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EU-Kampagne startet neue Webseite

Geschrieben am 28-04-2011

Berlin (ots) - Gemeinsame Pressemitteilung

Neue Kampagnen-Webseite online: Deutsche Umwelthilfe und
Verkehrsclub Deutschland informieren über aktuelle Entwicklungen zu
Autoklimaanlagen -Prognose: Weltweite Kältemittelemissionen im Jahr
2020 höher als derzeitige Emissionen des Verkehrssektors in
Deutschland - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert mehr
Transparenz bei Verbrauchsmessungen - VCD gibt Tipps zum effizienten
Einsatz von Klimaanlagen - PRO KLIMA-Kampagne gibt Gewinner der
Cartoon-Ausschreibung bekannt

Ab heute finden Verbraucher unter www.autoklimaanlage.info
umfangreiche Informationen rund um das Thema Autoklimaanlagen: Wie
funktioniert eine Autoklimaanlage? Welche Einsparmöglichkeiten gibt
es? Mit welchem Kältemittel will die Automobilindustrie die geltenden
EU-Vorgaben einhalten? Welche Maßnahmen sind im Rahmen der Kampagne
vorgesehen? Auf diese und weitere Fragen lassen sich auf der PRO
KLIMA-Webseite fundierte Antworten finden.

"Mit unserer Kampagne wollen wir die Umweltauswirkungen von
Autoklimaanlagen eindämmen und die Bevölkerung für die Thematik
sensibilisieren. Viele Autofahrer nutzen ihre Klimaanlage, ohne
weiter darüber nachzudenken. Dabei tragen sie erheblich zur
Klimabelastung bei", so Eva Lauer, Projektleiterin der PRO
KLIMA-Kampagne. Hauptursache dafür ist die Verwendung ineffizienter
Technik und der Einsatz extrem klimaschädlicher Kältemittel.

Als Kältemittel in Fahrzeugklimaanlagen wird heute fast
ausschließlich R134a eingesetzt. Die Chemikalie heizt die Atmosphäre
1.430-mal stärker auf als die gleiche Menge Kohlendioxid (CO2). Im
normalen Betrieb und bei Unfällen entweichen große Mengen des
Kältemittels in die Atmosphäre. Experten des UNEP erwarten einen
weltweiten Anstieg der R134a-Emissionen im Jahr 2020 auf über 180.000
Tonnen R134a pro Jahr. Dies entspricht ungefähr 240 Millionen Tonnen
CO2-Äquivalenten. Zum Vergleich: der gesamte Verkehrssektor in
Deutschland trägt jährlich mit ca. 150 Millionen Tonnen CO2 zur
globalen Erwärmung bei. "Die deutsche Automobilindustrie könnte mit
dem Einsatz von CO2 als natürliches Kältemittel dieser misslichen
Entwicklung entgegentreten", betont DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen
Resch. "Die Industrie macht jedoch die Rolle rückwärts und plant die
gefährliche Chemikalie 1234yf einzusetzen. So machen sie sich selbst
zum Handlanger der Chemieindustrie und die Autofahrer zu
Versuchsobjekten."

Eine zusätzliche Belastung für das Klima ist durch ineffiziente
Klimatechnik bedingt. "Der Kraftstoffverbrauch erhöht sich durch die
Klimaanlage um bis zu zwei Liter auf 100 Kilometer, und auch der
Schadstoffausstoß steigt stark an", erläutert Dr. Axel Friedrich,
Internationaler Verkehrsberater. "Das Problem ist, dass bei dem
gegenwärtigen Messverfahren zur Ermittlung des Kraftstoffverbrauchs
und der Schadstoffemissionen eines Neuwagens Zusatzaggregate wie
Klimaanlagen nicht berücksichtigt werden." In Deutschland sind rund
33 Millionen Autos klimatisiert. Weltweit nimmt die Anzahl der
Fahrzeuge rasant zu - und damit auch der CO2-Ausstoß. Experten des
Weltklimarates der Vereinten Nationen rechnen im Jahr 2015 mit rund
einer Milliarde klimatisierter Fahrzeuge weltweit. Allein durch
technische Verbesserungen kann der Mehrverbrauch der
Klimaanlagensysteme um etwa 40 Prozent verringert werden. "Diese
Einsparungen würden auch eine Kostenentlastung der Autofahrer
bedeuten, da die Herstellungsmehrkosten sich schnell amortisieren
würden", so Friedrich weiter.

Jürgen Resch verlangt angesichts dieser unbefriedigenden Situation
mehr Transparenz von den Automobilherstellern: "Der Druck auf die
Industrie wird steigen. Es kann nicht sein, dass energieintensive
Zusatzaggregate wie Klimaanlagen bei der Verbrauchsmessung
ausgeklammert werden. Der Autokäufer muss über den Mehrverbrauch
informiert werden", erklärt Resch. "Wir fordern ein einheitliches
Messverfahren, das den Mehrverbrauch durch Klimaanlagen ausweist. Nur
so weiß der Autokäufer, welche Zusatzkosten auf ihn zukommen. Alles
andere ist Verbrauchertäuschung."

"Wer vor der Fahrt kurz das Auto durchlüftet und die gewünschte
Temperatur der Klimaanlage maximal sechs Grad unter Außentemperatur
einstellt, kann bereits jetzt einen Betrag fürs Klima leisten und
gleichzeitig den Verbrauch und damit die Kosten senken", erläutert
Michael Müller-Görnert, Projektleiter beim VCD.

Um den Umstieg auf umweltschonende Klimatechnik zu forcieren,
führt die DUH seit September 2010 zusammen mit dem VCD die Kampagne
"PRO KLIMA: Effiziente Autoklimaanlagen mit natürlichen Kältemitteln"
durch. Sie wird im Rahmen des EU-Programms LIFE+ gefördert. Die neue
Webseite wird als Informationspool alle wichtigen Fakten sowie
aktuelle Ergebnisse im Kampagnenverlauf zusammentragen und der
Bevölkerung zur Verfügung stellen.

Ein erstes Highlight erwartet die Besucher bereits zum offiziellen
Start der Webseite: Die Kampagne hatte Cartoonisten dazu
aufgefordert, ihre Ideen über den sorglosen Umgang mit der
Autoklimaanlage einzureichen. Eine Jury hat nun unter den zahlreichen
Einsendungen den Cartoon von Mario Lars als Sieger ermittelt. "Der
Cartoon wird für Publikationen der PRO KLIMA-Kampagne genutzt werden
und eignet sich besonders gut, um junge Menschen anzusprechen",
erklärt Lauer die Entscheidung der Jury. "Wir haben uns entschieden,
im nächsten Jahr erneut eine Ausschreibung mit einer leicht
geänderten Zielsetzung zu starten." Die Preisverleihung findet am 9.
Mai in Berlin statt. Der Cartoon ist mit 750 Euro prämiert und neben
allen anderen eingereichten Arbeiten auf der Webseite veröffentlicht.



Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer DUH, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin; Mobil: 0171 3649170, resch@duh.de

Eva Lauer, Projektleiterin PRO KLIMA, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin; Tel.: 030 2400867-76, lauer@duh.de

Michael Müller-Görnert, Referent für Verkehrspolitik VCD,
Rudi-Dutschke-Str. 9, 10969 Berlin; Tel.: 030 28035119,
michael.mueller-goernert@vcd.org

Dr. Axel Friedrich, Internationaler Verkehrsberater,
Mobil: 0152 29483857, axel.friedrich.berlin@gmail.com


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