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Jahr der Wälder: Deutsche Umwelthilfe fordert Schutz des WaldNATURerbes

Geschrieben am 21-03-2011

Berlin (ots) - Pressemitteilung

Keine Nachhaltigkeit im deutschen Wald ohne ökologisches Fundament
- Bundesregierung muss ihre immer wieder verschobene Waldstrategie
mit der 2007 beschlossenen Biodiversitätsstrategie passfähig machen

Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) hat die Bundesregierung
aufgefordert, sich anlässlich des von den Vereinten Nationen
ausgerufenen Internationalen Jahrs der Wälder "endlich zu einer
Waldstrategie durchzuringen, die den Wald und sein Ökosystem wirklich
schützt und nicht nur nützt." Anlässlich des offiziellen Auftakts am
heutigen Montag erklärte DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake: "Die
Bundesregierung muss ihre eben erst erneut verschobene Waldstrategie
auf einem gesicherten ökologischen Fundament aufbauen und mit ihrer
schon 2007 beschlossenen Nationalen Strategie über Biologische
Vielfalt passfähig machen". Mit Blick auf das offizielle Motto des
Internationalen Jahr des Waldes ("Entdecken Sie unser
Waldkulturerbe") sagte Baake: "Ein Waldkulturerbe wird es ohne die
Sicherung des Waldnaturerbes nicht mehr lange geben."

Alle Appelle von Bundespräsident Christian Wulff und der
zuständigen Ministerin Ilse Aigner (CSU) seien wenig geeignet, den
Wald zu schützen, solange es nicht gelinge, die gestiegene Nachfrage
nach dem Rohstoff Holz mit der Sicherung der Belange des Natur- und
Artenschutzes in Einklang zu bringen. Baake erinnerte daran, dass das
von deutschen Forstleuten traditionell verfolgte Prinzip einer
nachhaltigen Waldbewirtschaftung ohne Beachtung der ökologischen
Grundlagen nicht einzuhalten sei. Baake: "Ohne Gegensteuern bleibt
die von der Regierung viel beschworene multifunktionale
Waldbewirtschaftung eine Schimäre. Schlimmer noch: Wenn wir weiter
das ökologische Fundament missachten, wird der deutsche Wald bald
weder seine wirtschaftlichen noch seine sonstigen gesellschaftlichen
Aufgaben erfüllen können."

Die DUH fordert die Bundesregierung auf, in ihre geplante neue
Waldstrategie alle wesentlichen Ziele der Nationalen
Biodiversitätsstrategie aufzunehmen und entsprechende
Umsetzungsschritte einzuleiten. "Nach ihren eigenen Vorgaben hat sich
die Bundesregierung verpflichtet, bereits bis 2010 gemeinsam mit den
Ländern eine Strategie zur Stärkung der Biodiversität für alle Wälder
im Besitz der öffentlichen Hand zu entwickeln und sie bis 2020
umzusetzen", sagte Ulrich Stöcker, der Leiter Naturschutz der DUH.
"Die Bundesregierung muss hier montags auch tun, was sie sich
sonntags vornimmt".

Aigners Waldstrategie müsse auch die Erhaltung großräumiger,
unzerschnittener Waldgebiete, den besonderen Schutz alter
Waldstandorte und das Ziel eines Flächenanteils der Wälder mit
natürlicher Waldentwicklung auf fünf Prozent der Waldfläche bis 2020
aufgreifen. Andernfalls würden die Ziele der Biodiversitätsstrategie
im Waldsektor weit verfehlt. Dies gelte insbesondere für das darin
angestrebte "ausgeglichene Verhältnis zwischen Waldverjüngung und
Wildbesatz bis 2020". Stöcker kritisierte auch die Untätigkeit des
Gesetzgebers bei der Novellierung des Jagdrechts. Viel zu hohe
Schalenwildbestände machten in vielen Teilen Deutschlands auch die
ebenfalls in der Biodiversitätsstrategie geforderte "Anpassung der
Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels z. B. durch Anbau
möglichst vielfältiger Mischbestände" nahezu unmöglich. Stöcker:
"Hier werden Steuergelder verschleudert, wenn mit Rücksicht auf
Lobbygruppen nicht auch eine stärkere Bejagung vorgegeben wird. Eine
Kurskorrektur ist überfällig, doch leider sind Bäume keine Wähler."



Pressekontakt:
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, baake@duh.de

Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz, DUH, Hackescher Markt 4, 10178
Berlin, Tel.: 030 24 0086781, 0160 8950556, stoecker@duh.de

Gerd Rosenkranz, Leiter Politik & Presse, DUH, Hackescher Markt 4,
10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-21, 0171 5660577, rosenkranz@duh.de


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