(Registrieren)

Neue OZ: Kommentar zu Wissenschaft / Guttenberg

Geschrieben am 10-04-2011

Osnabrück (ots) - Billiger Versuch

Bei der Frage nach rückhaltloser Aufklärung in der Plagiatsaffäre
appelliert Rüdiger Bormann an die Aufrichtigkeit von Karl-Theodor zu
Guttenberg: Der Präsident der Uni Bayreuth will den Ex-Minister quasi
an seinen eigenen Worten messen. Das ist bemerkenswert: Denn gerade
die Prüfung der Worte Guttenbergs hatte seine Institution verpasst,
als sie die schlampig zusammenkopierte Doktorarbeit einfach
durchwinkte.

Trotzdem ist Bormanns Schritt richtig. Ihm bleibt nichts anderes
übrig, als auf vollständiger öffentlicher Aufklärung zu bestehen, um
den Ruf seines Hauses zu retten. Um die Glaubwürdigkeit des
Wissenschaftsbetriebs insgesamt wieder aufzupolieren, benötigt es
aber mehr: die strafrechtliche Aufarbeitung des Falles. Die
Einstellung eines Ermittlungsverfahrens mit der Begründung, dass kein
"besonderes öffentliches Interesse" vorläge, würde ein falsches
Signal setzen - zumal in vergleichbaren Fällen Täter per Strafbefehl
zu Geldstrafen verurteilt wurden.

Um die Veröffentlichung des Kommissionsberichts zu unterbinden,
pocht Guttenberg auf seine Persönlichkeitsrechte. Ein recht billiger
Versuch, den möglichen öffentlichen Nachweis des absichtlichen
Diebstahls geistigen Eigentums zu unterbinden, vor allem, wenn man
bedenkt, wie wenig Probleme Guttenberg als Minister damit hatte, sich
bis ins Private medial zu inszenieren.



Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

325836

weitere Artikel:
  • Neue OZ: Kommentar zu Deutschland / Flüchtlinge / Bayern Osnabrück (ots) - Stimmungsmache aus Bayern Bayern betreibt Stimmungsmache. Reisen die Tunesien-Flüchtlinge tatsächlich aus Italien aus, dürften jedenfalls fast alle von ihnen Frankreich als Ziel wählen und nicht Bayern überrennen wollen. Schließlich sprechen sie fließend Französisch, und näher dran als Allgäu oder Altmühltal ist Frankreich auch. Friedrich, Herrmann und Kollegen schert das nicht. Schlagzeilen über scharfe Kontrollen will sich die CSU zur Profilbildung nicht nehmen lassen. Dass Bayern bei dem Problem keine mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / FDP / Atom Osnabrück (ots) - Wie bei Hase und Igel Wer behauptet, nach der Katastrophe von Fukushima sei in der Atompolitik hierzulande etwas in Bewegung geraten, untertreibt maßlos. Die Entwicklung überschlägt sich förmlich, wie jetzt auf dem Parteitag der Niedersachsen-FDP exemplarisch zu besichtigen war. Vor Wochen waren die Liberalen noch Feuer und Flamme für die Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken. Jetzt drängen auch sie auf einen beschleunigten Ausstieg aus der Atomenergie, und rücken sogar von zentralen Positionen bei der mehr...

  • Rheinische Post: Isländischer Schock von Klaus Peter Kühn Düsseldorf (ots) - Europa ist für die Isländer sehr, sehr weit weg. Das haben sie in ihrer Volksabstimmung am Wochenende erneut kundgetan. Sie sagen Nein zu dem Vorhaben, für die Verluste im Ausland aufzukommen, die ihre Banken bei dem irrwitzigen Unterfangen aufgehäuft haben, ihre Insel südlich des Polarkreises zu einem Finanzparadies auszubauen. Damit haben sie nicht nur die rot-grüne Regierung von Johanna Sigurdardottir in eine unmögliche Lage gebracht, sondern auch die Europäer düpiert. Denn ein Ausgleich der Forderungen gilt mehr...

  • Rheinische Post: Chance für die FDP von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Ob Wirtschaft, Kultur oder Gesellschaft: Wenn es schiefläuft, ist in Deutschland der Ruf nach dem rettenden Staat allgegenwärtig. Er soll den Umbau auf erneuerbare Energien bewerkstelligen, die Integration von Millionen Migranten fördern, die Erziehungsdefizite der Eltern ausgleichen oder neue Jobs in umweltschonenden Produktionsverfahren bereitstellen. Grüne, Sozialdemokraten und Union wetteifern darin, dies über immer neue staatlich finanzierte Programme zu leisten. Verschuldung und hohe Steuerlast folgen fast mehr...

  • Rheinische Post: Guttenberg gibt sich unbelehrbar Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Der Fall Guttenberg und kein Ende: Der zurückgetretene Verteidigungsminister, der sich früher gekonnt medial in Szene zu setzen wusste, darf sich nicht darüber beklagen, dass ihn trotz seines Rücktritts weiterhin negative Schlagzeilen begleiten. Es macht einen gravierenden Unterschied, ob ihm bei seiner - inzwischen zu Recht aberkannten - Doktorarbeit lediglich Fehler unterlaufen sind, wie er es darstellt, oder ob es sich um eine vorsätzliche Täuschung handelt, wie die Uni Bayreuth jetzt herausgefunden haben will. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht