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Energie sicher, sauber und bezahlbar / DMB, VKU, Verband Wohneigentum und vzbv fordern Effizienz-Offensive bei Gebäuden und Kraftwerken

Geschrieben am 13-04-2011

Berlin (ots) - "Effizienz und mehr Bürgerbeteiligung in der
Energiepolitik" fordern der Deutsche Mieterbund (DMB), der Verband
kommunaler Unternehmen (VKU), der Verband Wohneigentum und der
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Durch eine
Effizienz-Offensive müsste der Verbrauch gedrosselt und so Konto und
Klima geschont werden. Eine der effektivsten und deshalb
vordringlichsten Maßnahmen sei die Förderung der Gebäudesanierung. Um
den Wärmebedarf drastisch zu senken, ist eine Verdoppelung der
bisherigen Sanierungsquote für Wohngebäude notwendig. Weder über
einzusparende Heizkosten noch über Mieterhöhungen lassen sich die
notwendigen Sanierungskosten finanzieren.

"Sauber, sicher und bezahlbar" sind nach Ansicht der vier Verbände
die Maxime für eine neue energiepolitische Strategie. Der sich
anbahnende beschleunigte Ausstieg aus der Atomenergie müsse auch ohne
Risiken für die Versorgungssicherheit und Mehrkosten vollzogen
werden. Voraussetzung sei allerdings, dass das Energiekonzept der
Bundesregierung konsequent nachgebessert werde und Maßnahmen zur
Steigerung der Energieeffizienz ohne Wenn und Aber umgesetzt würden.
Dazu gehören auch Maßnahmen wie die Errichtung hocheffizienter
Gaskraftwerke, der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung sowie scharfe
Grenzwerte für Elektrogeräte und ein entsprechendes Prämienprogramm.

Vom Energieverbraucher aus denken

Zu einem Energiekonzept mit Zukunft gehört nach Ansicht von DMB,
Verband Wohneigentum, vzbv sowie VKU auch eine stärkere Beteiligung
der Verbraucher und Kommunen. Energiepolitik sei nicht nur eine
Aufgabe, die mit Technik gelöst werden könne. Wer die vielfältigen
Interessen- und Zielkonflikte in Städten, Gemeinden und Kreisen lösen
und die Verbraucher für die notwendigen Maßnahmen gewinnen wolle,
müsse sie in die Suche nach den besten Lösungen einbinden. Die vier
Verbände fordern die Bundesregierung auf, die Energie- und
Klimapolitik stärker gemeinsam mit den Nutzern zu gestalten. Nach
Ansicht der Verbände liegt die Zukunft der Versorgung im Ausbau
dezentraler Strukturen.

Ran an die Gebäude

Große Effizienzpotentiale schlummern im Gebäudebereich. Zugleich
weisen sie bei mittlerem Sanierungsaufwand relativ geringe CO2
-Vermeidungskosten auf. Mit ihrem Energiekonzept hat sich die
Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Energiebedarf des
Gebäudebestandes bis 2050 um etwa 80 Prozent zu reduzieren. Während
im Jahr 2009 noch 2,2 Milliarden Euro Fördermittel zur Verfügung
standen, 2010 immerhin noch 1,35 Milliarden Euro, sind in diesem Jahr
nur noch 436 Millionen Euro eingeplant. Im Haushalt 2012 ist bis dato
kein Cent zur Förderung der Gebäudesanierung vorgesehen. Jährlich
mindestens fünf Milliarden Euro sind nach Ansicht von Mieterbund,
Verband Wohneigentum und vzbv langfristig nötig, um die ehrgeizigen
Ziele zu erreichen.

Zitate:

Gerd Billen, Vorstand vzbv: "Wir brauchen jetzt eine neue
Energiepolitik, die Bezahlbarkeit, Versorgungssicherheit und
Klimaschutz gewährleistet. Die Ausgaben für Strom, Öl und Gas machen
bereits heute bei einkommensschwächeren Haushalten über 40 Prozent
der Ausgaben aus. Höheren Energiepreisen muss daher durch geringeren
Energieverbrauch entgegengewirkt werden. Als konkrete Maßnahme
müssten etwa die Anforderungen an den Stromverbrauch der
Haushaltsgeräte verschärft, die Kennzeichnung vereinfacht und ein
Prämienprogramm für den Kauf der effizientesten Geräte aufgelegt
werden."

Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer VKU: "Ein besonderer
Schwerpunkt liegt in den effizienten Gas-KWK-Anlagen, die
gleichzeitig Wärme und Strom produzieren und so das Klima schonen.
Wenn der Ausstieg aus der Kernkraft nun beschleunigt wird und die
ordnungs- und wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stimmen,
werden die Stadtwerke ein milliardenschweres Investitionsprogramm
auflegen. Damit können wir unseren Anteil an der Energieproduktion
von aktuell unter zehn Prozent in einer Dekade mit dezentraler
Energieproduktion auf 25 Prozent steigern. "

Lukas Siebenkotten, Bundesdirektor DMB: "Wer bis zum Jahr 2020 den
Wärmebedarf um 20 Prozent reduzieren, bis 2050 einen nahezu
klimaneutralen Gebäudebestand erreichen und deshalb die
Sanierungsquote für Wohnimmobilien verdoppeln will, muss auch
erklären, wer das bezahlen soll. Die umfassende energetische
Modernisierung kann weder über eingesparte Heizkosten noch über
Mieterhöhungen finanziert werden. Öffentliche Förderung,
beispielsweise über das CO2-Gebäudesanierungsprogramm, ist
unverzichtbar."

Petra Uertz, Bundesgeschäftsführerin Verband Wohneigentum: "In den
Eckdaten für den Bundeshaushalt 2012 hat die Bundesregierung bisher
keine Mittel für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm vorgesehen. Auf
den Wohneigentümer kommen bei einer energetischen Sanierung aber hohe
Investitionen zu. Wirtschaftlichkeit und Planungssicherheit sind für
seine Entscheidung daher ausschlaggebend. Die Politik darf sich an
dem Punkt nicht aus der Verantwortung stehlen."



Für weitere Informationen:

Christian Fronczak, Leiter Fachbereich Kommunikation
Tel.: 030 25800-258
E-Mail: Fronczak@vzbv.de

Amal Khalil, Pressesprecherin Verband Wohneigentum e.V.
Tel.: 0228 60468-13
E-Mail: Khalil@Verband-Wohneigentum.de

Ulrich Ropertz, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutscher
Mieterbund e. V.
Tel.: 030 223 23 35
E-Mail: ulrich.ropertz@mieterbund.de

Carsten Wagner, Bereichsleiter Presse und Kommunikation Verband
kommunaler Unternehmen e.V.
Tel.: 030 58580-220
E-Mail: carsten.wagner@vku.de


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