auch die Attraktivität des Arztberufes müsse gesteigert werden. Die
Delegierten des Ärzteparlaments begrüßten das Vorhaben der Koalition,
mit dem Versorgungsstrukturgesetz dem Ärztemangel entgegentreten zu
wollen. Der Ärztetag hob hervor, dass in den Gesetzesplänen
zahlreiche Vorschläge der Ärzteschaft berücksichtigt würden. Kritik
äußerten die Delegierten an den Regelungen für die Bedarfsplanung.
Sie forderten, die Bedarfsplanung nach Verhältniszahlen in der
ambulanten Versorgung anzuheben. Die Delegierten sprachen sich für
eine sektorübergreifende Versorgungsplanung aus, bei der die
Ärztekammern beteiligt werden müssten. Diese seien das zentrale
Bindeglied zwischen allen Ebenen der ärztlichen Versorgung, da sie
als einzige Institution den Berufsweg der Ärztinnen und Ärzte über
alle Versorgungsbereiche hinweg begleiteten, so das Ärzteparlament.
Die Delegierten forderten zudem eine stärkere Einbeziehung der
Ärztekammern bei den geplanten Maßnahmen zur Förderung der
Allgemeinmedizin und allgemein zur Steigerung der Attraktivität
kurativ ärztlicher Tätigkeit. Auch bei der künftigen Ausgestaltung
des Medizinstudiums ist nach Ansicht des Ärztetages eine stärkere
Beteiligung der Ärzteschaft erforderlich. "Das Medizinstudium muss
neben wissenschaftlichen Inhalten zusätzlich kommunikative und
soziale Kompetenzen vermitteln. Es muss die Studenten auch früher an
die reale Versorgungssituation heranbringen, zum Beispiel durch mehr
Studienanteile in Praxen und nichtuniversitären Krankenhäuser", heißt
es in dem Beschluss des Ärztetages. Scharfe Kritik äußerten die
Delegierten an den Entscheidungsstrukturen des Gemeinsamen
Bundesausschusses (G-BA), dem wichtigsten Beschlussorgan der
Selbstverwaltungspartner im Gesundheitswesen. "Die Beschlussfassung
des G-BA wird durch den geschlossenen Block auf der
Krankenkassen-Seite dominiert." Um die Expertise der Ärzteschaft mehr
Gehör zu verschaffen, forderte der Deutsche Ärztetag eine
stimmberechtigte Beteiligung der Bundesärztekammer im Plenum des
Gemeinsamen Bundesausschusses. Der Video-Clip zur
Eröffnungsveranstaltung des 114. Deutschen Ärztetages im Kieler
Schloss ist unter www.bundesaerztekammer.de abrufbar. Ein Video zu
den Beratungen der Delegierten zum Versorgungsstrukturgesetz wird
heute etwa ab 12.00 Uhr auf der Internetseite der BÄK abrufbar sein.



Pressekontakt:
Pressestelle der deutschen Ärzteschaft
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin
Tel.: 030 / 4004 56 700
Fax: 030 / 4004 56 707
presse@baek.de
www.baek.de


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