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HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu EHEC-Erreger

Geschrieben am 26-05-2011

Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Christoph Rind

Killer-Keim - das klingt so unseriös. Aber an menschlichen
Umgangsformen ist das gefährliche Darmbakterium EHEC nicht zu messen.
Es hat unzähligen Menschen Angst eingejagt. Gerade jenen, die sich
gesund ernähren - mit reichlich Obst und Gemüse, aber mit wenig
Fleisch. Bange Fragen bleiben: Was können wir überhaupt noch essen?
Und waren die krankmachenden Erreger wirklich nur in spanischen
Salatgurken? Dort haben Spezialisten des Hamburger Hygiene-Instituts
sie nachgewiesen. Die Quelle des Übels scheint aufgedeckt. Das nützt
zwar jenen nicht, bei denen das Bakterium die Nieren angegriffen hat,
die in Lebensgefahr schweben oder in Sorge um kranke Angehörige oder
Freunde sind. Sie fragen zu Recht, warum sauber verpackte
Lebensmittel in Einzelfällen sogar zum Tod führen können. Die Antwort
muss enttäuschen. Wir leben mit solchen Risiken. Leben ohne
Lebensgefahr ist lebensfremd. Dennoch hat unsere Wohlstandswelt
gerade bewiesen, dass selbst eine überraschende Gefahr mit schnellem
und unbürokratischem Einsatz aller technischen und organisatorischen
Möglichkeiten erfolgreich bekämpft werden kann. Wir haben eine
funktionierende Lebensmittelkontrolle. Wir haben Medien, die
umfassend und sachlich berichten. Wir haben ein Gesundheitssystem,
das zwar kränkelt, aber alles Menschenmögliche leistet, wenn - wie im
Hamburger Uniklinikum - innerhalb weniger Tage so viele
EHEC-Infizierte behandelt werden müssen wie sonst bundesweit in einem
Jahr. Bei allen Restrisiko-Ängsten sollten wir eingestehen: Unser
Land ist nicht so schlecht, wie viele es darstellen. Vor allem
außerhalb des Rampenlichts krempeln Menschen mit Sachverstand ihre
Ärmel hoch, wenn Not erkennbar ist: Krankenschwestern, Pfleger,
Ärzte, Wissenschaftler und ihre Helfer in Laboren, Mitarbeiter in
Ämtern. Es ist nur eine Frage der Zeit, dann wird eine neue
Horrornachricht über Gift in unserem Essen die Helferkolonne wieder
aufrütteln und notorische Schwarzmaler aktivieren. Vorher sollten wir
einmal kurz innehalten und bedenken: Nie zuvor in der
Menschheitsgeschichte waren Lebensmittel so sicher. Nie zuvor waren
wir so gut gerüstet, unheimliche Gefahren auch einzudämmen.



Pressekontakt:
HAMBURGER ABENDBLATT
Ressortleiter Meinung
Dr. Christoph Rind
Telefon: +49 40 347 234 57
Fax: +49 40 347 261 10
christoph.rind@abendblatt.de meinung@abendblatt.de


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