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NABU-Studie belegt große Risiken durch Unkrautkiller und resistente Gen-Pflanzen / Auch Kleingärtner glauben zu sehr Versprechungen der Industrie

Geschrieben am 27-04-2011

Berlin (ots) - Glyphosat ist das weltweit am meisten eingesetzte
Herbizid, dazu tragen auch viele deutsche Kleingärtner bei.
Bedenkenlos wird es unter dem Handelsnamen "Roundup" versprüht, in
der Hoffnung auf blitzsaubere Rosenbeete und unkrautfreie Gartenwege.
Tonnenweise wird es im kommerziellen Getreide- und Obstanbau in
Deutschland eingesetzt. "Doch die neue NABU-Studie "Glyphosat und
Agrogentechnik" belegt nun die großen Risiken für die Umwelt und
damit auch konkrete Gesundheitsgefahren für den Menschen", warnt
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Die NABU-Studie sammelt zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse
über den Einsatz von Glyphosat insbesondere in den USA und
Lateinamerika. Dort wird es per Flugzeug auf riesigen Flächen
versprüht, auf denen genveränderte Sorten Soja, Mais und Raps
wachsen, die resistent sind gegen Glyphosat - das heißt, der
Unkrautkiller vernichtet alle anderen Pflanzen, außer den
genveränderten Sorten. Dabei vergiftet der großflächige Einsatz aber
auch Böden und Gewässer und hat schreckliche Folgen für die
Gesundheit der Menschen, dokumentieren ein NABU-Film (siehe Link)
sowie die neue Studie. "Der Wirkstoff Glyphosat und seine
Abbauprodukte sind toxisch für viele Organismen und verseuchen
Gewässerökosysteme. Schlimmer noch: Die Bevölkerung in den
betroffenen Regionen leidet deutlich vermehrt an Fehlgeburten,
Fehlbildungen und Krebserkrankungen", resümiert Tschimpke. Zudem
werden für die Ausweitung der Anbauflächen vielfach Wälder und
naturnahe Ökosysteme vernichtet. So hat sich der Anbau gentechnisch
veränderter herbizidresistenter Kulturen wie Soja, Mais und Raps von
79 Millionen Hektar in 2009 binnen eines Jahres auf 83,6 Millionen
Hektar erhöht - zugleich wurde die ausgebrachte Menge Glyphosat
erheblich gesteigert, statt abzunehmen wie die Herstellerindustrie
stets verspricht.

Nun steht in Europa die Zulassung genveränderter und
herbizidresistenter Maissorten und Zuckerrüben an. In Deutschland
gibt es bereits die ersten Versuchsfelder. Obwohl auch die
Bundesregierung zugibt (Drucksache 17/ 4902), dass die Risiken für
die biologische Vielfalt immer deutlicher werden - als da sind
weniger Blütenpflanzen, weniger Samen, weniger Bestäuber, weniger
Insekten usw. "Angesichts dieser Gefahren muss die Bundesregierung
sich für das Verbot herbizidresistenter Nutzpflanzen in Europa
einsetzen", fordert Tschimpke.

Für Rückfragen:

Dr. Steffi Ober, NABU-Expertin Agrogentechnik, Tel. 0172 52 54 198
Im Internet zu finden unter www.NABU.de www.nabu.de/themen/gentechnik
/anbauundfreisetzung/sonstigenutzpflanzen/13327.html

Originaltext vom NABU



Pressekontakt:
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


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