(Registrieren)

EU-Verfahren: Zwei Bundesländer tun nicht genug gegen Geldwäsche

Geschrieben am 27-01-2011

Brüssel / Berlin (ots) - Die EU-Kommission sieht in Deutschland
Versäumnisse im lückenlosen Kampf gegen Geldwäsche. In
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt werden bislang die
europäischen Regeln zum Kampf gegen Geldwäsche nicht vollständig
angewandt. Die Kommission setzte Deutschland deshalb heute in einem
Vertragsverletzungsverfahren eine Frist von zwei Monaten für eine
Stellungnahme. Sollte die nicht zufriedenstellend sein, kann die
Kommission den Europäischen Gerichtshof anrufen.

Bereits bis zum 15. Dezember 2007 hätte die Geldwäsche-Richtlinie
national umgesetzt worden sein sollen. Sie soll Integrität, der Ruf
und die Stabilität des Finanzsystems schützen. Dem Finanzsektor und
anderen Stellen und Berufsgruppen, etwa Rechtsanwälten,
Immobilienmaklern und Kasinos, werden über die Richtlinie
Verpflichtungen auferlegt. So müssen sie etwa ihre Kunden
identifizieren sowie verdächtige Finanzoperationen melden. Die
EU-Mitgliedstaaten müssen zuständige Behörden benennen, die
überwachen, dass diese Aufgaben auch erfüllt werden.

Nach dem deutschen Gesetz zur Bekämpfung der Geldwäsche sind in
Deutschland die Bundesländer für die Benennung der Aufsichtsbehörden
für bestimmte benannte Einrichtungen zuständig. Doch sind nicht alle
Bundesländer dieser Pflicht nachgekommen. In Mecklenburg-Vorpommern
und Sachsen-Anhalt bestehen dabei Mängel im Bereich von
Immobilienmaklern, Versicherungsvermittlern und Anbietern von Waren,
wenn diese Zahlungen von mehr als 15.000 EUR in bar abwickeln. Das
Vertragsverletzungsverfahren richtet sich allerdings an Deutschland
als Mitgliedsland der Europäischen Union.

Die Geldwäsche stellt international ein ernsthaftes Problem dar.
Korrupte Diktatoren, Drogenhändler, Menschenhändler, Betrüger und
Erpresser haben eines gemeinsam: Sie müssen den Geldfluss und die
Geldeinlagen verschleiern, damit sie rechtmäßig erscheinen. Große
Mengen illegaler Geldströme bedrohen sowohl den Ruf als auch die
Stabilität des Finanzsystems und gefährden somit das ordnungsgemäße
Funktionieren des Binnenmarkts.

Wenn die Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche und
Terrorismusfinanzierung nicht angemessen umgesetzt werden, können
Kriminelle und terroristische Organisationen Lücken im System
leichter erkennen und ausnutzen. Die Überwachung benannter
Einrichtungen ist aus diesem Grund ein wichtiger Bestandteil eines
soliden und umfassenden Systems zur Bekämpfung von Geldwäsche und
Terrorismusfinanzierung.



Pressekontakt:
Europäische Kommission - Vertretung in Deutschland
Pressestelle

Carsten Lietz
Tel.: 030 2280 2300
carsten.lietz@ec.europa.eu


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

312719

weitere Artikel:
  • Kathrin Vogler: Bundesregierung muss Verzögerungstaktik bei Unabhängiger Patientenberatung beenden Berlin (ots) - "Die Bundesregierung hat uns getäuscht", so Kathrin Vogler, Gesundheitspolitikerin der Fraktion DIE LINKE, angesichts der Tatsache, dass viele Beratungsstellen inzwischen vor dem finanziellen und personellen Aus stehen, obschon die Bundesregierung im Bundestag wie auch bei der Gesundheitsministerkonferenz der Länder versprochen hatte, für einen problemlosen Übergang der Unabhängigen Patientenberatung vom Ende 2010 ausgelaufenen Modellprojekt in die Regelversorgung zu sorgen. Die stellvertretende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses mehr...

  • Rheinische Post: Polizei: "Schicksal von Mirco ist geklärt" Düsseldorf (ots) - Nach der Festnahme eines dringend Tatverdächtigen im Fall des vermissten Mirco aus Grefrath (Kreis Viersen) hat sich die Polizei gegenüber der "Rheinischen Post" zum aktuellen Ermittlungsstand geäußert. "Das Schicksal von Mirco ist geklärt", sagte Polizeisprecher Peter Spiertz. Weitere Angaben machte er nicht. Auch zur Frage, ob die Polizei die Leiche des Jungen gefunden hätte, wollte sich der Sprecher nicht äußern. Mirco wird seit dem 3. September vermisst. Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: mehr...

  • Krings/Voßhoff: Gesetzentwurf zur Stärkung der Pressefreiheit überdenken Berlin (ots) - Der Rechtsauschuss des Deutschen Bundestages hat gestern eine Anhörung zu Gesetzesentwürfen des Bundesjustizministeriums und von Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Stärkung der Pressefreiheit durchgeführt. Dazu erklären der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Dr. Günter Krings und die rechtspolitische Sprecherin Andrea Voßhoff: "Die Vorschläge der Bundesregierung müssen noch einmal überdacht werden. An der Notwendigkeit, die Pressefreiheit und den Schutz von Journalisten im Straf-und Prozessrecht mehr...

  • Ethikrat legt Stellungnahme zur Bewertung von Nutzen und Kosten im Gesundheitswesen vor Berlin (ots) - Unter dem Titel "Nutzen und Kosten im Gesundheitswesen - Zur normativen Funktion ihrer Bewertung" hat der Deutsche Ethikrat heute seine dritte Stellungnahme verabschiedet. Der Deutsche Ethikrat will anlässlich der aktuellen gesetzgeberischen Debatte im Kontext des Gesetzes zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) sowie dem geplanten Versorgungsgesetz mit seiner Stellungnahme dazu beitragen, die schwierigen Fragen der Verteilungsgerechtigkeit am Beispiel ethisch umstrittener gesundheitsökonomischer Bewertungsmethoden mehr...

  • Börnsen/Philipp: Roland Jahn - eine ausgezeichnete Wahl für ganz Deutschland Berlin (ots) - Morgen wählt der Deutsche Bundestag den früheren DDR-Bürgerrechtler Roland Jahn zum neuen Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Wolfgang Börnsen (Bönstrup) und die zuständige Berichterstatterin Beatrix Philipp: "Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unterstützt geschlossen die Wahl Roland Jahns zum neuen Beauftragten für die Stasiunterlagen. Der 57jährige Journalist, schon bisher in mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht