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Fragwürdige Therapieverbesserung

Geschrieben am 17-02-2011

Berlin (ots) - Ein Forschungsprojekt zur Erprobung einer neuen
unabhängigen Versorgungsform zwischen dem Bundesverband
Selbstständiger Physiotherapeuten (IFK e. V.) und der BIG direkt
gesund soll dazu dienen, das Berufsbild der Physiotherapeuten in den
nächsten Jahren aus der Abhängigkeit der ärztlichen Versorgung zu
lösen. Der Berufsverband für Orthopäden und Unfallchirurgen e. V.
(BVOU) befürchtet mit dieser neuen Versorgungsform jedoch ein
Ansteigen der direkten und indirekten Kosten und eine weitere
Verschlechterung der Lebensqualität der Betroffenen.

Der Kompetenzbezug des Facharztes für Orthopädie und
Unfallchirurgie spielt für den Heilungserfolg des Patienten eine
wesentliche Rolle. Nicht nur durch Untersuchung und Diagnostik,
sondern auch durch indikationsgerechte Therapieplanung wird somit
eine kompetente Versorgung sichergestellt. Ohne diese Voraussetzung
besteht die Gefahr, dass komplexe Krankheitsbilder nicht richtig
erkannt und behandelt werden. Der Modellversuch soll ebenso zur
Kostensenkung dienen.

Dazu sagt Dr. med. Andreas Gassen, Vizepräsident BVOU e. V.: "Es
erscheint als fragwürdige Therapieverbesserung, wenn der Facharzt,
der die exakte Diagnose stellt und auch einen Therapieplan erstellen
kann, nicht eingebunden ist. Dieses verursacht eher zusätzliche
Kosten. Inwieweit die Qualität verbessert wird, wenn der Spezialist
für muskuloskelettale Erkrankungen - der Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie - nicht eingebunden ist, bleibt unklar." Die
Tatsache, dass der kompetente Versorger eventuell zu spät in den
Heilungsprozess eingebunden sein würde, kann vielmehr eine
Verschlechterung der Lebensqualität oder gar eine Gefährdung für den
Betroffenen bedeuten. Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
ist unabdingbar, um eine ärztliche Verordnung und Diagnose zu
erstellen. Sollten Physiotherapeuten jedoch Therapie, Dauer und
Frequenz der Behandlung selbst bestimmen, wären sie auch der Adressat
für Regressansprüche. Die berufspolitische Diskussion zur eventuellen
Kompetenzerweiterung der nicht-medizinischen Berufe auf dem Rücken
der Patienten auszutragen erscheint schwierig. Der Facharzt für
Orthopädie und Unfallchirurgie ist der Experte für muskuloskelettale
Erkrankungen, der aufgrund seiner weiterbildungsgestützten Kompetenz
von Untersuchung und Diagnostik bis zur Überprüfung des Heilerfolgs
den betroffenen Patienten begleitet.

Der Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie
e. V. (BVOU) ist die berufspolitische Vertretung der mehr als 7.000
in Praxis und Klinik tätigen Orthopäden und Unfallchirurgen.
Gegründet wurde der BVOU mit Hauptsitz in Berlin 1951. Er wird in
Deutschland ausserdem regional durch 16 Landes- und
Bezirksvorsitzende repräsentiert. National wie international
engagiert er sich in zahlreichen Gremien und Ausschüssen im Sinne von
Fachärzten und Patienten für eine positive Entwicklung in
Gesundheitspolitik und medizinischer Versorgung.



Pressekontakt:
Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie e.V.
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tabea Jost, MSc
Kantstraße 13
10623 Berlin
Fon 030 / 797 444 48
Fax 030 / 797 444 45
Mail jost@bvou.net


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