(Registrieren)

Besserer Schutz von Verbrechensopfern / EU-Kommission schlägt europaweite Mindeststandards vor

Geschrieben am 18-05-2011

Brüssel / Berlin (ots) - Die EU-Kommission will Opfer von
Verbrechen besser schützen. Ob ein Überfall in Paris oder ein
Diebstahl in Mailand - jedes Jahr werden rund 75 Millionen Menschen
in der EU Opfer einer Straftat. Geschieht die Straftat im Ausland,
kann es wegen der anderen Kultur, Sprache und unterschiedlichen
Rechtsvorschriften zu erheblichen zusätzlichen Schwierigkeiten
kommen. Die Kommission hat daher heute (Mittwoch) ein Maßnahmenpaket
zu EU-weiten Mindeststandards zum Opferschutz vorgeschlagen.
Kommissionsvizepräsidentin Viviane Reding, zuständig für Justiz,
sagte dazu: "Unsere Strafjustizsysteme konzentrieren sich auf die
Verfolgung Krimineller und vergessen dabei manchmal die Opfer. Mit
den heutigen Vorschlägen erhalten die Belange der Opfer in der EU
Vorrang."

Unterstützung erhielt die Kommission von der größten deutschen
Opferhilfsorganisation WEISSER RING. "Wirksamer Opferschutz und
praktische Opferhilfe sind für ein modernes Rechtswesen in Europa
unverzichtbar. Deshalb begrüßt der WEISSE RING diesen
richtungweisenden Schritt der EU-Kommission", so Dr. Helgard van
Hüllen, Mitglied des Geschäftsführenden Bundesvorstandes. "Die
Vorschläge, in deren Entwicklung auch der WEISSE RING eingebunden
war, sind das Ergebnis eines konsequenten Umdenkens hin zur stärkeren
Beachtung von Opferbelangen. Kein Mitgliedstaat der EU darf und wird
sich dieser Verantwortung entziehen."

Das Maßnahmenpaket zum Opferschutz beinhaltet eine Mitteilung,
einen Richtlinienvorschlag und einen Verordnungsentwurf. Laut dem
Richtlinienvorschlag über Mindeststandards für den Opferschutz sollen
Behörden in einem angemessenen und respektvollen Umgang mit den
Opfern geschult werden. Die Opfer müssen in verständlicher Form über
ihre Rechte aufgeklärt und über den Fall informiert werden. Auch eine
Beteiligung der Opfer am Verfahren soll möglich sein. Der Schutz der
Opfer während der Ermittlungen und des Verfahrens ist ebenfalls ein
wichtiges Anliegen der Kommission. Die Verordnung über die
gegenseitige Anerkennung zivilrechtlicher Schutzmaßnahmen soll
sicherstellen, dass sich Gewaltopfer (wie Opfer häuslicher Gewalt)
auch dann auf eine Schutzanordnung gegen den Gewalttäter verlassen
können, wenn sie in ein anderes EU-Land reisen oder dorthin umziehen.

Der Vorschlag der Kommission wird nun von Parlament und Rat
diskutiert. Seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon ist die
EU befugt, die Rechte von Verbrechensopfern zu regeln.



Pressekontakt:
Europäische Kommission - Vertretung in Deutschland
Pressestelle

Claudia Guske - Tel (030) 2280-2250
claudia.guske@ec.europa.eu

WEISSER RING
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmut K. Rüster - Tel (06131) 83 03-38
presse@weisser-ring.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

332609

weitere Artikel:
  • Silberhorn: Bundeswehr vor großer Herausforderung Berlin (ots) - Verteidigungsminister de Maizière hat heute seine Pläne zur Neuausrichtung der Bundeswehr vorgestellt. Dazu erklärt der sicherheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: "Die Bundeswehr steht vor einer der größten Reformen in ihrer Geschichte. Es ist das bleibende Verdienst von Karl-Theodor zu Guttenberg, den entscheidenden Anstoß dafür gegeben zu haben, den seit Jahren erkannten Mängeln und Unzulänglichkeiten in der Organisation der Streitkräfte abzuhelfen. Dies ist mehr...

  • Pawelski: Elterngeld ist ein Erfolgsmodell Berlin (ots) - Zur gegenwärtigen familienpolitischen Debatte über die Abschaffung des Elterngeldes erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen, Rita Pawelski: "Das Elterngeld hat sich seit der Einführung 2008 bewährt. Es ist eine direkte, gerechte finanzielle Hilfe für junge Familien, um die uns viele Länder beneiden. Auch nach einer möglichen Evaluierung wird sich zeigen, dass das Elterngeld erfolgreich ist. Die Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion sieht das Elterngeld als Teil eines Gesamtsystems. Dazu gehören der mehr...

  • Gröhe: Kluges Konzept macht Bundeswehr fit für die Zukunft Berlin (ots) - Berlin, 18. Mai 2011 049/11 Zur Vorstellung der Eckpunkte der Bundeswehrreform durch den Bundesminister der Verteidigung, Thomas de Maizière, erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann Gröhe: Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat ein kluges Konzept erarbeitet, das die Bundeswehr fit für die Zukunft macht. Unsere Truppe wird mit dieser Reform der neuen Sicherheitslage und den künftigen Herausforderungen mit Weitsicht angepasst. Die Bundeswehr wird flexibler, effizienter und mehr...

  • Verband der Beamten der Bundeswehr: Keine Aussagen zur Struktur der Bundeswehrverwaltung Bonn (ots) - Auch nach der Rede des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Thomas de Maizière, vermisst der Verband der Beamten der Bundeswehr (VBB) klare Aussagen zur Struktur der Bundeswehrverwaltung. Die Zeit, die sich die neue Leitung des Verteidigungsressorts für eine Bestandsaufnahme nehmen wollte, hätte unter anderem auch für eine Aufgabenkritik bei der Bundeswehrverwaltung genutzt werden müssen. Es ist auch nicht verständlich, warum die Umfangszahlen für die Bundeswehrverwaltung ohne eine erforderliche Plausibilitätsbetrachtung mehr...

  • Rheinische Post: Details zur privaten Gläubigerbeteiligung beim ESM noch offen Düsseldorf (ots) - Bei den Verhandlungen über den Europäischen Rettungsmechanismus ESM gibt es an einer entscheidenden Stelle unter den EU-Staaten noch Klärungsbedarf. "In den kommenden Verhandlungswochen ist noch eine Feinabstimmung zur genauen Umsetzung von drei deutschen Anliegen notwendig: Es muss eine Einigung darüber erzielt werden, an welcher Stelle und in welcher Form die Privatsektorbeteiligung, die Collective Action Clauses (CAC) und der vorrangige Gläubigerstatus in dem Abkommen verankert werden", schreibt Bundesfinanzminister mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht