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Raus aus dem Sanierungsstau - rein in die Energiewende / Neue Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz appelliert an Bundesregierung und bietet Mitarbeit an

Geschrieben am 09-05-2011

Berlin (ots) - Unternehmen und Verbände der Bau- und
Energiewirtschaft haben an die Bundesregierung appelliert, die
Energiewende im Gebäudebestand entschlossen voranzutreiben und bieten
ihre aktive Mitarbeit an. Die neu gegründete "Allianz für
Gebäude-Energie-Effizienz" forderte eine strategisch durchdachte
Entwicklung von rechtlichen Rahmenbedingungen, finanziellen Anreizen
und Marktimpulsen. Dazu gehörten vor allem die Verschärfung der
Energieeinsparverordnung (EnEV) um bis zu 30 Prozent, die Erhöhung
der Förderung von energiesparenden Sanierungen auf bis zu 5
Milliarden Euro pro Jahr, die Optimierung des Energieausweises und
eine kontinuierliche Qualifizierung der Bauexperten. Die Allianz wird
bereits in den kommenden Monaten erste eigene Maßnahmen ergreifen.
Dabei wird es vor allem darum gehen, den Energieausweis zu einem
verlässlichen Sanierungskompass weiterzuentwickeln, bundesweit den
Zugang zu qualifizierten Fachakteuren zu verbessern und Eigentümer
über die Vorteile des energetischen Sanierens zu informieren.

Derzeit werden 80 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs für
Wärme und Kühlung über Erdgas, Heizöl und Strom bereitgestellt. Mit
Effizienzmaßnahmen kann hier bei Erdgas und Heizöl eine Einsparung
von 20 Prozent bis 2020 erreicht werden. Das entspricht 125 TWh, die
nun für die Stromerzeugung genutzt werden können. Findet diese in
hocheffizienten neu zu errichtenden Kraftwerken statt, kann daraus
eine Nettostrommenge von 74 TWh erzeugt werden. Rechnet man noch eine
weitere Energieeinsparung von 20 Prozent bzw. 10 TWh in
strombeheizten Gebäuden hinzu, entspräche dies rund zwei Drittel der
in Kernkraftwerken erzeugten Strommenge in Deutschland im Jahr 2009.

"Deutschland muss raus aus dem energetischen Sanierungsstau",
sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen
Energie-Agentur GmbH (dena), zum Start der Allianz in Berlin. "Die
Sanierung des Gebäudebestands hat viele entscheidende
volkswirtschaftliche Vorteile. Sie bewirkt wirtschaftliches Wachstum
in Gewerbe, Handwerk und mittelständischen Betrieben und hat positive
Effekte auf den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig können wir durch
energetische Sanierung das klimaschädliche CO2 viel kostengünstiger
vermeiden als durch viele andere Maßnahmen. Die energetische
Gebäudesanierung kommt bei der aktuellen Diskussion über
AKW-Laufzeiten und den Ausbau der erneuerbaren Energien viel zu
kurz."

Die enormen Effizienzpotenziale im Gebäudebestand werden seit
Jahren nicht ausreichend genutzt. Das will die von der dena
initiierte Allianz ändern. "Wenn die Bundesregierung die richtigen
Signale setzt, stehen die deutsche Industrie, die Energiewirtschaft
und das Handwerk mit leistungsfähigen Effizienzprodukten und
Fachexpertise bereit, um ihren Teil zur Energiewende beizutragen", so
Kohler weiter.

Ordnungsrecht verschärfen und vereinheitlichen
Das Ordnungsrecht soll nach Einschätzung der Allianz klare Ziele
definieren, dabei aber technologieoffen sein und größtmögliche
Freiheiten gewähren. Das im Integrierten Energie- und Klimaprogramm
der Bundesregierung (IEKP) formulierte Ziel der Verschärfung der EnEV
um bis zu 30 Prozent muss grundsätzlich beibehalten werden. Die
rechtlichen Anforderungen an Gebäude (EnEV, EEWärmeG) müssen
bundeseinheitlich gelten und in einem Instrument zusammengefasst
werden. In einem ökologischen Mietspiegel müssen energetische
Kriterien Eingang finden.

Förderung ausbauen und verstetigen
Trotz einiger positiver Ansätze scheut die Mehrheit der
Gebäudeeigentümer bisher davor zurück, in energetische Sanierungen zu
investieren. Deshalb fordert die Allianz, die Förderprogramme und
steuerlichen Anreize langfristig auszubauen, zu verstetigen, zu
vereinfachen und gezielt auf die unterschiedlichen Eigentümergruppen
auszurichten. Um die Sanierungsrate von 0,9 auf 2 Prozent zu
steigern, muss die Förderung über das CO2-Gebäudesanierungsprogramm
bis 2020 schrittweise von kurzfristig 2 auf 5 Milliarden pro Jahr
erhöht werden. Die Förderung zahlt sich volkswirtschaftlich aus:
Jeder Euro, den der Staat für die Sanierung bereitstellt, löst das
acht- bis neunfache an privaten Investitionen aus.

Marktteilnehmer qualifizieren und Eigentümer informieren
Der entscheidende Hebel, um den Markt für Sanierungen in Gang zu
bringen, ist die verlässliche Information der Gebäudeeigentümer. Ein
qualitativ hochwertiger Energieausweis soll Kosten und
Wirtschaftlichkeit der empfohlenen Maßnahmen klar benennen. Der
Know-how-Transfer unter den Fachakteuren im energetischen Bauen und
Sanieren soll kontinuierlich und flächendeckend ausgebaut werden.
Zudem ist der Aufbau einer bundesweiten qualitätsgesicherten
Expertenliste ein wichtiges Instrument, um für Orientierung und
verlässliche Qualität im Markt zu sorgen. Eine bundesweite
Motivationskampagne soll Eigentümer und Mieter über die Vorteile von
Energieeffizienz informieren.

Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz
Die Allianz für Gebäude-Energie-Effizienz ist ein
branchenübergreifender Zusammenschluss führender Vertreter aus
Industrie, Forschung, Handwerk, Planung, Energieversorgung und
Finanzierung. Das Ziel der Allianz ist, die Energieeffizienz in
Gebäuden in Deutschland zu verbessern, durch Empfehlungen für die
Politik und konkrete Maßnahmen seitens der Wirtschaft.

Die Allianz wurde auf Initiative der Deutschen Energie-Agentur
GmbH (dena) gegründet und wird getragen von:

Verbänden und Organisationen
Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW),
Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik
(BDH), Bundesverband Flachglas (BF), Bundesindustrieverband
Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik / Technische Gebäudesysteme (BHKS),
Deutscher Großhandelsverband Haustechnik (DGH), Gesamtverband
Dämmstoffindustrie (GDI), Gesellschaft für Rationelle
Energieverwendung (GRE), Fachgemeinschaft für effiziente
Energieanwendung (HEA), Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik (VDI),
VdZ - Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik, Verband
Fenster + Fassade (VFF), Zentralverband des Deutschen Handwerks
(ZDH), Zentralverband Sanitär Heizung Klima/Gebäude- und
Energietechnik Deutschland (ZVSHK)

Unternehmen der Energie- und Gebäudeeffizienz
BASF, Bosch Thermotechnik, EB-Partner, e.on Ruhrgas, Deutsche
Rockwool, Richter + Frenzel, RWE, Siemens, Vaillant, Viessmann,
WILO

Forschung und Wissenschaft
Forschungsinstitut für Wärme- und Klimaschutz (FIW),
Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung,
Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP), RWTH Aachen University
Lehrstuhl für Baubetrieb und Gebäudetechnik, Technische Universität
München (TUM) Lehrstuhl für Bauphysik

Ein Positionspaper der Allianz steht im Internet unter
www.dena.de/presse.



Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Stella Matsoukas,
Chausseestraße 128a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-657, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
presse@dena.de, Internet: www.dena.de


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