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Neue Presse Hannover: SPD und Sarrazin - ein Stück aus dem Tollhaus. Kommentar von Claus Lingenauber

Geschrieben am 22-04-2011

Hannover (ots) - Auch Gutmeinende wissen immer weniger, wofür die
SPD noch steht. Mit ihrer Entscheidung, den Querkopf Sarrazin doch
nicht auszuschließen, hinterlässt sie einmal mehr Ratlosigkeit und
Unverständnis. Sie hätte das Verfahren nicht anstrengen müssen, hätte
sich von seinen Thesen distanzieren und ihn als notorischen
Querulanten rechts liegen lassen können. Eine große Rolle in der
Partei spielte er nicht mehr.

Doch man hat die Maschinerie in Gang gesetzt, hat gegen den
ehemaligen Berliner Finanzsenator mit seinen umstrittenen
Integrationsthesen einen Ausschlussantrag erarbeitet, der etwa halb
so lang ist wie das SPD-Grundsatzprogramm. Man hat sich also
gewappnet. Dann muss man die Sache auch durchziehen. Plötzlich aber
reichen SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles ein paar flaue
Erklärungen Sarrazins und alles ist nur noch Schall und Rauch. Ein
Stück aus dem Tollhaus.

Nun gilt nicht mehr, dass Sigmar Gabriel den Provokateur wegen
seiner Thesen in "Deutschland schafft sich ab" noch als
"Hobby-Darwin" und "Hassprediger" bezeichnet hat. Nun bleibt Sarrazin
Genosse und der SPD-Vorsitzende steht bedrömmelt dar. Wollte Nahles
ihren Chef etwa beschädigen oder kam urplötzlich die österliche
Friedfertigkeit über sie? Gnade sei Sarrazin auf Erden und allen
Populisten ein Wohlgefallen.

Vielleicht hat sich die SPD aber auch nur gescheut, angesichts
bevorstehender Wahlen eine unpopuläre Entscheidung zu fällen. Mehr
als die Hälfte der SPD-Anhänger sympathisiert schließlich mit
Sarrazins Thesen. Wenn die SPD so weitermacht, schafft sie sich
irgendwann selbst ab.



Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de


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