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ROG unterstützt Kampagne von Verleger- und Journalistenverbände zur Freilassung der beiden im Iran inhaftierten deutschen Journalisten / Kampagne mit Anzeigenschaltungen ab 9. Januar

Geschrieben am 07-01-2011

Berlin (ots) - Deutsche und internationale Verlegerverbände sowie
Journalistenvereinigungen appellieren mit einer großen
Anzeigenkampagne an die iranische Regierung, zwei inhaftierte
deutsche Reporter freizulassen. Die Initiative wurde vom
Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und vom Verband
Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ins Leben gerufen und wird
unterstützt vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV), der Deutschen
Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju/ver.di) sowie von
Reporter ohne Grenzen (ROG).

Außerdem erklären der Weltverband der Zeitungen und
Nachrichtenmedien (WAN-IFRA), der europäische Zeitungsverlegerverband
ENPA, die International Federation of the Periodical Press (FIPP)
sowie die European Federation of Magazine Publishers (FAEP) ihre
Solidarität. Am 10. Oktober 2010 wurden zwei deutsche Journalisten
von "Bild am Sonntag" während eines Interviews im Iran verhaftet.
Seitdem werden die beiden Reporter festgehalten.

Die Kampagne unter dem Titel "Freiheit für die beiden im Iran
inhaftierten deutschen Reporter!" startet am Sonntag, 9. Januar 2011,
mit Anzeigen unter anderem in der "Frankfurter Allgemeinen
Sonntagszeitung", in "Bild am Sonntag" und "Welt am Sonntag". Für die
darauf folgenden Wochen haben sich bereits zahlreiche Zeitungs- und
Zeitschriftenverlage bereiterklärt, kostenfrei Anzeigen zu
veröffentlichen. Unter anderem beteiligen sich Medien wie "Der
Spiegel", "Focus", FAZ, "Süddeutsche Zeitung", "Stern",
"Wirtschaftswoche", "Die Welt", "Die Zeit" und die "Bild"-Zeitung.

In der Anzeige heißt es: "Wir appellieren, auch im Namen der
Familien und der Freunde der Reporter, an die Regierung des Iran, die
beiden Journalisten sofort freizulassen. Wahrheitssuche ist kein
Verbrechen. Journalistische Neugier ist die Grundlage der
Pressefreiheit. Pressefreiheit ist der Gradmesser der Freiheit." Die
Journalisten wollten den Sohn der wegen Ehebruch zum Tode
verurteilten Sakine Mohammadi Aschtiani interviewen. Die bisherigen
Vermittlungsversuche der Bundesregierung haben die iranischen
Machthaber nur zu einer Besuchsmöglichkeit bewegen können.

BDZV-Präsident Helmut Heinen: "Es kann nicht sein, dass zwei
Journalisten durch Inhaftierung daran gehindert werden, ihren Job zu
machen - nämlich ein wichtiges Thema aufzugreifen und vor Ort
gründlich zu recherchieren. Mit unserer Kampagne wollen wir ein
Zeichen für die Unantastbarkeit der Pressefreiheit setzen."

VDZ-Präsident Hubert Burda forderte die iranische Regierung schon
bei den Zeitschriftentagen 2010 zur Freilassung auf. In "Bild am
Sonntag" vom 2. Januar 2011 erneuerte er seine Forderung: "Die beiden
Journalisten haben sich in Ausübung ihres Berufs und im Einsatz für
eine freie Berichterstattung im Iran aufgehalten. Wir fordern ihre
sofortige Freilassung und damit Beachtung und Respekt vor den
Grundsätzen der Pressefreiheit."

DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken: "Die iranischen Behörden
haben kein Recht, die beiden Kollegen nun schon seit Monaten
festzuhalten. Wir fordern von der iranischen Regierung: Beenden Sie
die Willkür sofort und lassen Sie die beiden Journalisten frei!"

Ulrich Janßen, Vorsitzender der dju in ver.di, bekräftigt
nachdrücklich die Forderung der Teilnehmer des dju-Journalistentages
im November nach sofortiger Freilassung der beiden Kollegen. "Ihre
Verhaftung verstößt gegen iranisches und internationales Recht und
zielt auf die generelle Einschüchterung von Journalisten im Iran.
Freie Berichterstattung wird so unmöglich."

ROG kritisiert diesen massiven Eingriff in die Pressefreiheit seit
der Verhaftung der beiden Deutschen und ist angesichts der
mehrmonatigen Haftdauer der Reporter und öffentlichen
Zurschaustellung im iranischen Fernsehen extrem besorgt. "Die beiden
deutschen Journalisten dürfen nicht als Faustpfand für politische
Verhandlungen oder zu weiteren Propagandazwecken genutzt werden. Sie
müssen umgehend freigelassen werden", fordert der Vorstandssprecher
von ROG, Dr. Michael Rediske.

Das Anzeigenmotiv steht unter www.presseportal.de zum Download zur
Verfügung.



Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Anja Viohl
Pressearbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
T: +49 (0)30 202 15 10 - 16
F: +49 (0)30 202 15 10 - 29


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