(Registrieren)

Neues Deutschland: zum politischen Aschermittwoch

Geschrieben am 09-03-2011

Berlin (ots) - Warum bekommt der Politische Aschermittwoch
eigentlich so viel Aufmerksamkeit? Das Ritual stammt aus Bayern, hat
mit Karneval zu tun und mit der Bonner Republik, in der es Jecken zur
Leitkultur bringen konnten. Drei Gründe, um Nicht-Jecken dagegen
einzunehmen. Noch dazu ist das Ganze strunzlangweilig. Neues wird
jedenfalls nicht erzählt. Statt dessen dürfen wir Politikern dabei
zusehen, wie sie sich einmal im Jahr wie »offene Hose« benehmen, um
im Jargon zu bleiben. Das mag die eigenen Reihen schließen, aber zu
vermelden ist eben nur: Wer hat am derbsten und lautesten auf den
politischen Gegner eingeschlagen? Mit Politik hat das nichts zu
tun. Oder vielleicht doch: Mit schlechter. Politiker geben sich
volkstümlich, wo sie längst weit weg sind. Je weniger es tatsächlich
um etwas geht, umso mehr verkommt Politik zur Show. Eigentlich müsste
man diesen populistischen Höhepunkt des Jahres streichen. Oder ihn
wie alle Dinge ohne Neuigkeitswert behandeln und ignorieren. Doch die
Medien lieben diesen Tag der markigen Sprüche. Ein argumentfreies
»Blödsinn« schaffte es schon immer leichter in die Schlagzeilen als
fundierte Sachkritik. So berichten sie, wo es nichts zu berichten
gibt. Fast alle machen mit. Nicht mitzuziehen ist entsprechend
schwer, zumal Prominenz am Start ist. Und das Polittheater dreht sich
munter weiter.



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/2978-1722


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

320001

weitere Artikel:
  • HAMBURGER ABENDBLATT: Inlandspresse, Hamburger Abendblatt zu Ägypten und Kopten Hamburg (ots) - Ein Kommentar von Thomas Frankenfeld Die arabischen Völker hätten es viel schwerer mit ihren Revolutionen als die osteuropäischen vor zwei Jahrzehnten, sagt Vaclav Havel, ehemals inhaftierter Dissident und später tschechischer Staatspräsident. Denn die 89er-Rebellen in Europa hätten sich immerhin auf gewisse demokratische Traditionen stützen können. Vor allem aber hatten sie nicht jenen Ballast, der zum Beispiel auf der Entwicklung in Ägypten lastet. Dort ist der gemeinsame Feind Mubarak verjagt, die Euphorie mehr...

  • WAZ: Spott und Sehnsucht - Kommentar von Miguel Sanches Essen (ots) - Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Warum sollte es Karl-Theodor zu Guttenberg anders ergehen als anderen Menschen? Zum politischen Aschermittwoch gehört nun mal der Spott, und dass die Opposition über den "Lügenbaron" (SPD) herziehen würde, war klar. Der Aschermittwoch ändert sich. Jahrzehntelang ließ man die tollen Tage politisch ausklingen. Gestern war er arm an Pointen, zu nüchtern, markierte bloß die Rückkehr des Wahlkampfs. A bisserl langweilig war es. Zumindest die CDU geht die nächsten mehr...

  • TKG-Novelle: UKW ist und bleibt die Basis für die Entwicklung neuer Angebote des Hörfunks / Kosten in Millionenhöhe für Radiosender vermeiden Berlin (ots) - Die privaten Radioveranstalter im Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) begrüßen, dass das Bundeskabinett von der völlig unrealistischen gesetzlichen Forderung Abstand genommen hat, 2015 das bewährte UKW-System abzuschalten und damit 300 Millionen genutzte Radioapparate zum Elektronikschrott zu machen. In der jetzt geplanten Neufassung des Telekommunikationsgesetzes, das eine Verlängerung der UKW-Sendelizenzen zulässt, sieht der VPRT aber eine große ökonomische Gefahr. "Das neue Verfahren mit einem mehr...

  • WAZ: Zurück an den Verhandlungstisch - Kommentar von Kai Wiedermann Essen (ots) - Dass die kleine Lokführergewerkschaft GDL die Wut von Millionen Pendlern und Schimpftiraden aus der Wirtschaft ganz gut aushalten kann, hat sie 2007/2008 schon einmal bewiesen. Über Wochen legte sie mit Streiks den Personen- und Güterverkehr lahm. GDL-Chef Claus Weselsky gilt seitdem als harter Knochen. Diesmal will er mit aller Macht einen Tarifvertrag für alle Lokführer und höhere Gehälter durchsetzen. Dabei scheint es ihm nicht nur um seine 26 000 "Leute" zu gehen. Er will auch der mitgliederstärkeren Konkurrenz mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Die Kunden sind die Verlierer Dorothea Siems über den neuen Streik der Lokführergewerkschaft und die Zukunft der Bahn Berlin (ots) - Neue Chaostage bei der Bahn: Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihren angedrohten Arbeitskampf begonnen. Die enervierenden Warnstreiks der vergangenen Wochen waren der Auftakt, nun folgt der Ernstfall. Zunächst trifft es den Güterverkehr. Inzwischen werden auch die Pendler und Reisenden nicht mehr verschont. Schließlich will die Zwerggewerkschaft ihre Macht demonstrieren: Alle Räder stehen still, wenn die GDL das will. Und die 26000 von der Gewerkschaft aufgestachelten Lokomotivführer haben überhaupt kein Problem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht