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Für eine sichere Therapie mit starken Schmerzmitteln: Öffentliche Petition der Deutschen Schmerzliga braucht 50.000 Mitzeichner bis zum 1. Februar (mit Bild)

Geschrieben am 14-01-2011

Oberursel (ots) -

Der Bundestag soll durch eine Gesetzesänderung stark wirksame, dem
Betäubungsmittelrecht unterliegende Schmerzmittel von der
automatischen Austauschpflicht ausschließen. Dies fordert die
Deutsche Schmerzliga in einer öffentlichen E-Petition. Bis zum 1.
Februar will die Patientenorganisation 50.000 Unterschriften sammeln,
um ihrer Forderung nach einer sicheren Schmerztherapie Nachdruck zu
verleihen.

»Ist ein Patient auf ein starkes Schmerzmedikament individuell gut
eingestellt, sollte er nicht ohne medizinischen Grund auf ein anderes
Präparat umgestellt werden«, erklärt Dr. med. Marianne Koch, die
Präsidentin der Deutschen Schmerzliga. Doch genau dies erzwingen seit
einigen Jahren gesetzliche Vorgaben: Schließt der Arzt es nicht auf
dem Rezept aus, muss der Apotheker dem Patienten ein
wirkstoffgleiches Präparat aushändigen, mit dessen Hersteller die
Krankenkasse des Patienten einen Rabattvertrag abgeschlossen hat.

Bei einem Blutdrucksenker ist dieser kostensparende Austausch
unproblematisch - nicht aber bei starken Schmerzmitteln. Trotz
gleichem Wirkstoff und gleicher Dosierung sind bei diesen
Medikamenten Wirkungsunterschiede aufgrund unterschiedlicher
Arzneimittelzubereitungen häufig. »Starke Schmerzmittel sind daher
bei einer Umstellung eine kritische Substanzklasse«, erklärt der
Göppinger Schmerztherapeut und Vizepräsident der Deutschen
Schmerzliga Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe. Durch eine
Umstellung werde das Therapiegleichgewicht gestört.

Für die betroffenen Patienten bedeutet dies mehr Schmerzen oder
mehr Nebenwirkungen und eine aufwendige Neueinstellung auf das
Austausch-Präparat. Nicht zuletzt werden Patienten durch andere
Formen, Farben und Verpackungen ihres Medikamentes verunsichert, was
zu Verwechslungen und EInnahmefehlern führen kann - und dies
verursacht letztlich mehr Kosten als die Umstellung einspart.

Im großen politischen Gezerre um das
Arzneimittel-Neuordnungsgesetz (AMNOG) waren die Forderungen der
Schmerzliga nach Abschaffung der Austauschpflicht für starke
Schmerzmittel untergegangen, obwohl auch
medizinisch-wissenschaftliche Gesellschaften sowie die
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ebenfalls die
Herausnahme von starken Schmerzmitteln aus der Austauschpflicht
gefordert hatten. Dennoch bleibt die Patientenorganisation am Ball:
»Wir hoffen, dass wir durch unsere Petition nun diese dringend
erforderliche Gesetzesänderung auf den Weg bringen können«, sagt
Marianne Koch. »Denn schließlich geht um die Lebensqualität von
Millionen Schmerzpatienten.« Die E-Petition kann auf der Website des
Deutschen Bundestages https://epetitionen.bundestag.de/ mitgezeichnet
werden. Mehr Informationen: http://www.schmerzliga.de/dsl/



Pressekontakt:
Barbara Ritzert · ProScience Communications GmbH · Andechser Weg 17
82343 Pöcking · Fon 08157 9397-0 · Fax 08157 9397-97 ·
ritzert@proscience-com.de


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