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Lausitzer Rundschau: Ein unmoralisches Angebot Zum kommunalen Spagat zwischen Geld und Kultur

Geschrieben am 09-01-2011

Cottbus (ots) - Die Lage ist hoffnungslos. Die Kommunen sind in
die Knie gegangen, weil immer mehr Aufgaben von Bund und Land auf sie
abgewälzt wurden. Gleichzeitig haben sie aber einen anspruchsvollen
Versorgungsauftrag zu erfüllen. Der Mensch lebt - auch in Cottbus,
Guben und Weißwasser - nicht vom Brot allein. Er braucht - je nach
Vorlieben - Kultur und Karneval, Bibliothek und Bolzplatz, großes
Theater und alternatives Kulturzentrum, völlig davon abgesehen davon,
dass solche Angebote zu den unverzichtbaren weichen Standortfaktoren
zählen, ohne die kein Investor auch nur einen Fuß in diese Gegend
setzt. Freiwilligkeit ist nicht automatisch mit einer Kann-Bestimmung
gleichzusetzen. Zu den Pflichten einer Kommune zählt auch, für Niveau
zu sorgen. Und genau hier ist auch das Kulturministerium in der
Pflicht. Sich ausgerechnet da nicht einzumischen, heißt, Projekte und
Einrichtungen gegeneinander auszuspielen. Brauche ich das
Staatstheater mehr als meine Neffen das Glad-House oder die
Nachbarskinder die Musikschule? Das eine ohne das andere geht eben
nicht, weil wir riskieren, dass eine gemütsdumpfe Generation
heranwächst, die eine Bibliothek nie von innen sah und kein
Puppentheater und die deshalb die Schwelle zum Staatstheater niemals
übertritt. Was das Land Brandenburg der Stadt Cottbus für die
rettende Finanzspritze abverlangt, ist moralisch nicht sauber. Den
Preis der Sparsamkeit werden wir am Ende nicht zahlen können. Armes
Cottbus!



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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