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Vom Holzbrett zum Hightech-Ski / Werkstoffe aus der Chemie revolutionierten den Wintersport

Geschrieben am 03-02-2011

Frankfurt/Main (ots) - Am 7. Februar 2011 starten die 41. FIS
Alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen. Es ist
nach 1978 das zweite Mal, dass die Wettkämpfe in dem bayerischen
Wintersportort ausgetragen werden. Unter dem Jubel Tausender Ski-Fans
rasen die Athleten dann mit bis zu 160 Stundenkilometern die Piste
herunter. Dass die Sportler bei diesem Tempo noch ihre Schwünge und
Sprünge vollziehen können, haben sie nicht nur Talent und Training zu
verdanken, sondern nicht zuletzt ihren Skiern. Denn diese glitten in
den Anfangsjahren des Profisports weit weniger elegant durch den
Schnee. Erst Werkstoffe aus der Chemie machten das Skifahren zu dem,
was es heute ist.

Die Bretter, die zumindest im Wintersport die Welt bedeuten, waren
lange Zeit einfache Latten aus Buche, Ahorn oder Föhre. Sie waren
recht schwer und wenig flexibel - Unfälle mit Skibruch weit
verbreitet. In den 1890er-Jahren, als sich in München und im
Schwarzwald erste Skiclubs gründeten, kamen verleimte Skier aus
mehreren Lagen laminiertem Holz auf. Sie waren zwar wesentlich
elastischer als ihre vollhölzernen Vorgänger, doch der verwendete
Kleber war nicht wasserfest. Folge: Die Beschichtung der Skier löste
sich schnell ab, was eine regelmäßige Behandlung mit Wachs
erforderte. Eine zeitaufwendige, mühsame Arbeit. Denn die Unterseite
der Skier musste erst mit beispielsweise Holzteer imprägniert und
anschließend mit einem passenden flüssigen Wachs aus Paraffin
versiegelt werden.

Immer leichter, immer schneller

Ende der 1920er-Jahre hielten neue Materialien Einzug in den
Wintersport: Die Holzskier bekamen anschraubbare Stahlkanten, was den
Sportlern einen besseren Halt bei harten Abfahrten gab. Zudem
begannen die Hersteller damit,

Modelle aus Metall zu fertigen. Rund 30 Jahre später setzten sich
Beläge aus thermoplastischem Kunststoff flächendeckend durch. Durch
die innovativen Beschichtungen aus Polyethylen waren die hölzernen
oder inzwischen auch aus Aluminium gefertigten Skier so glatt, dass
sie sich für die meisten Schneebedingungen eigneten.

Trotz der Vorteile des chemischen Werkstoffes Polyethylen dauerte
es rund zehn Jahre, bis überwiegend aus Kunststoff gefertigte Skier
die Holz- und Aluminium-Modelle auf den Pisten ablösten. Die
Siegesfahrt begann 1962 bei den Alpinen Ski-Weltmeisterschaften im
französischen Chamonix, als der Österreicher Karl Schranz auf einem
glasfaserverstärkten Kunststoff gleich zwei Weltmeistertitel einfuhr.
Seine Fiberglas-Skier waren noch einmal wesentlich leichter und
schneller als die Modelle aus Metall. Zudem flatterten sie nicht auf
der vereisten Schneepiste.

Bodenhaftung bleibt wichtig

Moderne Alpin-Skier sind heute Hightech-Produkte, die aus
unterschiedlichsten Materialien im Sandwich-Verfahren gebaut werden:
Schichtweise aufgetragene Kunststoffe werden dabei um einen Holz-
oder Hartschaumkern herum aufgepresst. Dabei kommen innovative
Schmelzklebstoffe und duroplastische Klebstoffe beispielsweise aus
Polyurethan zum Einsatz, die auch eisiger Kälte, anhaltender Nässe
oder extremen Erschütterungen gewachsen sind. Die chemischen
Werkstoffe wirken sich direkt auf das Fahrverhalten der Skier aus:
Die Oberfläche ist meist aus schlagfestem Kunststoff gefertigt und
der Kern aus federndem Polyurethan. Die Unterseite der modernen
Hochleistungsskier ist mit glasfaserverstärkten Kunststoffen
beschichtet, die über besonders gute Gleiteigenschaften verfügen und
den Sportlern atemberaubend schnelle Abfahrten ermöglichen.

Spezielle Wachse optimieren die Leistung der Skier. Ohne sie
würden sich die Kunststoffwunder auf der Piste ungefähr genauso gut
fahren lassen wie auf Beton. Denn je nachdem ob der Schnee frisch
gefallen oder verharscht ist, ob es flockiger Pulver- oder
grobkörniger Sulzschnee ist, sind Wachse mit spezifischen chemischen
Zusatzstoffen gefragt, um die nachteiligen Untergrundbedingungen
auszugleichen. Waren früher Produkte auf Teflon-Basis verbreitet,
werden heute immer mehr Flüssigwachse mit Fluorsiliconen verwendet.
Ihr Vorteil: Sie lassen sich leicht austauschen und somit problemlos
an die Wetter- und Schneeverhältnisse anpassen - auch in
Garmisch-Partenkirchen.

Eine Illustration die zeigt, wo Innovationen aus der Chemie im
Haus der Zukunft für mehr Energieeffizienz sorgen, finden Sie in
druckfähiger Qualität (300 dpi) zum Download unter
http://www.vci.de/Presse/Infografiken/

Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund
1.650 deutschen Chemieunternehmen und deutschen Tochterunternehmen
ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen
der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. Der VCI steht für
mehr als 90 Prozent der deutschen Chemie. Die Branche setzte 2010
über 170 Milliarden Euro um und beschäftigte mehr als 414.000
Mitarbeiter.



Kontakt:
VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496,
E-Mail: presse@vci.de
PlasticsEurope Deutschland e.V., Telefon: 069 2556-1306,
E-Mail: michael.herrmann@plasticseurope.org


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