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Westdeutsche Zeitung: 2 000 000 000 000 Euro Rekordverschuldung = von Martin Vogler

Geschrieben am 13-04-2011

Düsseldorf (ots) - Eine Zwei und dahinter zwölf Nullen. Die zwei
Billionen Euro Staatsverschuldung klingen beängstigend. Gründe: Die
Schulden haben sich innerhalb von 20 Jahren fast vervierfacht. Jeder
von uns ist statistisch gesehen mit 25 000 Euro dabei. Die Frage
bewegt, ob wir denn fair handeln, wenn wir solche Hypotheken
künftigen Generationen aufbürden. Untergangspropheten malen gar die
Zahlungsunfähigkeit des Staates, daraus folgende Geldentwertung und
den Zusammenbruch der Weltwirtschaft an die Wand. Haben sie Recht?
Was bedenklich stimmt: Die Schulden sind auf 83 Prozent der
Wirtschaftsleistung angewachsen. Anders ausgedrückt: Nur wenn alles
in Deutschland verdiente Geld zehn Monate lang ausschließlich zur
Schuldentilgung eingesetzt würde, wäre die gesamte Last weg. Dass das
utopisch ist und eine komplette Rückzahlung auch in zehn Jahren nicht
geleistet werden kann, ist klar. Besorgniserregend klingt zudem, dass
ausgerechnet der Bund, der für zwei Drittel der Schulden zuständig
ist, sich aktuell besonders ungehemmt am Kapitalmarkt versorgt. Die
Länder sind genügsamer und die oft gescholtenen Städte- und Gemeinden
sogar noch zurückhaltender. Dennoch besteht Hoffnung. Ein schlichter
Vergleich mit einem Privathaushalt zeigt: Wenn der 30 000 Euro pro
Jahr einnimmt und 25 000 Euro Schulden wegen Konsumausgaben hat, ist
das schlimm. Wenn jedoch solide Werte, etwa ein Eigenheim, dagegen
stehen, dann beunruhigen auch viel höhere Darlehen keinen Menschen.
Der Staat - der Vergleich ist natürlich grob vereinfacht - besitzt
ebenfalls Werte, zum Beispiel Unternehmensbeteiligungen, Immobilien,
Straßen. Außerdem ist Deutschland insgesamt ein reiches Land. Allein
die Wertpapiere, die inländische Kunden halten, entsprechen mit zwei
Billionen exakt der derzeitigen Staatsverschuldung. In Panik müssen
wir nicht verfallen. Eine maßvolle Neuverschuldung oder gar eine
Reduzierung der Verbindlichkeiten wären jedoch wünschenswert.
Hoffnung darauf gib es, etwa wenn die neue Prognose des
Internationalen Währungsfonds Deutschland in Sachen Haushaltsdefizit
2011 sogar die Rolle eines Musterknabens bescheinigt.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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