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RSK-Bericht besiegelt Abschaltung der Alt-Reaktoren/ Keine Nachrüstung gegen Flugzeugabstürze möglich

Geschrieben am 17-05-2011

Hamburg (ots) - Nach Ansicht der unabhängigen
Umweltschutzorganisation Greenpeace rechtfertigt der heute vorgelegte
Bericht der Reaktorsicherheitskommission (RSK) die sofortige
Stilllegung der sieben ältesten Atomkraftwerke Brunsbüttel,
Unterweser, Biblis A und B, Philippsburg 1, Neckarwestheim 1, Isar 1
und des Pannenreaktors Krümmel. Diese Meiler sind nach den
Ergebnissen der RSK nicht gegen Flugzeugabstürze geschützt. Die
dünnen Hüllen der Alt-Reaktoren würden einem Absturz nicht
standhalten. Es käme zu katastrophalen Freisetzungen von
Radioaktivität. Kein deutsches AKW ist laut RSK-Bericht gegen den
Absturz sehr großer Flugzeuge geschützt. Daher muss der
schnellstmögliche Ausstieg auch für die neueren Reaktoren gelten.
Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, die sieben ältesten
Reaktoren und das AKW Krümmel sofort endgültig stillzulegen und bis
zum Jahr 2015 vollständig aus der Atomkraft auszusteigen.

"Jetzt muss die Bundesregierung ihre Ankündigungen der vergangenen
Wochen wahr machen. Sicherheit kennt keine Kompromisse", sagt Heinz
Smital, Atom-Experte von Greenpeace. "Selbst die
Reaktorsicherheitskommission sieht gerade bei den alten
Schrottmeilern gefährliche Risiken. Fukushima hat gezeigt, welche
Folgen es haben kann, solche Risiken unterzubewerten. Ein
Weiterbetrieb wäre unverantwortlich."

Zwar gibt die RSK keine explizite Empfehlung für die Abschaltung
von Atomkraftwerken. Dennoch ergibt sich ein klares Bild: Die sieben
ältesten Meiler können nicht gegen den Absturz einer
Passagiermaschine nachgerüstet werden. Die bestehenden Fundamente
würden eine Verstärkung der Betonhülle nicht tragen. Seit 2001 ist
dieses Problem bekannt, eine Lösung ist bis heute nicht in Sicht. Die
RSK hat zudem vor allem einen theoretischen, fehlerfreien und damit
stark idealisierten Zustand der Reaktoren betrachtet. Tatsächliche
schwere Mängel, wie sie in den Pannenreaktoren Brunsbüttel und
Krümmel auftraten, wurden ignoriert.

"Station-Blackout" kann jeden Reaktor treffen

Die Gefahr eines "Station-Blackouts", also eines Ausfalls der
Notstromversorgung, wie sie in Fukushima zur Katastrophe geführt hat,
wird differenzierter betrachtet. Klar ist, auch an jedem deutschen
Atomkraftwerk kann es zu einem solchen Ausfall kommen.

"Ein Unfall vom Fukushima-Typ braucht weder Erdbeben noch Tsunami.
Es kann jeden Reaktor treffen", so Smital. Die RSK räumte selbst
einen Mangel an Zeit für die gründliche Überprüfung der deutschen
Atomreaktoren ein. Verschiedene Kriterien wie der Schutz vor
Terroranschlägen sollen in einem zweiten Schritt untersucht werden.

"Jetzt sind die Ethik-Kommission und dann Bundeskanzlerin Merkel
am Zug. Wir brauchen Klarheit und feste Abschalttermine. Wie ein
Atomausstieg bis 2015 technisch und wirtschaftlich machbar ist, zeigt
das Greenpeace-Energieszenarie 'Der Plan'," so Smital.

Achtung Redaktionen:

Atom-Experte Heinz Smital erreichen Sie unter Tel. 0171-8780803,
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel. 0151-145 33087.
Internet: http://www.greenpeace.de.


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