(Registrieren)

FT: Kommentar Flensburger Tageblatt zur Rückforderung der Riester-Zulage

Geschrieben am 11-04-2011

Flensburg (ots) - Kommentar zur Rückforderung der Riester-Zulage

Die ideale private Altersvorsorge sollte einfach strukturiert,
verständlich und leicht kalkulierbar sein. Spätestens das jetzt
aufgedeckte Vorgehen der Zulagenstelle zeigt, dass dies auf die
Riester-Rente nicht zutrifft. Denn bei keinem der Fälle, in denen der
Staat sich Fördergelder zurückholt, geht die Behörde von
betrügerischen Absichten bei den Riester-Sparern aus, vielmehr von
Unkenntnis.

Bislang war immer nur davon die Rede gewesen, dass es die
Riester-Sparer zu einem großen Teil versäumen, sich die staatlichen
Fördermittel zu sichern. Nun müssen viele feststellen, dass sie zu
viel Geld erhalten haben, weil sich ihre Lebenssituation geändert
hat. Natürlich weist die Zulagenstelle jede Verantwortung von sich.
Die dünne Personaldecke lasse den direkten Kontakt mit den
Versicherten nicht zu.

Ein Grund mehr, den Riester-Sparern die Möglichkeit einzuräumen,
eventuell versäumte Beiträge nachzuzahlen, anstatt stur "zu viel"
gezahlte Fördergelder einzuziehen. Denn auf dem Abrechnungsbogen
steht stets auch die erwartete Rentenhöhe. Viele Verbraucher haben
fest damit gerechnet.

Auch die Banken, die an der Riester-Rente sehr ordentlich
verdienen, sollten ihre Informationspolitik überdenken. Zumindest
regelmäßige Angebote an die Kunden, den aktuellen Status Quo
gemeinsam zu überprüfen, sollten drin sein. Viel zu kompliziert sind
die Riester-Gesetze, viel zu lang das Kleingedruckte.

Wenn ein Bürger im Falle eines Umzugs versäumt, seinen Wagen
umzumelden, wird er sehr schnell mit einer Geldbuße belegt. Wenn es
darum geht, wie im Riester-Falle dem Bürger etwas Gutes angedeihen zu
lassen, hält sich die Aufmerksamkeit des fürsorgenden Staates in
engeren Grenzen. Der privaten Altersvorsorge - insbesondere der
staatlich geförderten - droht ein riesiger Imageschaden. Schließlich
ist geschenkt geschenkt und wiederholen ist gestohlen.

Autor: Stefan Wolff



Pressekontakt:
Flensburger Tageblatt
Till H. Lorenz
Telefon: 0461 808-1060
til@shz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

326038

weitere Artikel:
  • WAZ: Grauer Markt. Kommentar von Wilfried Goebels Essen (ots) - Gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht. Familienministerin Schäfer will die Qualität der Kindertagespflege steigern, indem sie die Pflegeerlaubnis für Tagesmütter ausnahmslos auf fünf Kinder beschränkt. Die Idee: Ganztagskinder lassen sich besser fördern als häufig wechselnde Teilzeitkinder. Das Problem: Die Flexibilität für Eltern bleibt auf der Strecke, die ihre Kinder nur 15 Wochenstunden betreut sehen wollen. Ein Verbot des bisherigen "Platz-Sharings" wird eine Fülle schwarzer Beschäftigungsverhältnisse auslösen. mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zum Elterngeld Ulm (ots) - Väter können bis zu zwölf Monate Elternzeit nehmen und sich ganz ihrem Nachwuchs widmen - und nicht nur zwei Monate, wie in der Öffentlichkeit leicht der Eindruck entsteht. Allerdings kann in diesem Fall die Mutter diese Familienleistung des Bundes nur zwei Monate lang in Anspruch nehmen. Aber es ist keineswegs ein Naturgesetz, dass die Frauen länger bei den Kindern bleiben müssen. So viel erst einmal zu den Fakten, ehe eine erregte Debatte beginnt, ob die Elternzeit verlängert werden sollte. Es geht nur um die Frage, ob mehr...

  • WAZ: Italiens Drohung. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Der Strom der Flüchtlinge aus Nordafrika ist ungebrochen. Mehr als 25.000 Menschen sind seit Beginn der Unruhen in der Region übers Meer nach Europa geflohen. Die Mittelmeer-Länder Griechenland, Malta und vor allem Italien fühlen sich allein gelassen von den Partnern in Europa. Somit ist die Ankündigung Roms, den Flüchtlingen Visa für die Weiterreise auszustellen, durchaus als Drohung an Europa zu verstehen: Helft uns, oder ihr kriegt Probleme! Tatsächlich ist Italien mit dem Vorposten Lampedusa, wo täglich Boote mehr...

  • RNZ: Der e-Pranger Heidelberg (ots) - Karrierebewusste Doktoranden aufgepasst: Wer bei seiner Dissertation schummelt, kann auch noch Jahrzehnte später entdeckt werden. Dank einfacher Textvergleichsprogramme, die Plagiate im Sekundentakt orten können. Karl-Theodor zu Guttenberg wurde auf diese Weise zu Fall gebracht. Und jetzt könnte eine ähnliche Internetseite zumindest die Parteikarriere von Silvana Koch-Mehrin beenden. Schließlich steht bei ihrer FDP gerade die große Neuordnung auf dem Programm. Für Abschreiber dürfte der designierte Parteichef Philipp mehr...

  • WAZ: Pumpen bis in alle Ewigkeit. Kommentar von Jürgen Polzin Essen (ots) - Das Ruhrgebiet bekommt nasse Füße. Für den echten Revierbürger, der womöglich noch selber im Bergbau gearbeitet hat, ist das Problem des steigenden Grundwassers nicht neu. Denn das Kohleland ist Polderland: Weil sich durch den Bergbau im Laufe der Jahre die Erdoberfläche abgesenkt hat, liefe das Ruhrgebiet wie eine riesige Badewanne voll, würde das Wasser nicht abgeschöpft und in Rhein und Ruhr geleitet. Pumpen bis in alle Ewigkeit. Dies sind die Folgen des Kohlebergbaus. Hier im Revier fließen Flüsse manchmal mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht