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FZ: Moderner Ikarus Kommentar der Fuldaer Zeitung zur Affäre um Dominique Strauss-Kahn

Geschrieben am 18-05-2011

Fulda (ots) - So schnell kann es gehen: Heute noch im Höhenflug
als einer der mächtigsten Männer der Welt, die über Sein oder
Nichtsein von Nationen mitentscheiden - im nächsten Moment als
potenzieller Krimineller mit schlimmen Vorwürfen eines
unappetitlichen Verbrechens auf einer Gefängnisinsel für
Schwerstkriminelle in New York: Dominique Strauss-Kahn, Chef des
Internationalen Währungsfonds im Mittelpunkt einer Tragödie
griechischer Ausmaße - Ikarus lässt grüßen. Zwar gilt bis zu einem
Urteil die Unschuldsvermutung. Dennoch stellt sich die Frage: Ist der
Mann, der den Frauen manisch zugetan war, das Opfer einer Venusfalle,
leichte Beute einer raffiniert angelegten politischen Intrige oder
ist er ein sexgesteuerter Macho, der seine Triebe nicht im Griff hat?
Vieles spricht gegen ihn, wenn alle Informationen, die da aus
Frankreich und den Staaten kommen, auf Tatsachen beruhen. Zu
durchsichtig die widersprüchlichen Verteidigungskonzepte, die vom
Mittagessen mit der Tochter zum Tatzeitpunkt bis zum Einverständnis
des Zimmermädchens beim Sex mit DSK reichen, wie der
Ex-Präsidentschaftsanwärter in Frankreich genannt wird. In der
Wirtschaftspolitik kann man offensichtlich nicht warten. Längst
scheint die Karriere des in seinem Job als kompetenter Fachmann
akzeptierten IWF-Bosses beendet zu sein. Schuldig oder nicht schuldig
- die Nachfolge wird bereits heiß diskutiert. Unter den gehandelten
Namen finden sich neben der französischen Ministerin Christine
Lagarde auch der Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und
Ex-Finanzminister Peer Steinbrück. Die haben sich zwar zur Kandidatur
noch nicht geäußert, aber Peer Steinbrück wäre als Realist mit
Bodenhaftung, den auch ein Zimmermädchen nicht aus der Fassung
bringen kann, der richtige Mann für den Job. Und Angela Merkel würde
sich darüber freuen, dass der einzige gefährliche Kanzlerkandidat der
SPD ausfiele. Kein Film ist so eindrucksvoll wie das Leben, haben die
Regisseure in Cannes erkannt und denken schon über das DSK-Drehbuch
nach. In der Tat: Der Lebemann Strauss-Kahn hatte Probleme mit Geld
und Frauen, wie er selbst einräumte. Und der dramatische Absturz ist
ein klassischer Plot: Eben noch als brutaler Casanova in der
3000-Dollar-Suite - kurz darauf tief deprimiert in der Zelle.
Immerhin, wenn ein Auftragskiller in den USA im Gegenzug für das
Geständnis von 19 Morden nur fünf Jahre bekommt, kann DSK hoffen,
wenn er sexuelle Übergriffe einräumt, keine 75 Jahre einsitzen zu
müssen.



Pressekontakt:
Fuldaer Zeitung
Volker Feuerstein
Telefon: 0661 280-301
volker.feuerstein@fuldaerzeitung.de


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