(Registrieren)

"Report Mainz": Deutschland stattete Ägyptens Polizei aus / Grüne fordern parlamentarische Kontrolle über Polizeihilfe im Ausland

Geschrieben am 15-02-2011

Mainz (ots) - Nach Angaben des Bundesinnenministeriums leistete
das Bundeskriminalamt (BKA) in den letzten fünf Jahren
Ausstattungshilfe für die Polizei in Ägypten, Tunesien und Jordanien.
Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" auf seiner
Homepage.

Das BKA lieferte an das ägyptische Regime "technische Laborgeräte,
zwei Dienstfahrzeuge und Notebooks sowie Drucker", so ein Sprecher
des Bundesinnenministeriums (BMI) gegenüber "Report Mainz". Weiter
erklärt das BMI: "Die tunesischen Polizeibehörden wurden mit IT- und
Kommunikationsgeräten ausgestattet." Außerdem teilte das Ministerium
"Report Mainz" mit: "Jordanien erhielt polizeiliche
Ausstattungsgegenstände, wie Kameras, Polizeimotorräder und
Schutzbekleidung u. a. für die Motorradstaffel."

Den Jahresberichten von Amnesty International (ai) und anderen
Menschenrechtsorganisationen zufolge wurde in den drei Staaten seit
Jahren durch die Polizei gefoltert. Nach dem ai-Jahresbericht 2010
sei in den ägyptischen Polizeiwachen "Folterungen und Misshandlungen
systematisch zur Anwendung gekommen". Auch den tunesischen und
jordanischen Polizeibehörden wirft Amnesty International im aktuellen
Jahresbericht wieder Folterungen und Misshandlungen von Inhaftierten
vor.

Die grüne Bundestagsfraktion greift die Ausstattung durch das BKA
scharf an. Wolfgang Wieland, der Innenpolitische Sprecher, erklärte
"Report Mainz" gegenüber: "Was mir jetzt vorgelegt wurde, in der
Gesamtschau, hatte ich tatsächlich nicht vor Augen. Das muss ich
zugeben und es muss Anlass sein, diese ganze Polizeihilfe an
diktatorische Regime grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen."
Weiter betonte Wieland: "Es muss der Grundsatz gelten, dass in
derartige Diktaturen, größtenteils ja auch Folterregime, keine
Polizeihilfe geleistet wird."

Die Bundestagsfraktion B'90/Die Grünen fordert nun eine
parlamentarische Kontrolle über deutsche Polizeihilfe im Ausland.
Wolfgang Wieland sagte im Interview mit "Report Mainz": "Es geht uns
um die Information und es geht uns darum, vorher Nein sagen zu können
und nicht hinterher die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen."

Video unter www.reportmainz.de. Zitate gegen Quellenangabe frei.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.:
06131/929-3351.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

315937

weitere Artikel:
  • Hamburger Linke-Kandidaten sprechen sich für Kommunismus aus / Linke-Fraktionsvize Christiane Schneider verantwortlich für linkes Szeneblatt mit unkritischem Verhältnis zu linken Gewalttätern Mainz (ots) - Sechs der sieben aussichtsreichen Kandidaten der Hamburger Linken für die Bürgerschaftswahl am kommenden Wochenende waren oder sind nach Recherchen des ARD-Politikmagazins "Report Mainz" in linksextremen Organisationen aktiv, unter anderem in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) oder der als verfassungsfeindlich eingestuften "Roten Hilfe". Vier der sieben Linke-Kandidaten auf den vorderen Listenplätzen haben sich außerdem offen für den Kommunismus ausgesprochen. mehr...

  • NABU: Schärfere Umweltstandards für Schiffskraftstoffe überfällig / Bundesregierung unterstützt Initiative von NABU und IG Metall Küste Berlin (ots) - Der NABU begrüßt, dass nun auch die Bundesregierung die geplante Verschärfung der Umweltstandards auf den europäischen Meeren unterstützt. Dies ergibt sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. "Doch die Regierung darf es jetzt nicht bei Lippenbekenntnissen belassen, sondern muss auf allen Ebenen entschieden für eine Reduzierung des Schwefelgehalts im Schiffskraftstoff kämpfen", betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Zumal die geplante mehr...

  • "Die Sozialen Netze sehen Ausgang der Hamburger Bürgerschaftswahl noch völlig offen" / Die Parteien im Spiegel der sozialen Netzwerke Hamburg (ots) - Die JOM Jäschke Operational Media hat die bevorstehende Bürgerschaftswahl in Hamburg am 20. Februar 2011 im deutschsprachigen Sozialen Netz untersucht. Nachdem alle Parteien Anfang des Jahres die "heiße" Wahlkampfphase einläuteten, analysierte die Hamburger Agentur in einem Zeitraum von rund fünf Wochen (1. Januar - 8. Februar 2011), was im Web 2.0 über die Parteien CDU, SPD, GAL, FPD und Die Linke veröffentlicht wurde. Über 2.800 Kommentare und Äußerungen flossen in die Untersuchung ein, die Blogs, Microblogs, Internet-Foren mehr...

  • Ägypten - Krisenstufe abgesenkt Köln (ots) - Laut Mitteilung des Auswärtigen Amtes vom 14.02.2011 wurde die Krisenstufe für Ägypten herabgesenkt. Auch die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes (AA) wurden nach Rücksprache mit der Botschaft der sich abzeichnenden Normalisierung angepasst. Die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) hat die Schulleiter der Deutschen Schulen in Ägypten informiert und gebeten, die folgende Mitteilung an alle vermittelten Lehrkräfte ihres Kollegiums weiterzugeben: "Die für den Dienstort Kairo seit dem mehr...

  • Rheinische Post: Scharfe Kritik an möglicher Bundesbank-Berufung Weidmanns Düsseldorf (ots) - Die SPD hat die mögliche Berufung des Merkel-Beraters Jens Weidmann zum Bundesbankpräsidenten scharf kritisiert. "Wir brauchen eine unabhängige Persönlichkeit an der Spitze der Bundesbank. Insofern wäre Weidmann keine glückliche Wahl", sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Carsten Schneider der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Weidmann müsste als Bundesbankpräsident politische Entscheidungen und Gesetze bewerten, auf die er selbst starken Einfluss hatte", mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht