(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Speer zum Beispiel Brandenburgs Ex-Innenminister geht mit 51 in Ruhestand

Geschrieben am 13-01-2011

Cottbus (ots) - Gestern verteidigte die Potsdamer Staatskanzlei
die lebenslange Pension für den Brandenburger Ex-Minister Rainer
Speer mit dem Hinweis, der Mann sei nicht mit goldenem Handschlag
verabschiedet worden, sondern wie andere Politiker auch. Wenn also
regelmäßig Unerklärliches passiert, wird es per se schon normal, so
die etwas quere Logik der Regierungszentrale. Und rechtmäßig war es
natürlich auch, dem Mann mitsamt all den offenen Fragen zu seinem
Verhalten einen geruhsamen Lebensabend zu gönnen. Da fehlt nur noch
der Hinweis, dass der eine oder andere gleichaltrige Spitzenmanager
zwar nicht Steuergelder, dafür aber ein Vielfaches einstreicht. Das,
was wirklich zu sagen wäre, wird verschwiegen. Nach zwanzig Jahren
mehr oder weniger erfolgreicher Arbeit als Staatsdiener und einem
erzwungenen Abschied hat ein 51-Jähriger es nicht verdient, dass er
bis an sein Lebensende durchgefüttert wird. Und was für Speer gilt,
sollte auch bei anderen gelten - bei Abgeordneten beispielsweise, die
sich derzeit nach 20 Jahren im Parlament mit 55 wohlversorgt zur Ruhe
setzen können. Vorbildfunktion sollten Politiker haben, sagte
Matthias Platzeck, als er Speer den Rückzug nahe legte. Wenn sich nun
jeder solch ein Ruhegehalt zum Vorbild nehmen würde, wäre es um den
Wirtschaftsstandort Deutschland und wohl auch um die Amtsbezüge
Platzecks sehr schnell schlecht bestellt. Tatsächlich sind die
Politiker parteiübergreifend und mit leider zu wenigen Ausnahmen
derzeit vor allem vorbildlich darin, Nebelkerzen zu werfen, wenn es
um ihre wahren Privilegien geht. Die liegen - ähnlich wie bei den
Beamten - in ihrer überaus großzügigen Altersversorgung. Dabei muss
dann noch berücksichtigt werden, dass man in Amt und Würden offenbar
schneller altert und auch als 51-Jähriger der allgemeinen Fürsorge
anheimfällt. Zu diesen Nebelkerzen zählt auch das Schweigen über die
Pensionshöhe für Rainer Speer. Sie lässt sich von Fachleuten
allerdings jederzeit errechnen und dürfte grob geschätzt im Vergleich
zu normalen Berufstätigen allein bis zu seinem 66. Lebensjahr einem
Vermögensvorteil von wenigstens einer halben Million Euro
entsprechen. Das ist eben kein goldener Handschlag, sondern nur das,
was andere auch kassieren.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

310393

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: CDU wirbt für gezielte Zuwanderung und Konsolidierung / Mitgliederzahl schrumpft auf 505 314 Düsseldorf (ots) - Unmittelbar vor der Klausurtagung des CDU-Bundesvorstands lehnt die CDU Steuersenkungen erneut ab. "Für die CDU bleibt die Konsolidierung der öffentlichen Finanzen auch 2011 ein Schwerpunkt", heißt es in dem Entwurf für eine "Mainzer Erklärung", den die CDU-Führung heute beschließen will und der der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe) vorliegt. Von Steuersenkungen ist in dem elfseitigen Papier nicht die Rede. Außerdem wirbt die CDU im Gegensatz zur Schwesterpartei CSU für eine gezielte mehr...

  • Rheinische Post: Otto Schily will Thilo Sarrazin helfen Düsseldorf (ots) - Der frühere Berliner SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin erhält offenbar weitere prominente Unterstützung im Kampf gegen das Parteiausschlussverfahren. Wie die "Rheinische Post" (Freitagausgabe) unter Berufung auf das Umfeld Sarrazins berichtet, soll der frühere SPD-Innenminister Otto Schily dem Ex-Bundesbankvorstand juristischen Rat angeboten haben. Rechtsanwalt Schily, der in den 1970er Jahren das RAF-Gründungsmitglied Horst Mahler verteidigte, habe sich mehrfach mit Sarrazin ausgetauscht. Der Ex-Innenminister halte mehr...

  • Rheinische Post: Mappus: "Schwarz-Grün kein Teufelszeug" Düsseldorf (ots) - Der baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hat sich grundsätzlich offen für schwarz-grüne Bündnisse gezeigt. "Schwarz-Grün ist und war kein Teufelszeug", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Allerdings sei eine Landesregierung aus CDU und Grünen "völlig unrealistisch". In Baden-Württemberg sei Schwarz-Grün nach den Debatten über Stuttgart 21 unwahrscheinlicher geworden. "Stuttgart 21 und die Art, wie die Grünen die Atmosphäre aufgeheizt haben, hat bei mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: NRW-Ministerin rügt: Hochschulen bremsen Frauen aus Köln (ots) - Frauen sind in den Leitungsfunktionen an nordrhein-westfälischen Hochschulen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Das belegt der erste "Gender-Report" des Landes. In den Rektoraten sind in NRW nur 19 Prozent Professorinnen vertreten, in den Leitungsgremien der Fakultäten und Fachbereiche elf Prozent. Insgesamt liegt der Anteil der Professorinnen bei 16,6 Prozent. "Wenn die Gleichstellung der Frauen in der bisherigen Geschwindigkeit weiter läuft, dann dauert es noch 50 Jahre, um zu einem ausgewogenen Verhältnis zu mehr...

  • Kölner Stadt-Anzeiger: Fusion von Bundespolizei und BKA ist vom Tisch Köln (ots) - Die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) angestrebte Fusion von Bundeskriminalamt (BKA) und Bundespolizei ist nach Informationen des "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag-Ausgabe) vom Tisch. Angesichts des Widerstandes der Länder sowie des BKA-Präsidenten Jörg Ziercke suche man nun nach einer "gesichtswahrenden Lösung", sagte ein führender Vertreter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem Blatt. Mit einer Fusion sei nicht mehr zu rechnen, sondern allenfalls mit einer engeren Kooperation in Teilbereichen. Man wolle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht