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WDR Fernsehen: NRW-Wirtschaftsminister kündigt Überprüfung von NRW-Atomanlagen an

Geschrieben am 18-03-2011

Düsseldorf (ots) - NRW-Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger
hat in einem Interview mit dem WDR Fernsehen eine
Sicherheitsüberprüfung des Brennelement-Zwischenlagers in Ahaus und
der Urananreicherungsanlage in Gronau angekündigt. Der Minister
reagierte damit auf Recherchen des WDR Fernsehens, die sich mit der
Uranfabrik in Gronau beschäftigten.

"Es scheint in der Tat so zu sein, dass dort Atomfässer liegen,
die gegebenenfalls auch nicht gegen Flugzeugabstürze oder ähnliches
gesichert sind," räumte Voigtsberger gegenüber dem WDR ein. Das
Ministerium ist als Atomaufsichtsbehörde für die Sicherheit der
atomaren Anlage in Gronau zuständig. "2012 wäre die nächste
Überprüfung fällig gewesen. Die wollen wir nun vorziehen," sagte
Minister Voigtsberger dem WDR. Außerdem verlangt er eine
Stellungnahme der Betreiberfirma Urenco zur "aktuellen
Sicherheitssituation".

Urenco hatte gestern Abend gegenüber der WDR-Lokalzeit Münsterland
eingeräumt, dass bei einem Flugzeugabsturz oder einem Kerosinbrand
schwere Schäden für die Bevölkerung nicht ausgeschlossen seien. Auf
dem Gronauer Gelände lagern unter freiem Himmel mehrere tausend
Tonnen abgereichertes Uran und Natur-Uran in Fässern. Zwar sei das
Gelände mit einem Ablaufsystem für Kerosin geschützt, aber ein
30-minütiger Brand bei extrem hohen Temperaturen könne zum Bersten
der Behälter führen. In einem solchen Fall käme es zur Bildung der
lebensgefährlichen und hochgiftigen Fluss-Säure.

Angesichts der Katastrophe in Japan und nach den WDR-Recherchen
bewertete der zuständige Landrat des Kreises Borken, Kai Zwicker
(CDU), die Situation neu. Er verlangte heute in einem offenen Brief
an den Minister, dass das Wirtschaftsministerium die Sicherheit der
Urananreicherungsanlage überprüft. Dem will das Ministerium nun
nachkommen.

Wirtschaftsminister Harry Kurt Voigtsberger hat das
Bundesumwelt-ministerium um Zusammenarbeit gebeten. Bei der
Überprüfung der Atomkraftwerke sollten auch die
nordrhein-westfälischen Standorte wie das Brennelement-Zwischenlager
in Ahaus und die Urananreicherungsanlage in Gronau beachtet werden.

Dazu sagte er heute dem WDR Fernsehen: "Es ist nicht richtig, nur
die Länder einzubeziehen, wo Atomkraftwerke stehen. Wir sind alle,
wenn irgendetwas schief geht, davon betroffen. Und darüber hinaus
gibt es hier ein Zwischenlager und eine Anreicherungsanlage in
Nordrhein-Westfalen."



Pressekontakt:
Sonja Steinborn, WDR-Pressestelle, Funkhaus Düsseldorf
0211 8900 506 presse.duesseldorf@wdr.de


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