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Greenpeace: RSK-Bericht liefert Ranking der Atomkraftwerke/ Altreaktoren und Krümmel schneiden am schlechtesten ab

Geschrieben am 23-05-2011

Hamburg (ots) - Die von der Reaktorsicherheitskommission (RSK) am
17. Mai veröffentlichte Sicherheitsbewertung der Atomkraftwerke legt
Greenpeace heute als Ranking aller 17 deutschen Reaktoren vor. Die
Rangfolge der AKW-Sicherheit ergibt sich aus der Prüfung und
Bewertung der RSK-Ergebnisse. Danach schneidet das AKW Isar 1 am
schlechtesten und der Reaktor Emsland am besten ab. Nur Emsland
erzielt mit 14 von 24 Punkten mehr als 50 Prozent der erreichbaren
Punktzahl. Nach Ansicht der unabhängigen Umweltschutzorganisation
weist der RSK-Bericht methodisch, inhaltlich und formal sehr viele
Mängel auf. Greenpeace übergibt seine Bewertung heute auch der
Bundesregierung sowie der Ethik-Kommission. Die
Umweltschutzorganisation fordert erneut das sofortige endgültige
Abschalten der sieben ältesten AKW und des Pannenreaktors Krümmel
sowie den vollständigen Atomausstieg bis 2015.

"Ein Sicherheits-Ranking ihrer Reaktoren hat die Atomindustrie
bisher gescheut wie der Teufel das Weihwasser. In dem Bericht der RSK
sind aber die besonders gefährlichen Meiler klar auszumachen", sagt
Heinz Smital, Atom-Experte von Greenpeace. "Es gibt keine Ausreden
mehr, die ältesten AKW nicht sofort stillzulegen."

Der RSK-Bericht ermöglicht trotz seiner Mängel einen Vergleich der
17 Meiler. Greenpeace hat die Ergebnisse nach einem Punktesystem
bewertet. Von 16 so genannten Überprüfungsthemen im
RSK-Anforderungskatalog sind nur acht auswertbar. Bei jedem der
Themen wurden jeweils drei Schutzgrade oder so genannte Levels (1-3)
definiert. Dabei ist Level 3 ist der höchste erreichbare Schutzgrad.

Für seine Bewertung hat Greenpeace drei Methoden angewandt und die
Ergebnisse miteinander verglichen. Im ersten Schritt wurden je
erreichtem Level ein bis drei Punkte vergeben. Wurde ein Level nur
zum Teil erreicht, gab es einen halben Punkt Abzug. Die erreichten
Punktwerte legen die Reihenfolge der Meiler fest. Danach erzielten
die sieben ältesten Atomkraftwerke sowie die AKW Gundremmingen B und
C die schlechtesten Werte, gefolgt vom Pannenmeiler Krümmel. In einer
zweiten Herangehensweise wurden die RSK-Kriterien ohne Punktevergabe
bewertet. Dabei wurden die sieben ältesten AKW und Krümmel als
mangelhaft ausgewiesen. In eine dritte Betrachtung flossen
Baulinie/Alter, Störfallhäufigkeit und Sicherheit des
Brennelemente-Lagerbeckens ein. Diese zusätzlichen Überprüfungsthemen
wurden ebenfalls - anders als im RSK-Bericht - nach Punkten bewertet.
Bei allen drei Methoden stellen sich die sieben ältesten
Atomkraftwerke, dicht gefolgt von Krümmel, als am schlechtesten
gerüstet dar.

Greenpeace kritisiert auch den schlechten formalen Zustand des
RSK-Berichts. "Der Bericht ist sehr mangelhaft strukturiert, Texte
und Nomenklatur uneinheitlich. So ist er nur schwer zu verstehen.
Dass dahinter ein Vorsatz steckt, kann nicht ausgeschlossen werden",
sagt Heinz Smital. "Die RSK läßt Ethik-Kommission, Regierung und
Öffentlichkeit allein. Die Politik braucht aber praktikable
Entscheidungsgrundlagen."

Achtung Redaktionen:

Für Rückfragen erreichen Sie Heinz Smital unter Tel. 0171-87 80
803 oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel.
0151-145 330 87. Das Ranking und den RSK-Bericht finden Sie unter
http://www.greenpeace.de.


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