(Registrieren)

Neues Deutschland: Machtwechsel in Tunesien

Geschrieben am 16-01-2011

Berlin (ots) - Das unerwartet schnelle Ende der scheinbar so fest
gefügten Ben-Ali-Herrschaft hat bei Millionen Menschen im
arabisch-afrikanischen Raum unbändige Freude und Stolz ausgelöst. Da
ist Selbstbewusstsein neu erwacht, das allzu lange verschüttet
schien. Dagegen dürfte Ben Alis Amtskollegen, Verbündeten und dem
tunesischen Sonnenkönig sonstwie zugetanen (Geschäfts)-Partnern das
Blut in den Adern gefroren sein. Dass eine zunächst kleine
Protestbewegung eine solche Eigendynamik entwickelt und einen ganzen
Machtapparat innerhalb von Stunden pulverisiert - das hatte keiner
von ihnen auf der Rechnung. Nicht der französische Präsident, der
noch Mitte der Woche Loyalitätsbekundungen nach Tunis übermitteln
ließ; nicht die deutschen Reisekonzerne, die unbeeindruckt weiter
Hunderte von Urlauber an Tunesiens Discounter-Strände gekarrt hatten
- sie alle glaubten den Erklärungen Ben Alis, er behalte die Sache im
Griff, nur allzu gern. Das Wort »Revolution«, mit dem man in den
westlichen Metropolren - ging es um Georgien oder die Ukraine - gern
kokettierte, wird jetzt tunlichst vermieden. Sie haben diesmal
wahrlich keine Aktie daran, fühlen sich folglich nicht als Sieger und
benehmen sich auch sonst wie Betroffene. Geblieben ist ihre Arroganz.
Oder wie soll man es sonst werten, dass die Bundeskanzlerin zur
Demokratie in Tunesien mahnt, was weder ihr noch ihren Vorgängern
gegenüber Ben Ali jemals in den Sinn gekommen ist?



Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1721


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

310687

weitere Artikel:
  • Südwest Presse: Kommentar zu Afghanistan Ulm (ots) - Die Politik entdeckt den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr als innenpolitischen Zankapfel neu. Nur so ist die rege Reisetätigkeit von Ministern und Abgeordneten, die keineswegs zu den Wehrexperten gehören, in das Land am Hindukusch zu erklären. Weil 2011 in Deutschland viele Wahlen anstehen, droht dieses sensible Thema zum populistischen Wahlkampfschlager zu werden. Die Forderung nach einem konkreten Abzugsplan der Bundeswehr aus Afghanistan gehört in dieses Kapitel. Ziel der internationalen Isaf-Truppen ist es, für Frieden mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Tunesischer Frühling Tunesischer Frühling Cottbus (ots) - Der Sturz des Diktators Ben Ali macht in Tunesien mit Glück den Weg zu mehr Demokratie frei. Verknüpft mit der Hoffnung, dass eine von allen demokratischen Kräften getragene Übergangsregierung möglichst bald dem Land wieder Stabilität geben kann. Und dass die Tage der Anarchie schnell vorüber sind. Doch noch stehen den Tunesiern schwierige Zeiten bevor - mit Machtkämpfen, Rückschlägen und Ungewissheiten. Denn weder Interimspräsident Mebazaa noch Regierungschef Ghannouchi, welche den Übergang in eine demokratische mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Klotzen - wo sonst Rechnungshofkritik an Potsdams Grüne-Woche-Förderung Cottbus (ots) - Was Rechnungshöfe Jahr für Jahr ans Tageslicht befördern, löst beim Steuerzahler regelmäßig Kopfschütteln aus. Da werden Millionen und Abermillionen Euro unnütz, zweckentfremdet oder ganz einfach lax ausgegeben. Die Kontrollgremien bei Bund und Ländern halten den Regierenden den Spiegel vor. Letztlich wird Besserung gelobt. Denn Rechnungshöfe können nur mahnen, die Politik muss Schlussfolgerungen ziehen. Im Falle der Kritik an Brandenburgs Grüne-Woche-Förderung scheinen die Prüfer allerdings übers Ziel hinauszuschießen. mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Dioxin-Skandal Osnabrück (ots) - Dreist und skrupellos Das Dioxin-Drama nimmt Ausmaße an, die sprachlos machen. Schlimm genug ist schon, dass jetzt sogar eine Bauerngenossenschaft in den Futterskandal involviert ist. Es ist kaum zu fassen: Obwohl beim Lebensmittel- und damit Verbraucherschutz allein höchste Präzision zählt, erdreistet sich ein Betrieb in Damme nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen, Daten über Futtermittel-Lieferungen unter den Teppich zu kehren. Mitten im Dioxin-Skandal und trotz Belieferung mit Futterfetten durch Harles mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu CDU Osnabrück (ots) - Mit schärferem Profil Das Jahr 2011 ist ein Superwahljahr - mit sieben Landtagswahlen, von denen besonders diejenige am 27. März in Baden-Württemberg als entscheidend gilt. Da kommt es für alle Parteien darauf an, dass sie zunächst die eigenen aktiven Mitglieder und die Stammwähler motivieren und mobilisieren. Genau das hat die CDU-Spitze mit ihrer Mainzer Erklärung versucht und die eigenen Kompetenzen in verschiedenen Politikfeldern herausgestrichen. Strittige Punkte wie die Atomenergie oder Stuttgart 21 klammern mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht