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Mindener Tageblatt: Kommentar zu Plagiatsvorwqürfen gegen zu Guttenberg: / Lacksplitter zu Stolpersteinen

Geschrieben am 17-02-2011

Minden (ots) - Hat der Baron oder hat er nicht? Dass
Verteidigungsminister Dr. zu Guttenberg seine Dissertation
möglicherweise unter recht großzügiger Anwendung des auch in der
schönen Literatur nicht unbekannten Prinzips Montage angefertigt hat,
schmälert zwar nicht unbedingt die dahinter stehende intellektuelle
Leistung. Gleichwohl: Nach der in der - von Eitelkeiten nicht freien
- akademischen Welt geltenden wissenschaftlichen Etikette wäre solch
lässiger Umgang mit fremdem geistigen Eigentum schon ein wenig mehr
als unfein gewesen. Nun verdankt gerade der adlige Politstar nicht
wenig der ihm zufliegenden Bewunderung einem offensiv vorgeführten,
bislang stets untadeligen Formgefühl. Das erklärt die freudige Lust,
mit der die Opposition die abgekratzten Lacksplitter zu
Stolpersteinen aufzutürmen sucht. Dahinter eine Kampagne zu vermuten
wie die im Zweifel sich mitblamiert fühlende Guttenberg-Gefolgschaft,
ist vielleicht naheliegend. Aber es ist auch müßig. Der Schaden ist
angerichtet, wie immer der alerte Minister sich aus der Affäre ziehen
mag. Von diesen Vorwürfen dürfte nach bisher erkennbarer Sachlage
mehr hängen bleiben als nur lässliche Versäumnisse eines im
Mehrfachbelastungsstress auch noch nach akademischen Weihen
strebenden Jungpolitikers. Ob der Lack ganz absplittern wird von der
bisherigen Lichtgestalt, ob die Vorwürfe gar zu einer Aberkennung des
Grades, womöglich zu einer Gefährdung des Ministeramtes führen, muss
der weitere Verlauf zeigen. Im Moment dürfte sich zu Guttenberg in
afghanischen Feldbetten jedenfalls deutlich wohler fühlen als vor den
Kameras und Mikrofonen, die ihn bei seiner Rückkehr erwarten werden.
Immerhin: in Abwehrschlachten ist er trotz seines jugendlichen Alters
bereits gestählt. Man darf also auf seine Strategie gespannt sein.



Pressekontakt:
Mindener Tageblatt
Christoph Pepper
Telefon: (0571) 882-/-248
chp@mt-online.de


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